Hallo,
ich bin selber Physiker und Doktorand in angewandter Mathematik, aber arbeite an einem Lehrstuhl der theoretischen Physik.
Grundsätzlich ist Ingenieurstechnik im Physikstudiumnicht vorgesehen, genausowenig wie tiefere Einsichten in die theoretische Physik oder aber modernere Theorien in der Ingenieursausbildung enthalten sind. Die Zielsetzungen sind andere.
Grundsätzlich ist das Ingenieursstudium selbst wenn du dich auf theoretische Bereiche verlegst eher praktischer orientiert als die Physik in den von dir genannten Gebieten.
In der Physik kannst du, bei geeigneter Vertiefung, von den typischen Ing.-Wiss. die theoretischen grundlagen besser und tiefer lernen als ein Ingenieur plus angrenzende Gebiete kennen lernen. Als Ingenieur ist man da spezialisierter was die Theorie angeht, aber praktisch flexibler. Maschinenelemente oder Konstruktionslehre findet im Physikstudium nicht statt. Mathematisch wirst du als Maschinenbauer ein bisschen, aber nicht viel, hinter den Physiker zurückbleiben. Letzteres ist aber nur eine Mittewertaussage. Die Ing.s lernen in der Regel auch mehr Informatik in Vorlesungen und Kursen als Physiker. Wir durften uns das selber in unserer Freizeit beibringen.
Beides hat seinen Reiz und wenn dir beides Spaß machen könnte, würde ich mir eher überlegen, wo du später damit hinmöchtest. Für die Forschung bist du mit einem Physikstudium besser aufgestellt, allerdings stellen viele gegen Ende des Studiums fest, dass sie sich lieber in die Wirtschaft verabschieden möchten. Für letzteres erscheint mir Ingenieurswissenschaften, v.a., E-Technik, wesentlich zielführender.
Als Physiker setzt man nach dem Master zudem öfters als in Ing.-Wiss. einen Doktor oben drauf. Das hat erstens arbeitsmarkttechnische Gründe und zweitens weil das Studium eben primär auf Forschung vorbereitet, in den Ing.-Wiss. ist man mehr auch an Anwendungen außerhalb des Wissenschaftsbetriebs interessiert.
Leichter ist mit Sicherheit keines der genannten Fächer.
Viele Grüße
dongodongo