Wie habt ihr im Studium gelernt?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zum Glück war ich an einer guten Uni (nein, nicht in Deutschland - da gibt es kaum gute Unis), die mir (aus sozial schwierigem Elternhaus) am Anfang in einer Einführungsphase schön beigebracht hat wie man strukturiert und gut lernt. Danach war das Studium eine gemähte Wiese.

Sowas hätte ich mir von meinem Elternhaus oder von meiner Schule gewünscht, aber gute SChulen sind in Deutschland ja auch beinahe nicht existent und wenn man vom Elternhaus nichts beigebracht bekommt hat man es halt schwer.

Ich habe täglich ca. 4 Stunden Uni gehabt und ca. 8-10 Stunden noch gelernt. Pro Tag musste ich in 2 Fremdsprachen ca. 50-80 Seiten eines Buches und 5-10 Papers (je 2-15 Seiten) lesen, zusammenfassen und ggf. am nächsten Tag im Seminar in erklären. Nach 1,5 Jahren habe ich die Lernzeit reduzieren können weil ich mich dran gewöhnt habe. Gegen Ende waren es vll nur noch 6-8 Stunden Gesamtzeit.

Kleiner Tipp: lerne problembasiert: d.h. Überblick verschaffen, Lernfragen aufstellen, daran zielorientiert lesen (erst überfliegen, dann schnell lesen und bei wichtigen Stellen dir Zeit nehmen), anschließend strukturiert notitzen machen und dir etwas später (ein paar Stunden bis ein Tag) alles nochmal vor Augen wiederholen. So begegnest du dem Stoff mind. 5mal und kannst ihn dir besser behalten. Gggf. mit Mitstudenten zusammen. So hats bei mir zur Approbation gereicht.

XXsadXX  10.01.2024, 22:47

Hast du schon mal überlegt weniger aufwendig zu lernen ?

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MichaelStumpf  10.01.2024, 22:49
@XXsadXX

Jupp, durchs Abi bin ich gekommen ohne zu lernen. Funzt im Studium jedoch nicht. Zumindest nicht, wenn man kein Pussifach wählt.

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MichaelStumpf  10.01.2024, 23:00
@XXsadXX

Gender studies, BWL/IB, Pädagogik, soziale Arbeit, ggf. Kommunikationswissenschaften, Ergotherapie, Design, Medien, Pflegewissenschaften, Literatur, Tourismus, die Liste lässt sich sehr lange fortsetzen und wird von den Studienteilnehmern sowie dem Inhalt bestätigt. Fächer, die selten wissenschaftlich betrieben werden und welche an einer FH besser aufgehoben wären.
Wenn du deren Studieninhalte mit z.B. Medizin, Jura, Psychologie, Mathematik & co vergleichst ist das Lernpensum sowie die spätere Leistungsbereitschaft sehr unterschiedlich.

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XXsadXX  10.01.2024, 23:01
@MichaelStumpf

Trotzdem braucht man auch vieles von den Studiengängen. Nur weil es weniger zu lernen ist, ist es noch lange kein Pussistudium.

Ich finde man sollte kein Studium abwerten, was nicht wirklich unnötig ist.

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MichaelStumpf  10.01.2024, 23:15
@XXsadXX

Doch, man sollte gewisse Studiengänge abwerten: Es gibt zu viele Fächer und zu viele Studenten. Man wertet keinen Beruf auf indem man ihm Fancy Titel oder Studienabschlüsse gibt. Wozu muss man Ergotherapie, Erziehungswissenschaften, Hebamme und Pflege studieren lassen? Über 99% von denen wollen nicht in der Forschung arbeiten. Wozu müssen die wissenschaftliches Arbeiten, Methodenlehrer & co intensiv erlernen? Das sind Berufe, die von einer guten praktischen Ausbildung und Arbeitserfahrung - und nicht von theoretischem Wissen - leben. Es führt also dazu, dass die Ausbildung verkompliziert und mit falscher Zielsetzung ausgelegt wird ein Ergotherapeut mit 30 weniger Arbeitserfahrung und Berufsjahre hat, als er haben könnte.
Einen MBA (warum es den auch immer gibt) bekommt man an manchen Unis teilweise nachgeworfen, völlig ohne Eigenleistung - nur als Titel um sich was auf die Fahne zu schreiben. Ähnliches gilt für den LLM. Keiner dieser absolventen interessiert sich auch nur im entferntesten für Wissenschaft, Lehre & Forschung, wozu eine Uni eigentlich da ist.

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Alles auf einen Zettel schreiben was du weißt. Dann das was fehlt ergänzen und nochmal gründlich lernen.