Wie funktioniert die Zeitumstellung?
Hallo,
kann mir mal einer erklären, wie die Zeitumstellung funktioniert?! Ich stelle mir nämlich die Frage wie es sein kann, dass wenn man die Winterzeit auf Sommerzeit umstellt, es bis 21 Uhr hell ist und wenn man die Sommerzeit auf Winterzeit zurückstellt, es um 16-17 Uhr dunkel ist.
Also wie hängt das zusammen?
Und die nächste Frage die ich mir stelle, wo wird überhaupt die Uhr umgestellt und darin auch verbunden mit der ersten Frage, wie hängt das zusammen dass es in der Winterzeit früher dunkel und in der Sommerzeit länger hell bleibt?
Ich weiß nicht ob ich der einzige bin der das nicht kapiert, aber wie können wir Menschen bestimmen ob es eher hell und länger dunkel bleibt?
Man könnte ja ironisch gesagt meinen, man betätigt einfach einen Hebel.
Würde mich über ausführliche Antworten freuen, mich würde das nämlich sehr interessieren.
Vielen Dank schon mal im Voraus!
MFG
8 Antworten
OK. Ganz einfach:
Es ist so, dass im Winter bei uns die Sonne später aufgeht und früher untergeht. Umgekehrt geht sie im Sommer früher auf und später unter. Das liegt daran, dass die Erdachse nicht gerade ist, sondern schief. Aus Sicht der Erde bewegt sich die Sonne daher mal nördlich vom Äquator und mal südlich.
So. Die Zeitumstellung wurde aus fadenscheinigen Gründen (z.B. Senkung der Heizkosten) eingeführt hat folgenden Effekt:
Wenn Du immer einen festen Zeitpunkt nimmst (z.B. 6 Uhr morgens, Winterzeit = Normalzeit). Dann wirst Du merken, dass es zu diesem Zeitpunkt immer heller wird, je mehr wir in Richtung Frühling kommen. Die Sonne geht ja früher auf.
Was bei der Zeitumstellung passiert ist, dass Du die Uhr eine Stunde nach vorne stellst. Er klingelt zwar immernoch um 6 Uhr, aber plötzlich ist es dunkler. Warum? Weil Du die Uhr eine Stunde nach vorne gedreht hast. Eigentlich schaust Du jetzt um 5 Uhr Normalzeit aus dem Fenster. Und da steht die Sonne eben tiefer.
Dafür bleibt es länger hell. Zum einen, weil es ohnehin mehr Sonnenstunden gibt, zum anderen, weil 22 Uhr abends ja eigentlich 21 Uhr "Normalzeit" ist und da steht die Sonne eben noch höher als um 22 Uhr.
Die Winterzeitumstellung macht genau das Umgekehrte.
wie können wir Menschen bestimmen ob es eher hell und länger dunkel bleibt?
wir bestimmen nur, wie die Uhr steht. Wenn die Uhr schon 13:00 anzeigt obwohl es erst Mittag ist, zeigt sie auch 21:00 an obwohl es erst acht uhr ist.
Es ist ganz einfach. Nehmen wir mal ein Beispiel: Normalerweise wird es an einem bestimmten Ort an einem bestimmten Tag um 20 Uhr dunkel, jetzt stellen wir die Uhr vor, dann ist es 21 Uhr. Und natürlich dreht sich die Erde um die Sonne, was die natürlichen Unterschiede der Tageslängen verursacht.
Du gehst das falschrum an. Wir bestimmen nicht, wie lange es hell oder dunkel ist. Sondern wir richten uns nach der Sonne.
Wie du ja vermutlich weißt, dreht sich die Erde um die Sonne. Dadurch ist mal der eine Teil der Erde mehr Sonnenlicht ausgesetzt und mal ein anderer Teil. So entstehen unsere Jahreszeiten.
Im Winter bekommen wir in Europa das wenigste Sonnenlicht ab, insgesamt haben wir da nur wenige Sonnenstunden: es wird also später hell und früher Dunkel.
Früher, als Energie noch teuer war, hat man deswegen entschieden die Sonnenstunden optimal zu nutzen, in dem man die Zeitumstellung einführt und sich somit mehr nach der Sonne richtet.
Du vermischst da ZWEI voneinander unabhängige Vorgänge, die aber durchaus miteinander zu tun haben.
Im Laufe des Jahres verändert sich die Länge des hellen Tages aufgrund der Lage und Bewegung der Erde durchs All (pro Tag um 1-3 Minuten).
Im Winter weist der Nordpol von der Sonne weg. Dadurch ist der helle Tag kürzer, weil die Sonne gerade mal eine Gipfelhöhe von ~16° über dem Horizont erreicht und einen kürzeren Weg über den Himmel hat, später aufgeht und früher untergeht.
Die Erde verhält sich wie ein sich selbst stabilisierender Kreisel oder ein Gyroskop. Daher zeigt die Erdachse Richtung Sommer wieder mehr Richtung Sonne für die Nordhalbkugel, die hellen Tage werden länger, weil die Sonne höher am Himmel steht (~63°) und einen längeren Weg zurücklegt.
Die Zeitumstellung sorgt dafür, dass man im Sommer abends länger draußen etwas unternehmen kann, weil es bei angenehmen Temperaturen noch hell genug dafür ist.
Darum stellt man sie beizeiten eine Stunde vor. So wird aus einem „normalen” Sonnenuntergang (ohne Umstellung) im Sommer um ca. 20:30 Uhr ein späterer Sonnenuntergang gegen 21:30 Uhr. Zuzüglich der Abenddämmerung ist es dann gegen 22 Uhr dunkel.