Wie gehst du mit Migräne um?

7 Antworten

Ich habe oft starke Kopfschmerzen oder Migräne und war 2 mal beim Arzt. Ich sollte ein kopfschmerzprotokoll führen… mehr nicht!
Am Ende hieß nur, das alles gut sei…

(Dann kam Corona, weshalb ich keinen anderen Arzt aufgesucht hatte)

Ich nehme Lichtensteiner Tabletten 500mg die helfen mir immer sehr gut!

Hallo Temas,

ich habe seit über 40 Jahren Migräne. Ich finde, der beste Umgang mit Migräne ist, sich zu informieren. Je mehr man über diese Krankheit weiß, desto weniger ist man ihr ausgeliefert. Gute Infoseiten findet man z. B. unter „Migräne-Wissen“ der Schmerzklinik Kiel: https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/

Man sollte auch zum richtigen Arzt gehen: Der zuständige Facharzt für Migräne ist ein Neurologe.

Es gibt verschiede Möglichkeiten die Migräne zu behandeln:

Spezielle Migräne-Schmerzmedikation für den Akutfall:

Es gibt spezielle Migräneschmerzmittel – Triptane (z. B. Sumatriptan) - die im Notfall zuverlässig gegen die Kopfschmerzen und die Begleitsymptome wie Übelkeit helfen. Triptane sind keine Schmerzmittel im herkömmlichen Sinn. Sie wirken nur bei Migräne.

Eine entscheidende Wirkung der Triptane: Sie blockieren die Freisetzung von Nervenbotenstoffen (Neuropeptiden und Neurotransmittern), die eine lokale neurogene Entzündung an den Blutgefäßen des Gehirns auslösen können. Zudem können Triptane während der Migräneattacke die erhöhte Nervenaktivität in verschiedenen Gehirnzentren normalisieren und erweiterte Kurzschlüsse zwischen den Arterien und Venen des Gehirns (Anastomosen) wieder verengen, wodurch eine Normalisierung der Sauerstoffversorgung des Gehirns erreicht wird.
Während Schmerzmedikamente überall im Körper wirken, binden die Triptane im wesentlichen gezielt und selektiv an den Schaltstellen (5-HT1B und 1D-Rezeptoren), die an genau den Stellen des Gehirns lokalisiert sind, an denen die Krankheitsvorgänge der Migräne ablaufen.

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/anfallsbehandlung/grundsaetzliches/

Ich kenne mittlerweile viele Migräniker, die Triptane verwenden. Von Nebenwirkungen betroffen war keiner. Die in der Packungsbeilage aufgeführten (möglichen) Nebenwirkungen sind wohl sehr selten.

Medikamentöse Migräneprophylaxe (Vorbeugung)

Bei manchen Migränepatienten helfen Medikamente, die zur Vorbeugung eingesetzt werden. Regelmäßig eingenommen, können sie die Anzahl der Migräneattacken im Monat reduzieren. Ein Neurologe kann entscheiden, ob und welches Vorbeugemedikament für den jeweiligen Patienten geeignet ist.

Bestehen Migränebeschwerden an einem 11., 12. oder 13. Tag im Monat, gilt die Regel, dass der Patient diese Beschwerden ohne Akutmedikation durchstehen sollte, will er nicht das Risiko der Entstehung eines MÜK (Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerzes) eingehen. Folglich liegt das primäre Ziel der medikamentösen Migräneprophylaxe heute in der Reduktion der Tage, an denen Migränebeschwerden auftreten und damit die Einnahmehäufigkeit von Akutmedikamenten zu senken.

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/vorbeugung/

Nicht-Medikamentöse Migränevorbeugung:

  • Trinken: Zu wenig zu trinken kann eine Migräneattacke auslösen. Deshalb soll man täglich mindestens 2 Liter (am besten Wasser oder Tee) trinken. Bei sportlicher Tätigkeit mehr.
  • Essen: Ein Absinken des Blutzuckerspiegels kann eine Attacke auslösen. Deshalb soll man darauf achten, regelmäßig, über den Tag verteilt, zu essen (keine Mahlzeit auslassen). Für Migränepatienten ist es besonders wichtig, dass sie Kohlenhydrate zu sich nehmen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Vollkornprodukte, Müsli mit Haferflocken,…). Keinen Zucker, keine Fertigprodukte mit Geschmacksverstärkern!
  • Schlafen: Ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus (und ausreichend Schlaf) kann Migräneattacken vorbeugen. Man sollte möglichst immer zur gleichen Zeit abends schlafen gehen und morgens aufstehen (auch am Wochenende).
  • Stress: Stress kann ein Migräneauslöser sein – oft beginnt eine Attacke erst nach dem Stress, in der Entspannungsphase. Regelmäßige Entspannungsübungen und regelmäßiger, leichter Ausdauersport (Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren) beugen Stress vor.
  • Sport: Bei jeder Sportart soll man eine Überanstrengung vermeiden, denn die kann eine Attacke triggern.
  • Alkohol und Nikotin: Bei Migränepatienten können auch schon geringe Mengen einen Migräneanfall auslösen, wenn sie nicht daran gewöhnt sind.
  • Bei Frauen Hormonschwankungen: Menstruation oder eine Pille mit Pillenpause.
  • Wetterumschwung/Luftdruckveränderungen: Das kann man leider nicht beeinflussen.

Patienten mit diagnostizierter Migräne bekommen immer eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Krankmeldung), wenn sie eine Migräneattacke haben. Während eines starken Migräneanfalls ist arbeiten nicht möglich.

Es gibt anscheinend Migränepatienten, denen Akupunktur hilft. Mir hat sie nicht geholfen. Ich konnte aber die Häufigkeit meiner Migräneanfälle mit der (nicht medikamentösen) Migränevorbeugung reduzieren.

Alternative Behandlungsmethoden:

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/unkonventionelles/

Menschen, die selbst nicht unter Migräne leiden, können Migräne nicht wirklich nachvollziehen. Bei den Menschen, die dir wichtig sind, lohnt es sich deine Krankheit zu erklären. Die Kommentare aller anderen ignoriert man am besten…

https://schmerzklinik.de/was-man-menschen-mit-migraene-lieber-nicht-sagen-sollte/

LG Emelina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Migräne habe ich so ca. seit 10 Jahren, also schon seit meiner Kindheit. Erst war es vielleicht 1x aller zwei Monate bis es dann bis zu 2x die Woche war. Mittlerweile habe ich sie vielleicht noch 4x im Jahr.

Bei mir äußert sich das durch extreme Kopfschmerzen und dann kommt auch schon bald die Übelkeit. Manchmal half auch eine Ibu, dann konnte ich es verhindern. Meist liege ich dann aber den ganzen Tag auf dem Sofa und kotze und kotze, egal wenn nur noch Galle rauskommt.

So war das all die Jahre lang, eben mal häufiger und jetzt zum Glück nur noch selten. Das einzige was mir geholfen hat, war ein Zäpfchen früher, ich weiß allerdings nicht was es für eins war. Eine Tablette konnte ich dann nicht mehr nehmen, hätte sie ja ausgekotzt.

Naja dadurch dass es dann so häufig war, sind wir zu einem Migräne-Experten. Das kann ich dir empfehlen, auch wenn es mir persönlich nicht geholfen hat. Es gab da zwei Medikamente, die man nehmen konnte. Eins kam für mich nicht infrage, deswegen weiß ich auch den Namen nicht mehr. Das andere war Topiramat. Ich habe es über mehrere Monate genommen, ohne Nebenwirkungen allerdings hat es mir auch nicht geholfen.

Was ich dir auch noch empfehlen kann: Lass mal einen Test machen mit deinem Blut. Bei mir konnten sie, anhand meines Blutes herausfinden, auf was ich "allergisch reagiere". Also nicht allergisch im Sinne von Anfällen oder sowas, sondern eben, dass ich von diesen Lebensmitteln Migräne bekomme.

Bei mir waren es Eier und Milch. Seitdem esse ich das nicht mehr und tada, meine Migräne ist so gut wie weg. Ich bin echt glücklich, dass man das gefunden hat, denn ich wüsste nicht, wie ich es durchstehen würde immer noch so oft Migräne zu haben.

Mich hat zum Glück niemand als faul bezeichnet deswegen, aber vielleicht auch nur, weil meine Familie auch von Migräne betroffen ist und sie es alle nachvollziehen konnten. Meine Freunde konnten es zwar nicht immer verstehen, aber tja sie hatten eben nie Migräne und wissen nicht wie schlimm das sein kann.

Ich wünsche dir alles Gute und dass auch du eine Lösung findest 🍀

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo, erstmal vorab wurde denn von einem Arzt bestätigt ob es Migräne ist?

Ich nehme nur im Notfall, wenn es gar nicht anders geht eine Kopfschmerz Tablette, ich nehme die aber auch nur ungern...

bzgl alternativen Behandlungsmethoden kann ich dir nicht viel sagen, ich lege mich dann einfach immer hin, mach die Rollläden runter, sodass es im Schlafzimmer dunkel ist, meide Handy oder Bücher usw. trinke viel und versuche mich einfach auszuruhen oder direkt zu schlafen, bei mir geht es meistens nur weg, nachdem ich geschlafen habe.

Meine Eltern haben dass früher nicht verstanden und haben immer gesagt ich soll mich nicht so anstellen und ich musste am Anfang auch zur Schule gehen trotz Migräne, erst als ein Arzt die Diagnose Migräne gestellt hat, haben meine Eltern verstanden, dass das wirklich so schlimm für mich ist und ich nicht nur ,,simuliere" um nicht zur Schule gehen zu müssen oder was auch immer...

Ich war 14 als ich die Diagnose gestellt hab und mittlerweile bin ich fast 18

Ich habe auch oft Migräne [wegen Wetter Schwankungen usw.]

Ich nehme immer klassische Kopfwehtabletten und lege mir einen nassen Waschlappen auf die Stirn dunkel das Zimmer ab und oder mache das Fenster auf

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Katharina48  30.05.2021, 18:46

Ein nasser Waschlappen hilft bei mir auch zur Linderung:)

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