Wie kann ich, als alter, gebrechlicher Schwächling, in unserer gewalttätigen Welt bestehen und nicht untergehen?

2 Antworten

Glaub an Dich, Du weisst, dass Du intelligent bist, gebildet und körperliche Gebrechen können das nicht mindern.

Du darfst Dich auch nicht mehr so runtermachen, denn Du bist genauso ein wertvoller Mensch, wie alle anderen.

Du kannst gerade und erhobenen Hauptes durch die Welt gehen, denn wer sich so benimmt wie die Menschen zu Dir, sollten sich Gedanken machen, nicht Du.

Alles Gute für Dich.

Der erste Schritt ist, dein Selbstbild zu ändern.

Wenn du dich selbst als "gebrechlichen Schwächling" siehst, dann signalisierst du diese innere Opferrolle auch nach außen - durch Körpersprache, unbewusstes Verhalten und die Art wie du kommunizierst.

Damit sehen dich entsprechend destruktiv veranlagte Menschen sehr schnell als "leichte Beute" - und das kann von diskriminierenden Sprüchen, bis hin zu Straftaten im Bereich der Eigentumsdelikte oder Körperverletzung führen.

Mein Ratschlag wäre, in deiner Umgebung nach einem regelmäßig stattfindenden Selbstverteidigungskurs, oder einem Kampfsportverein Ausschau zu halten.

Es geht dabei gar nicht darum, aus einem arthritisgeplagten Rheumatiker mit Bandscheibenvorfall einen zweiten Bruce Lee zu machen - sondern das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und so das öffentliche Auftreten zu verbessern.

Wenn man dann womöglich tatsächlich auch noch das Gefühl hat, nun "sicherer" zu sein, dann ist das zum Teil sicher auch eine Scheinsicherheit - denn bei einem Messerangriff sehen selbst viele so genannte "Meister" verdammt alt aus.

Trotzdem sorgt dieses Gefühl der Sicherheit auch für mehr Selbstbewusstsein und die Gefahr, von irgendwelchen Halbstarken als jemand wahrgenommen zu werden, den man herumschubsen kann, sinkt.

Es geht also nicht darum, durch regelmäßiges trainieren Superkräfte zu entwickeln,. sondern einerseits die Persönlichkeit zu schulen und andererseits Techniken zu vermitteln, die im Ernstfall wirkungsvoll sind - wenn man sie konsequent nutzt.

Um konsequent handeln und etwa vergleichsweise "brutale" Techniken voll durchziehen zu können, braucht man eben in erster Linie nicht Muckis, sondern die richtige geistige Einstellung und das Selbstbewusstsein.

Alle Stichschutzwesten, schnitthemmende Schals, Reizstoffsprühgeräte und andere Hilfsmittel bringen praktisch nichts, wenn man in der Rolle des ängstlichen Schafs und potentiellen Opfers verbleibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ausbilder Im Bereich SV

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 13.06.2025, 21:29

Ich sah mich nie selbst so. Aber ich wurde von klein auf niedergeknüppelt.

TheBlueLiner  13.06.2025, 21:34
@Nobodyrotz

Da du erkannt hast, dass es gar nicht deine wahre Haltung ist, sondern eine Indoktrinierung von Außen, hast du die besten Voraussetzungen, dich zu ändern

Ich habe häufig mit jungen Frauen zu tun, denen auch im Jahr 2025 als erstes beigebracht wird, freundlich zu sein, nicht laut zu werden und Konflikten aus dem Weg zu gehen - umso hilfloser sind sie, wenn ein Konflikt eskaliert.

Teilweise muss man ihnen erst vermitteln, dass sie nicht nur liebe Kätzchen, sondern auch fauchende, garstige Biester sein können, die mutig alles angehen, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie glauben häufig noch nicht daran.

Man muss den Tiger also erst mal wecken.

Da du schon erkannt hast, kein willenloser Schmusekater zu sein, hast du es womöglich sogar leichter den "Bär im Mann" herauszuholen.

Du musst an dich glauben - und das geht am besten in einem Umfeld, das ebenfalls an dich glaubt, Also schau mal, ob du soziale Einrichtungen findest, wo man deine Selbstständigkeit fördert und vielleicht sogar einen Selbstbehauptungskurs anbietet.

Alles Gute. :-)