Wie habt ihr pogrammieren gelernt?

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Ganz klassich BASIC auf nem C64, mit Hilfe von ein paar Büchern. Alles noch vor Internet und irgendwelchen Youtube-Tutorials. Bücher sind für sowas heutzutage eher aus der Mode da zu schnell veraltetet.

In der Schule gab es einen freiwillig belegbaren Kurs "Mathematik Aufbau", der damals ein Programmierkurs war. (Das Fach "Informatik" gab es damals erst an der Uni.) Da habe ich die Grundlagen gelernt. Als ich in der Oberstufe war, gab es das frisch eingeführte Fach "Informatik", das ich natürlich belegt habe. Dort habe ich die (Grundlagen der) Theorie systematischer kennengelernt und auch wenigstens eine weitere Programmiersprache, sodass ich (ein wenig) zwischen den Marotten von Programmiersprachen und generellen Prinzipien unterscheiden konnte.

Während dieser Zeit habe ich (wie auch ein paar andere aus dem Kurs) autodidaktisch eine Maschinensprache und hardwarenahe Programmierung gelernt.

Im Studium habe ich mir autodidaktisch weitere Programmiersprachen gelernt sowie die Anfänge von FORTRAN in einem Kurs.

In der Umschulung die Grundzüge von JavaScript - hier hatten die umfangreichen Vorkenntnisse den Vorteil, dass ich mich auf die Sprache konzentrieren konnte, ohne mit Grundlagen und Algorithmen kämpfen zu müssen (und den Nachteil, dass ich mich ein wenig gelangweilt hatte).

Im Beruf habe ich zahlreiche weitere Sprachen - und noch bedeutsamer, Frameworks - kennengelernt und mir größtenteils ebenfalls autodidaktisch angeeignet - hier teilweise mit Online-Kursen (Internet war inzwischen verbreitet und schnell genug).

Zumindest die Anfänge - v. A. die Theorie - in einem Kurs mit Dozenten/Lehrer zu lernen, würde ich empfehlen, um eine solide Grundlage zu schaffen. Online-Kurs dürfte je nach Lerntyp auch gehen, doch muss man darauf achten, wirklich die Grundlagen zu verstehen (ich vermute, dass viele der "Hauptsache-es-funktioniert-für-den-Moment"-Programme darauf zurückzuführen sind, dass die Grundlagen nicht wirklich verstanden wurden).

Von der Reihenfolge her würde ich empfehlen, mit einer höheren Programmiersprache mit geringem Umfang anzufangen, um nicht von den allzzu vielen Möglichkeiten verwirrt zu werden).

Dass ich ziemlich früh auf dem "blanken Metall" gearbeitet habe, darüber freue ich mich heute noch - ich kann manche Begrenzungen von Programmiersprachen/Frameworks/Datenstrukturen/etc. intuitiv verstehen, die für manche Andere anscheinend nicht nachvollziehbar sind (dafür kann ich manche Dinge nicht nachvollziehen, die allgemein für selbstverständlich gehalten werden). (Außerdem habe ich in der Schule Schaltungslogik gelernt, was vermutlich noch etwas Verständnis für Prozessoren gebracht hat.)

Wenn man schon etwas Erfahrung hat, kann man sich weitere Sprachen gut anhand von existierenden Programmen beibringen, ob Open Source oder im Beruf ein Projekt, das man erweitern soll. Wenn man das öfters macht, merkt man auch gut, wie viele verschiedene Programmierstile es gibt, und man kann auch lernen, sich an den vorhandenen Stil anzupassen. (Und natürlich auch ein Gefühl dafür entwickeln, welche Stilelemente für welche Art Problem besser oder schlechter geeignet sind.)

Dass ich auch komplizierte (mathematische) Zusammenhänge erfassen kann, hilft mir, bestimmte Fehler zu vermeiden, die sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen. (Was nicht heißt, dass ich nicht auch mal einfach drauf los code - tatsächlich tue ich das viel zu oft. Aber für die Produktion würde ich Verfahren und Code von Grund auf revidieren - falls man mich lässt ...)

Eine Empfehlung wird das jetzt nicht 😉.

Ich habe auf einer SER 3 programmieren gelernt. Das war, als ich in die neunte Klasse kam. 1976.

Der Rechner hatte eine Taktfrequenz von etwa 20 kHz und eine Speicherzugriffszeit von etwa 12 ms.

Ich hatte ein Lösungsverfahren für ein Gleichungssystem dritter Ordnung programmiert (Cramersche Regel). Am Schluss standen drei Divisionen. Weil der Rechner mit einem Glühlampenfeld immer anzeigte, welchen Befehl er gerade ausführt, konnte man dann schon erkennen, wann denn nun endlich das Ergebnis zu erwarten ist.

Nachtrag:

Es war ein SER 2, nicht 3.

https://sachsen.museum-digital.de/object/124786?navlang=de

Bei mir hat sich der Grund zu programmieren von selbst ergeben.
Ich habe mit ca. 12 Jahren einen Computer geschenkt bekommen
und nach einiger Zeit habe ich mich gefragt wie das mit den Programmieren funktioniert.
Mein Vater hatte eine Traffik und ich las die Computer-Zeitschriften und konnte so nach einiger Zeit Selbst Studium eben programmieren.
Mein erstes Programm war ein Programm um die lästigen Mathe-Hausübungen zu lösen.

Das war im Jahr 1989 - und heute mache ich das statt Hobby Berufsmäßig ...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite mehr als 26 Jahre als Software Entwickler.

angefangen hat es aus dem Zweck herraus.

Php für die Clan Website, immer wieder verbessert und umgebaut, über 6 jahre, im endeffekt hatte ich nachher ein eigenes kleines CMS geschrieben.

Im späteren verlauf wollte ich kleine Windows Tools die es nicht gab also habe ich C# gelernt, natürlich immer stück für stück was ich grade brauchte.