Wie ist das Leben im Heim?

7 Antworten

Ich bin Erzieherin in einem Heim und kann schonmal gleich vorneweg stellen, dass man hier nicht verallgemeinern kann.

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Es gibt sehr große Unterschiede innerhalb der einzelnen Einrichtungen, es kommt darauf an in welchem Gebiet sie sich befinde, welche Zielgruppe an Kindern/Jugendlichen haben, mit welchem pädagogischen Grundsätzen gearbeitet wird und noch vieles mehr.

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Weiter kommt es natürlich auch immer auf den Einzelnen an. Arbeitet der Jugendliche mit, will er sein Leben auf die Reihe kriegen, möchte er Unterstützung oder ist er nur darauf aus beispielsweise oft abzuhauen und sich vollzusaufen?

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Natürlich gibt es strengere Regeln in einem Heim, hier leben sehr viel Menschen aug engem Raum zusammen. Damit das alles läuft muss der Tag ziemlich strukturiert sein und jeder muss was dazu beitragen.

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Das Heim wird vom Jugendamt finanziert, je nach dem wieviel die Eltern verdienen, müssen sie einen Teil dazu beisteuern. Verdient der Jugendliche selber Geld, muss er 75% seines Lohns an das Jugendamt abgeben.

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Damit ein Kind/Jugendlicher aber ins Heim kommt, muss das Jugendamt auch erstmal mitspielen. Es kann nicht einfach jeder in eine Heim, der sich mit seinen Eltern nicht darüber einig wird ob er die Spülmaschien Sonntags ausräumt. Das Jugendamt muss den Eindruck haben, dass dies die einzige Hilfe ist, die wirklich noch hilft und greift.

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Wie sieht es denn bei dir aus? Spielst du mit dem Gedanken zum Jugendamt zu gehen und darum zu bitten in ein Heim zu gehen oder steht das bei dir schon konkret vor der Tür?

kikkerl  07.11.2009, 08:16

von mir ein allerallerdickstes DH!!!

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helrich  07.11.2009, 08:17

Es gibt allerdings noch einen Punkt: die Fähigkeiten des Personals im Heim. Sicher nicht die Regel, aber auch dort gibt es ab und an pädagogische Nieten...

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Aleandra  07.11.2009, 08:25
@helrich

Klar hast du völlig Recht!

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Das gehört für mich schon so in das Thema "pädagogische Grundsätze", dass ich da schon gar nicht mehr dran denke, das extra zu erwähnen, auch wenn es völlig stimmt.

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je nach ort/land usw ist das unterschiedlich. das Heim zahlen meist die Eltern (Schweiz), ausser das Jugendamt hat dich aus deinem rausgeholt damit du dich entwickeln kannst, sprich Eltern sind gewaltätig oder unfähig dich zu erziehen. dann kommst du in einem heim.

wenn du freiwillig gegangen bist, und weils eben im Elternhaus "schlecht" ist, aber du selber eine nette person bist der eigentlich nix verbrochen hat, wirst du nicht unter harten Regeln stehen. Am wochenende kannst du raus usw. dann gibts noch die ganz harten xD und die stehen unter Kontrolle und stehen unter sehr strengen Regeln. also kein spass :/.

und dazwischen gibts noch Zwischenformen und ist eigentlich unterschiedlich.

jedenfalls ist das Taschengeld miserabel und kann zwar per zusätzliche Arbeiten zwar aufstocken, aber trotzdem schlecht.

Desweiteren hat man dort einen genauen Zeitplan ^^

SosoHolly123  28.10.2015, 01:36

biste deppert??

das taschengeld ist hoch..bei uns(schleswig-holstein) bekommt man mit 17 ein bisschem mehr als 100 euro im monat.

und ich darf jeden tag raus 

und es gibt keinen genauen zeitplan..wat fürn schwachsin

bei mehr fragen scgreib mir

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war in einer heimähnlichen institution... was im tv gezeigt wird ist unheimlich verschönt .. der tag wird bestimmt von fragen wie ... wie komme ich an stoff oder wie komme ich an geld für stoff... es gibt strenge regeln ... aber die betreuer sind kaum oder nicht in der lage sie durchzusetzen ... evtl ist es auch nur in dortmund so schlimm .. gibt bestimmt auch bessere

Ich bin ein reines Heimkind. Vom 7. - 15. Lebensjahr. Ich würde an Deiner Stelle erstmal schauen das Du zu Hause klarkommst. Ich war in c.a. 18 Einrichtungen und ich habe es gehaßt.

Happfeat54  20.11.2015, 22:01

Jo, dieses ständige Umziehen. Da stellt man sich darauf ein, das man morgen schon wieder umziehen muss. :/

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Schon mal vorweg: Es gibt riesige Unterschiede von Heim zu Heim.

Manche Heime sind schön. Du hast Spass und bist glücklich. Und dann gibt es noch die andere Sorte...Jugendamt schaut weg, Polizei leitet dich zum Jugendamt und zum Arzt darfst du auch nicht gehen, es sei denn du bist so verzweifelt, dass du dir den Arm aufritzt. Und Telefonieren darfst du schon mal ganz und gar nicht (zumindest nicht frei). Und was im Heim läuft, kriegt niemand mit. Unqualifiertes Personal ist auch keine Seltenheit. Die Warscheinlichkeit, das du so ein Heim abkriegst, liegt bei 25 % würde ich jetzt mal schätzen.

Alles ist gut, wenn du zu den 75 % Prozent gehörst, aber wenn du zu den 25 % kommst, hast du kaum ne Chance mehr da raus zu kommen.

Es kommt immer auf das Heim an. In manchen wirst du um 6 geweckt, um Frückstück zu essen (z. B. die wässrige Brühe von gestern Abend, kalt) und danach laufen zu gehen und danach wirst du in deinem Zimmer eingeschlossen, in anderen darfst du ausschlafen und darfst dir dein Frühstück aussuchen und danach in die Stadt mit deinen Freunden gehen.

Ich würde niemals freiwillig ins Heim gehen. Zwar ist es sehr unwarscheinlich, dass du in so ein schlimmes Heim kommst, aber wenn du einmal drinnen bist, naja, dann ist es nicht so schön.

Ach ja und es gibt dann noch Extremfälle wie das Haasenburg-Heim in Brandenburg. Ich habe zu ein paar Ex-Bewohnern aus der Haasenburg Kontakt, was da alles schon passiert ist...Von sexuellen Übergriffen bis zum Tod ist da schon alles passiert. (Mehr zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Haasenburg)

Also, wenn du ins Heim musst, drück die Daumen, wenn du freiwillig gehen willst, lass es lieber bleiben, es sei denn es gaht wirklich gar nicht mehr. Aber selbst dann würde ich nicht gehen. Aber es sind nicht alle so schlimm also keine Angst :)

LG