Wie geht ihr damit um, wenn eure Eltern senil werden?

6 Antworten

Solch eine Situation ist nicht einfach.

Meine Mutter hatte Demenz und sie fühlte sich permanent hintergangen.....egal was wir machten (sie lebte während des letzten Jahres bis zu ihrem Tod bei mir und meiner Familie).

Erklärungen brachten nichts, WIR haben den leckeren Braten gegessen und sie bekam, nach ihren Vorstellungen, nur immer Wassersuppe.....mal so als Beispiel. Die Nachbarn wollten sie ständig umbringen u.v.m.

Es ist schwer, den Erkrankten bereiflich zu machen, was real ist. Hätte ich damals nicht einen so tollen Hausarzt gehabt, der mich mit allem unterstützt hatte, wäre ich vermutlich verzeifelt. Es war SO nicht mehr meine Mutter, sondern eher mein Kind.

Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft.

unweiss 
Fragesteller
 07.01.2024, 20:10

Danke dir. Krank ist mein Dad nicht. Das ist es ja. Er ist wehleidig. Sobalt er mal ne Verletzung hat, muss jeder gleich alles darüber erfahren und soll ihm am besten gleich ein Wiedergutmachungssüppchen kochen. Auch bei Freunden!

"Es war SO nicht mehr meine Mutter, sondern eher mein Kind" So kommt mir das auch vor bei mir. Ich hasse das!

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Also da braucht die Einsichtsfähigkeit des Betroffenen, an der Situation etwas ändern zu wollen. In aller Regel ist die Einsichtsfähigkeit aber da, wenn mal klar ist dass bestimmte Dinge einfach nicht mehr machbar sind. Beispielsweise weiß jemand irgendwann nicht mehr wie man Kaffee kocht. Aber die Angehörigen sollten das dann eben nicht übernehmen sondern dann gibt's halt keinen Kaffee.

Da muss man aber als Angehöriger auch mal den Stecker ziehen und nicht versuchen krampfhaft die Situation so aufrecht zu erhalten wie sie ist.

Insgesamt ist das eine schwierige Zeit, wo man aber durch muss.

unweiss 
Fragesteller
 07.01.2024, 20:04

Jup gut geschrieben. Das ding ist nur. Er schraubt und lötet an allen anderen dingen rum. Ob Zuhause oder in der Garage aber ein Motherboard einbauen bekommt er nicht hin. Das ding dabei ist auch wieder, als der PC kaputt gegangen ist, hat er ja selbst schon dran rumgeschraubt und gesucht was kauptt ist (Netzteil oder Motherboard) ohne meine Hilfe. Ich denke es ist die bequemlichkeit.

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Guten Morgen, ihnen zu Seite stehen und helfen - bedenke, dass wir jungen Leute auch senil werden, lieben Gruß

HarryXXX  07.01.2024, 12:37

Werde mein Vater auch so einen Schläger gewesen, dann hätte er im Alter seinen Dreck alleine machen können.

Alles im Leben hat Grenzen.

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unweiss 
Fragesteller
 07.01.2024, 20:29
@HarryXXX

Kennt ihr noch die alten Osthausschuhe mit den Gumisollen, mit dem 1,5cm Absatz und der Karierten Stoffstülpe. Mit so einem hat er mit öfters den Arsch versohlt und da gab es auch kein halten mehr bei ihm. Ich glaube er hat seine eigene Wutt an mir ausgeprügelt. Mich grauts jetzt noch dran zu denken. Eine Geschichte bei der ihr bestimmt gleich denkt, Warum? Das eine mal bin ich früh zum Klo und danach in die Küche, da war ich 4 Jahre alt. Ich konnte grad so hoch ran reichen um meinen Finger in das Zimzucken Schälchen zu tunken. Ist vom Vortag vom Mittagessen noch übrig geblieben ( Milchreis). Ich hab da 2-3 mal im dunkeln genascht und da kommt mein Dad um die Ecke, erwischt mich und haut zu, so oft er konnte, bis ich flennend in der Ecke lag im eigenen Urin. Wohlgemerkt alles in der DDR Zeit. Keine Ahnung ob das damals eine idiologie war, Kinder so zu erziehen mit prügel oder ob es eine nachwirkung von seiner Erziehung war durch seinen Stiefvater. Kein Plan. Und diese Sachen/Eindrücke desensibilisieren mich, mich um solche kleinigkeit zu kümmern wenn er Hilfe braucht.

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HarryXXX  08.01.2024, 00:02
@unweiss

Ich würde auf so einen Kriminellen einfach sch.....

Die Bezeichnung Vater ist da nicht mehr angebracht.

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Ich kann Deine zwiespältigen Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Ich denke, es geht nicht vorrangig um eine vermutete Demenz des Vaters, sondern darum, wie er Dich als Kind behandelte. Wenn man von einem Elternteil miss- und verachtet wurde - und das wurde man, wenn man geschlagen wurde, kann man nicht plötzlich Empathie für diesen Menschen empfinden oder ihm gerne zuhilfe sein.

Allerdings erscheint mir dieses Verhalten bezüglich der Tätigkeiten am PC weniger in einer beginnenden Demenz zu gründen, sondern eher in einer Charaktereigenschaft. Du beschreibst es ja selbst, indem Du vermutest, es ginge ihm mehr um den Profit als um das Procedere. Und wenn jemand da ist, der Bescheid weiß, muss man sich ja auch nicht damit beschäftigen.

Ein Problem, das eher Dich selbst betrifft, könnte eine gewisse Verbitterung aufgrund der Kindheitserlebnisse sein, die zwar völlig nachvollziehbar ist, Dir aber im Endeffekt selbst schaden könnte. Dass Du über die Empfindungen, die Du bezüglich seines Todes einmal haben wirst, nachdenkst, ist ebenfalls nachvollziehbar. Und es wäre völlig verständlich, wenn Du nichts dabei empfinden würdest.

Ich würde nur zu einem inneren Abstand raten, damit meine ich, dass Du dich innerlich auch tatsächlich von ihm distanzierst. Ist zwar auf die Kürze schwer zu beschreiben, wie ich das meine, aber es wäre gut, wenn Du den Vater von früher nicht mehr direkt mit dem jetzigen in Verbindung bringen könntest. Das könnte einiges erleichtern. Vielleicht könntest Du ihn dann eher belächeln als Dich über ihn zu ärgern.

unweiss 
Fragesteller
 07.01.2024, 20:35

"Ich denke, es geht nicht vorrangig um eine vermutete Demenz des Vaters, sondern darum, wie er Dich als Kind behandelte. Wenn man von einem Elternteil miss- und verachtet wurde - und das wurde man, wenn man geschlagen wurde, kann man nicht plötzlich Empathie für diesen Menschen empfinden oder ihm gerne zuhilfe sein."

Stimmt, ergibt Sinn

Deine weiteren Ausführungen klingen Sinnhaft gut. Schau mal was ich dem einen über dir zurück geschrieben habe. Da hab ich mal einen Auszug aus mein Leben nieder geschrieben.

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Ich denke, hier ist eher euer schwieriges Verhältnis das Problem und nicht, dass er bei technischen Dingen Hilfe braucht. Meine Eltern sind auch über 60, mein Vater sogar über 70 und die brauchen auch immer Mal wieder Hilfe bei Dingen am Handy oderso. Ist ja auch logisch, sie sind damit nicht aufgewachsen und das Gehirn ist im Alter nicht mehr so lernfähig wie in der Jugend zb. Ich habe kein Problem damit, denen dann dabei zu helfen.

unweiss 
Fragesteller
 07.01.2024, 20:36

Ich hab auch kein Problem damit meiner Mutter den PC neu zu machen oder was am Handy einzurichten. Bei meinem Dad ist das anders.

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