Wie fandet ihr den letzten James Bond Film mit Daniel Craig?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich sehe, obwohl das mein erster Bondfilm war und ich somit Quereinsteiger in dieses Franchise bin, Schatten und Licht bei diesem Film.

Der nachfolgende Text ist nicht ganz spoilerfrei:

Zu Beginn wurde man erstmal in eine dramatische Eingangssequenz hineingesogen, die direkt dank der absolut mitreißenden Kameraarbeit, einem einfach gleich das Feeling eines großen Film Franchise vermittelt.

Diese vor allem als Rückblende fungierende Vorgeschichte dient natürlich dazu, um gewissermaßen das neue James Bond Abenteuer einzuleiten und einen gewissen Spannungsbogen zu Beginn einzuführen.

Was den Anfang allerdings etwas trübt, ist der aus meiner Sicht zwar raffiniert gelungene Übergang, aber der gleichzeitig damit einhergehende zeitliche Sprung nach der Rückblende.

Hier hätte ich mir zumindest eine erzählerisch etwas abgerundete Rückblende gewünscht.

Als dann aber die Geschichte so langsam ihren Lauf nimmt, konnten mich in den Einstellungen, die noch vor dem großen Vorspann auf mich einprasselten, vor allem die einzigartig inszenierten Actionszenen absolut mitnehmen. Hier wurde sichtlich Wert auf realistisch wirkende Actionsequenzen gesetzt, was mir wiederum sehr zugesagt hat.

Und mit dem eigentlichen Vorspann, der mit einer fast schon klassisch gehaltenen aber aufwendig inszenierten Pistolenlauf-Eröffnungssequenz daherkommt, ist für mich dann auch ein richtig filmisches Feeling entstanden.

Und der weitere Verlauf des Films teilt sich dann vor allem in zwei Geschichten auf, bei der sich meiner Ansicht nach aber im Verlauf auch mal der Spannungsbogen etwas verliert.

Das liegt aus meiner Sicht dann vielleicht daran, dass es dem Film auch immer wieder etwas fehlt, ein klares Motiv zwischen Gut und Böse herzustellen.

Und während hier vor allem Christoph Waltz in einer kleinen Nebenrolle als bereits bekannter Gegner Ernst Stavro Blofeld mit seiner eleganten Spielweise, die aber seine bösen Absichten erkennbar werden lassen, überzeugt, konnte mich Rami Malek als Lyutsifer Safin nicht so sehr vom Hocker reißen.

Malek, der zwar mithilfe eines guten Drehbuchs schauspielerisch überzeugen kann, wirkt in dieser Rolle als Bond Gegner viel zu klischeebeladen und löst für mich eher eine gewisse Gleichgültigkeit ganz nach dem Motto „Leben und Sterben Lassen“ aus.

Trotzdem hat es der gesamte Film dann im späteren Verlauf geschafft, mich dennoch mitzureißen, da sich die Spannung dann vor allem u.a. auf James Bond konzentriert und sich der Film vor allem auf eine viel größere Spannungsdimension fokussiert, während Lyutsifer Safin einfach für mich keine ernstzunehmende Bedrohung darstellt und sich mit seinen Dialogen selbst überflüssig quasselt.

Eine durch ihm ausgelöste Wendung hat mir außerdem zusätzlich gezeigt, dass ihm das abgrundtief böse in gewisser Weise fehlt und der zuvor begonnene Spannungsbogen erstmal ins Leere läuft.

Trotzdem kommt auch wieder neue Spannung auf und diese ist neben den gut inszenierten Actionszenen, kombiniert mit einer Liebesgeschichte und ein paar Onelinern eine durchaus interessante und abwechslungsreiche Mischung.

Vor allem die Oneliner von Daniel Craig zeigen einen selbstironischen Umgang mit der gesamten Filmreihe auf und haben auch mich zum Schmunzeln gebracht. Ich mag jedenfalls diesen trockenen Humor und solche gesetzten kleinen Akzente, wenn sie einfach auch in die Situation passen.

Musikalisch kann der Film zudem mit der tollen Filmmusik von Hans Zimmer punkten und vor allem das Ende des Films hat mich dann auch wieder mit seiner Spannung einholen können.

Fazit: Für Fans der gesamten James Bond Filmreihe und vor allem allen Freunden der Daniel Craig Ära ist dieser Film jedenfalls ein klares Muss.

Allen anderen kann ich von dem Film aber auch nicht gänzlich abraten, da es vor allem ein visuell beeindruckender Film ist, der trotz aller Schwächen, in seinen Ansätzen, einen interessanten Agententhriller darstellt, der aber leider im Hinblick seines Erzählrhythmus und Spannungsbogens nicht immer überzeugen kann.

Für mich als Quereinsteiger hat es der Film zumindest geschafft, dass ich eine gewisse Neugier auf die Vorgänger mit Daniel Craig entwickelt habe und dieser „Bondfilm“ konnte mich zumindest auch in Teilen mit seinen melodramatischen sowie teilweise spannungsgeladenen Szenen und gut inszenierten Actionsequenzen mitnehmen.

Mit filmischen Grüßen

SANY3000

Woher ich das weiß:Hobby
Tomatenveteran 
Fragesteller
 11.06.2023, 21:11

danke für die tolle Antwort.

Ja, so ähnlich hat es Robert Hofmann auch interpretiert

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SANY3000  12.06.2023, 21:16

Besten Dank für den Stern.

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Der Film ist genauso wie die anderen Craig - Bonds visuell sehr gut gemacht, aber der Film versprüht für mich nicht mehr das typische Bond - Feeling.

ich habe Allergie

Bei bestimmten Schauspielern , gelingt es mir nicht , den Film anzuschauen, das Ende zu sehen.

Ich muss einfach ganz schnell aus machen

Bei John Travolta und auch bei Daniel Craig , ist das leider so

Tomatenveteran 
Fragesteller
 11.06.2023, 21:10

magst ihn nicht?

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Ich mag James Bond Filme nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Freizeit und Hobby