Wie denkt ihr darüber, dass Jehovas Zeugen in Russland derzeit schwer verfolgt werden?
Was empfindet ihr darüber, besonders in Bezug auf die Religionsfreiheit und die Menschenrechte? Glaubt ihr, dass solche Verfolgungen zu einer breiteren Diskussion über die Freiheit der Glaubensausübung weltweit führen sollten?
4 Antworten
Beide Gruppierungen der Jehovas Zeugen werden in Russland verfolgt.
In Russland gibt es eine Splittegruppe, die sagt " nur wir sind due echten Jehovas Zeugen" und haben mit den Lehrvorgaben aus der Wachtturmgesellschaft nichts zu tun.
Grundsätzlich bin ich für Religionsfreiheit.
Das Werbevetbot finde ich allerdings okay.
Doch grundsätzlich wäre Aufklärung sinnvoller. Wäre Aufklärung über Sondergemeinschaften mehr in der Öffentlichkeit präsent, so würde man denen dem Boden für Nachwuchs stark eindämmen.
LG-B.
Hallo WaldhofSalzburg,
das Vorgehen Russlands gegen Jehovas Zeugen ist ein schwerwiegender Verstoß gegen die Menschenrechte, da es fundamentale Freiheiten unterdrückt, die durch internationale Abkommen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPbpR) geschützt sind.
Besonders gravierend ist die Verletzung der Religionsfreiheit, die in Artikel 18 dieser Abkommen verankert ist. Seit 2017 gelten Jehovas Zeugen in Russland als „extremistische Organisation“, ihre Aktivitäten sind verboten, und Hunderte von Mitgliedern wurden strafrechtlich verfolgt.
Darüber hinaus wird auch die Meinungsfreiheit massiv eingeschränkt. Jehovas Zeugen dürfen weder öffentlich predigen noch religiöse Schriften verbreiten, was gegen Artikel 19 der AEMR verstößt.
Besonders besorgniserregend sind zudem die zahlreichen Berichte über willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folter. Viele Gläubige wurden inhaftiert, obwohl sie eine friedliche Lebensweise pflegen und keine Bedrohung für den Staat darstellen. Damit verletzt Russland nicht nur das Verbot der Folter (Artikel 5), sondern auch das Recht auf Schutz vor willkürlicher Verhaftung (Artikel 9).
Die staatliche Repression geht jedoch über juristische Maßnahmen hinaus: Jehovas Zeugen werden gesellschaftlich stigmatisiert, aus dem öffentlichen Leben gedrängt und in vielen Bereichen diskriminiert. Dies verstößt gegen Artikel 2 der AEMR, der allen Menschen gleiche Rechte zusichert.
Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und Amnesty International haben Russland wiederholt für diese systematische Verfolgung kritisiert. Insgesamt stellt das Vorgehen gegen Jehovas Zeugen eine klare Menschenrechtsverletzung und eine Form religiöser Verfolgung dar, die nicht nur gegen internationales Recht verstößt, sondern auch die Grundwerte einer freien und offenen Gesellschaft untergräbt.
LG Philipp
Das finde ich ist ein großes Unrecht!
In Russland hat es gerade jeder schwer, der nicht linientreu der faschistischen Diktatur folgt.