Wie kann ich meiner Schwester helfen? Schule

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Zunächst ein Mal:

Ich kann euch ziemlich gut verstehen. Ich habe 4 Geschwister, 3 haben Abitur, mein Bruder und ich sind dabei Lehrer zu werden, während einer meiner großen Brüder geistig und körperlich behindert ist, und oft darunter leidet, nicht die geistigen Fähigkeiten zu haben, wie wir anderen. Mein kleiner Bruder ist zwar nicht geistig behindert, hat aber sehr, sehr große Schwierigkeiten mit allen Naturẃissenschaften und Mathematik.

Insofern kann ich dir aus Erfahrung raten:

Familienmitglieder eignen sich i.d.R. am schlechtesten für Nachhilfe! Ich kenne nur einen Fall, wo das geklappt hat. Mein Informatik-Professor z.B. gibt dem Sohn seines Nachbarn Mathenachhilfe, und der Nachbar gibt dem Sohn des Informatik-Profs Mathenachhilfe. Da fragt man sich doch, warum beide nicht jeweils den eigenen Kindern Nachhilfe geben, oder? Der eine ist Informatik-Professor der andere Luft-und-Raumfahrt-Ingenieur. Falls es im Rahmen eurer finanziellen Möglichkeiten liegt, würde ich Nachhilfe in Betracht ziehen. Falls nicht, würde ich mit dem JobCenter klären, ob die das übernehmen, was bei den Noten sicherlich geht. Wenn der Nachhilfe-Lehrer gut ist, wird er auch speziell ihre Prüfungsangst wenigstens etwas beheben. Ich z.B. würde das in etwa so machen:

Die Schülerin in die Uni einladen, dort einen freien Raum nehmen, und die Klausur nachstellen. Dies würde ich nicht zu Hause machen, der ungewohnte Ort sollte die Klausur besser nachstellen können. Wenn sie dann häufiger Scheinklausuren schreibt, legt sich das mit der Angst schnell.

Bei den Noten ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass sie aus eigener Kraft die Noten verbessert!

Ist sie zu faul zum lernen oder hat eventuell eine lernschwäche?

Vielleicht hat sie ja eine lernschwäche.

Sag ihr, sie soll sich nicht so unter Druck setzen und sich nicht mehr mit anderen Vergleichen, dass kann Lernblockaden auslösen, sodass sie immer einen Blackout hat egal wieviel sie gelernt hat.

Oder, wenn sie auf Realschule ist, kann sie doch genauso gut auf eine Hauptschule wechseln, aber in eine M Klasse, ( M Klassen sind bei uns in Bayern ab der 7. Klasse ) und dann kann sie M10 machen und so ihre mittlere Reife abschließen, was dann auch einfacher ist und danach kann sie genauso Abi machen auf einer FOS.

Denn Hauptschule ist viel einfacher.

Ich war auch nur auf einer hauptschule, habe aber M10 gemacht und es auch bestanden obwohl ich fast 1/4 jahr lang krank war insgesamt ( sieht man am schnitt allerdings ), und gehe jetzt auf die FOS.


MickyLovesMath 
Beitragsersteller
 26.07.2014, 19:17
Ist sie zu faul zum lernen oder hat eventuell eine lernschwäche?

sie lernt sehr viel.

eher Prüfungsangst bei den Klassenarbeiten, mündlich ist sie auch nicht so gut

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AsylDaem0n  26.07.2014, 19:28
@MickyLovesMath

Es ist sehr wichtig, dass sie im Unterricht aufpasst und Mitarbeitet, dort gibt es einen viel größeren Lerneffekt als nur durch lesen. Es ist auch wichtig, dass wenn sie etwas nicht versteht direkt den Leher fragt. Wenn man die ganze Zeit im Unterricht konzentriert aufpasst, muss man daheim eigentlich nur noch ein paar Vokabeln lernen. (Sage ich aus Erfahrung)

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MickyLovesMath 
Beitragsersteller
 26.07.2014, 20:06
@AsylDaem0n

sie hat die 5er in Mathe, Physik, Chemie, Englisch und Latein. Da sie auf eine Realschule wechselt, braucht sie Latein nicht weitermachen.

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AsylDaem0n  26.07.2014, 20:10
@MickyLovesMath

Aber wenn sie später wieder aufs Gymnasium wechseln will, benötigt sie eine 2te Fremdsprache. Aber wenn sie diese für eine bestimmte Zeit schon vorher hatte, dann braucht sie die nicht mehr. Also lieber Latein behalten

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bluejule  26.07.2014, 21:00
@AsylDaem0n

Latein wird aber an keiner Realschule unterrichtet - höchstens auf einer Gesamtschule.

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Ontario  28.07.2014, 07:32
@MickyLovesMath

Meist ist es doch so, dass Schüler die in Sprachen gut sind, also leichter lernen, in wissenschaftlichen Fächern wie Mathe, Physik, Chemie Probleme haben. Dass aber sowohl sprachlich als auch wissenschaftlich Defizite auftreten, könnte an einer Lernschwäche liegen. Das kann hier im Forum niemand beurteilen , an was es liegen könnte, dass deine Schwester Probleme hat. Vielleicht wäre mal ein Gespräch mit den Lehrern sinnvoll. Mal hinterfragen, wie ihre Mitarbeit im Unterricht ist. Ist sie eher mitteilungsbereit oder hüllt sie sich in Schweigen ? Deiner Schwester fehlt es noch an Selbstvertrauen. Sie sieht, dass ihre anderen Geschwister "besser" in der Schule sind, das setzt sie unter Druck, dem sie nicht gewachsen ist. Den Wechsel in eine andere Schule halte ich für sinnvoll, um etwas Druck von ihr zu nehmen. Wenn sie Tiermedizin studieren möchte, dann wäre Latein wiederum gefragt. Mathe, Chemie, Physik und Englisch hätte sie in der Realschule auch. Allerdings ist es leichter den Lehrstoff in der Realschule zu bewältigen, als auf einem Gymnasium.

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MickyLovesMath 
Beitragsersteller
 26.07.2014, 18:58

Sie wechselt von Gym auf Realschule

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ich denke nicht, dass DU da so viel machen kannst. es ehrt dich, dass du sie unterstützen möchtest und das hast du auch bereits tatkräftig getan und dennoch sieht es im zeugnis deiner schwester nicht gerade rosig aus... sie hat womöglich nicht nur selbstwertprobleme, sondern auch noch andere, die noch im verborgenen liegen, man weiß es nicht. auf jeden fall hats mit dem lernen selbst wohl eher weniger zu tun. man sollte für sie auf jeden fall die ansprüche gewaltig runterschrauben, sonst kommt sie ja nie von dem trip runter es euch anderen gleichtun zu müssen. es reicht völlig, wenn sie den realschulabschluss macht und dann eine ausbildung beginnt. völlig! sollte sie da auch probleme haben, oder überhaupt würde ich sie jetzt eher lieber mal in therapie schicken wollen, um herauszufinden was genau in ihr vorgeht und wo die probleme in der tiefe liegen. mit dem ganzen druck treibt man sie nur sonst aus der schule in die arme schlechter gesellschaft hinein. sie ist 14 und es dauert nicht mehr lange, bis die pubertät so richtig im gange ist und dann wird sie sehr empfänglich sein für all die sozialen gruppen, die durch ihr verhalten (z.b. drogenkonsum) dem grauen schulalltag entfliehen... das ist jetzt einfach ein punkt im leben deiner schwester, wo es im grunde genommen gar nicht um ihre noten geht, die zeigen nur etwas, nämlich ihre innere bedürftigkeit. es geht um ihr innerstes, um eine schieflage, die aufzeigen will, dass da handlungsbedarf besteht und zwar in richtung ihrer persönlichkeitsentwicklung! glaube mir, sich diesen dingen zuzuwenden, wird ihr mehr bringen, als weiterhin auf diesem notenthema herumzureiten. die hat dann eh anderes zu tun, wenn das neue schuljahr anfängt. da gehts erstmal um soziales. sie muss sich in der neuen gruppe an ihrer schule zurechtfinden, da geht mächtig viel energie drauf...

Hier würde ich sagen liegt das Problem eher beim Vergleich. Unsinnige Vergleiche kann man auch sein lassen. Erstens ist es sinnvoll, dass sie Slbstvertrauen aufbaut. Zweitens kann man nicht besonders sinnvoll nur stur auf ein Ziel hinarbeiten und alles andere links liegen lassen.

Irgendwie müsste man also den leistungsbezogenen Vergleich abstellen. Hierbei bietet sich das Folgende an:

  1. Sie ist ja noch jung, und ein Jahr länger in der Schule, ist, gemessen an der Lebensarbeitszeit, wirklich kein Beinbruch.
  2. Sie üsste eher lernen, sich auf sich zu konzentrieren, und weniger auf andere.
  3. Du könntest für sie heraussuchen, was denn die Mininmalvoraussetzungen für die Aufnahme in einen Tiermedizin-Studiengang sind, d.h., wie gut die Noten wirklich sein müssen - denn Selbstzweck sind Noten bekanntermaßen nicht.
  4. Man neigt manchmal dazu, das auszublenden, aber ein Großteil Druck ist hausgemacht. Das ist als Motivation nicht schlecht, aber zu viel Druck ist kontraproduktiv. Man kommt auch mit Ruhe und Gelassenheit zum Ziel. Außerdem kann man dann manches neutraler und objektiver sehen.
  5. Ganz wichtig: Wie kommen eigentlich so viele Leute darauf, dass man Lernen, Lernen, Lernen müsste? Weniger ist oftmals mehr. Da überlegt man sich zuerst einmal, was jetzt wichtig ist, bzw., was einem wichtig erscheint, und das lernt man eben dann schwerpunktmäßig.

VG, dongodongo

Hallo Micky,

Ich denke, du hast das Problem schon selbst genannt. Sie vergleicht sich mit euch, steht so unter ungeheurem druck, da sie sich vor jeder Arbeit denke "Ich muss so gut sein wie Micky" oder so.

Du solltest ihr die Fächer so rüber bringeeen, dass sie Spaß darsn hhat. Nicht in Erdkunde einfach das Buch aufschlagen und sagen "Schau mal, da ist Russland", sondern ihr zum Beispiel im Atlas zeigen, wo ihr im Urlaub wart oder so.

Versuche auch, sie zu belohnen. Zum Beispiel nach einer guten Klassenarbeit (da macht sich der Lernerfolg deutlich) ins Kino oder so. Aber in einer anderen Frage hab ich ja gelesen, dass sie unter Prüfungsangst leidet. Ihr könntet das Szenario "Klassenarbeit" trainieren. Wenn es wirklich schlimm ist, kann man sich auch ztherapieren lassen.

Schsu mal, dass du eventuell mit ihren Lehrern sprichst und fragst, wo genau ihre Schwächen liegen. Versucht, diese auszugleichen.

Außerdem machen nicht nur Klassenarbeiten die Gesamtnote aus, in einigen Fäcchern werden gar keine geschrieben. Da kommt es vor allem auf die mündliche Mitarbeit an. Ich bin beinahe überall mündlich besser als schriftlich. Da gilt: Quantität nicht gleich Qualität! Heißt: Sie kann zwar super mitarbeiten und viel falsch sagen. Sie kann sich aber auch nicht so häufig melden und dafür immer alles richtig sagen. Bei Letzterem wird es die bessere Note sein. Außerdem muss man immer darauf achten, dass eine mündliche Note immer subjektiv ist, zumindest zum Teil. Da muss man wissen, wie der Lehrer bewertet. Man sollte folgendes bei der Bewertung der mündlichen Note beachten:

  • Man sollte gucken, dass man das entsprechende Fachwissen besitzt. Dann ist erst eine gute Mitarbeit möglich.
  • Man sollte zuverlässug sein. Dazu zählt, dass man immer die Hausaufgaben hat und auch pünktlich zum Unterricht erscheint.
  • Zudem sollte sie in der Gruppen- und Partnerarbeit konstruktiv sein und nicht ablenkeb. Sie sollte auch nicht die anderen arbriten lassen, sondern selbst mitdenken und auch neue Ideen einbringt.
  • In Einzelarbeitsphasen sollte sie unaufgrfordert und zügig arbeiten. Wenn sie fertig ist, sollte sie eine Hilfestellung für andere sein.
  • Auch Tests und Referate zählen in die mündliche Note.

Ich hoffe, dass ich dir mit meienr Antwort etwas helfen konnte.

Lg ShD

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Angehende Lehrkraft mit abgeschlossenem Masterstudium