Wie funktioniert Evolution?
Als Beispiel diese Feuerwanze:
Ihr Muster soll ein gefährliches Tier nachahmen, um Feinde abzuschrecken.
Doch wie genau läuft der Prozess ab zwischen: "Die Wanze erkennt, dass dieses Muster ein Vorteil ist" und der Wanze auf dem Foto?
Anders gesagt: Wie erkennt die Wanze, dass dieses Muster von Vorteil ist und wie wird dieses Muster biologisch vom "Gedanken" der Wanze (?) bis hin zum fertigen Muster erzeugt?
2 Antworten
Nein, die Wanze erkennt nicht dass es ein Vorteil ist, wenn sie anders aussieht. Das funktioniert anders.
Stell dir vor es gibt eine Wanze, die vollkommen grün ist. Sie ist so grün wie Gras und sie wird einfach von anderen Tieren gefressen. Jetzt gibt es aber eine zufällige Mutation und eine dieser vielen Wanzen ist nicht mehr grün, sondern Orange. Sie ist unglaublich auffällig und die Vögel lassen sie in Ruhe eben weil sie so auffällig ist. Sie sind an die grünen Wanzen gewöhnt und deshalb fressen sie auch nur die Grünen.
Das gibt den mutierten Wanzen einen Vorteil gegenüber den Grünen. Sie können ihre Gene an die Nachkommen weitergeben. Die folgenden Generationen sind also orange, während die Grünen gefressen werden.
Irgendwann gewöhnen sich aber die Vögel an die orangen Wanzen und der eine oder andere Vogel probiert eines dieser Tiere. Er stellt fest, dass sie ebenso gut schmecken wie früher die Grünen und jetzt werden die orangen Wanzen ebenso gern gefressen. Das geht so lange, bis es eine erneute Mutation gibt. Mutation für Mutation sind die Wanzen also gezwungen sich zu verändern. Irgendwann ist dann ein Tier entstanden, mit "Augen" auf dem Rücken. Diese Augen sind natürlich extrem abschreckend.
Mit diesen "Augen" sind die Wanzen ihren Fressfeinden gegenüber mal wieder im Vorteil.
Natürlich ist es nicht ganz so einfach, wie ich es dargestellt habe. Es ist schon ein wenig komplizierter, weil auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Aber das Prinzip funktioniert tatsächlich auf diese Weise.
Ganz einfach: es bleibt übrig bzw. pflanzt sich fort (überlebt also und paart sich auch noch). Es ist ein Automatismus, kein Wille. Na gut vielleicht hat der Käfer bereits die Funktion "Wille zur Paarung" im Minigehirn (die Funktion ist übrigens ebenso irgendwann mal übrig geblieben und wird weitergegeben da alles weiter gegeben wird was die Fortpflanzung fördert).
Es können auch Lockstoffe im Spiel sein, so dass der Weibliche Käfer den männlichen Käfer zur Paarung lockt. Der männliche Käfer weiß dann irgendwie dass er sein Glied wo reintun soll.