Wie funktioniert die Zusammenlegung der ARD-Radiostationen zwischen 00:00 und 05:00?
2 Antworten
Du meinst, wie das technisch funktioniert?
Ich habe vor längerer Zeit mal kurzzeitig bei einem Radiosender gearbeitet, der zu den Nachtstunden auch das Programm eines anderen Senders übertragen hat.
Damals war das so, dass das Programm des anderen Senders über eine Satellitenverbindung rund um die Uhr dort ins Studio übertragen wurde und dieses Signal dann auf einem Regler des Mischpultes lag. Wenn wir selbst kein Programm gemacht haben, musste man einfach nur diesen Regel hochziehen und dann kam das Programm des anderen Radiosenders über unsere Frequenzen.
Es kann aber gut sein, dass das heute im digitalen Zeitalter irgendwie anders gelöst wird. Damals war das noch analoge Technik.
Ich möchte an der Stelle noch ein wenig ergänzen. Mittlerweile wird das gerne über Glasfaser gemacht. Das ist günstiger und noch ein wenig schneller als die Satelitenverbindung.
vor - ich sag mal 20 Jahren wurden für Liveschalten im radio gerne auch mal ISDN Anschlüsse genutzt. mit dem MPPP verfharen konnte man 128 kBit/s übertragen. für die Moderation absolut ausreichend.
Bei dem Sender wo ich war, hat der Nachrichtensprecher den Ton nicht selbst gefahren, sondern er saß in einem Nachbarstudio hinter einer Glasscheibe und hat dort im Endeffekt nur seine Nachrichten vorgelesen, während alles vom anderen Studio aus geregelt wurde.
OK also habt ihr Moderatoren alles abgemischt. Und was wäre im Notfall gewesen wenn Nachts niemand vor Ort ist?
Dort war immer mindestens eine Person.
Es kam auch mal vor, dass das Signal vom Satelliten ausgefallen ist und wir schnell ein Programm improvisieren mussten. Wir haben dann einfach Musik gespielt um das zu überbrücken.
Hey, die Zusammenlegung der ARD-Radiostationen in der Nacht (meist zwischen 0:00 und 5:00 Uhr) läuft so ab, dass ein Sender für alle anderen das Programm übernimmt – das nennt man auch „ARD-Popnacht“ oder „ARD-Nachtprogramm“.
Zum Beispiel übernimmt oft SWR3, NDR 2 oder Bayern 3 die Moderation, Musikauswahl und Technik. Die anderen Popwellen (wie WDR 2, hr3, MDR Jump usw.) schalten sich dann technisch einfach auf diesen Feed. Es wird also ein gemeinsames Programm ausgestrahlt, das bei allen gleich klingt – auch wenn du gerade z. B. WDR 2 hörst, läuft in dem Moment das SWR3-Programm.
Das spart Ressourcen und Personal – denn nachts sind die Einschaltquoten niedrig, und nicht jeder Sender muss sein eigenes Nachtteam stellen. Trotzdem bleibt’s ein hochwertiges, durchmoderiertes Radioprogramm – nur eben zentral produziert.
Ja, genau das meinte ich.
Hatte der Nachrichtensprecher eigentlich auch einen Regler?