Wie bessere Texte in der Schule schreiben?
Könnte heulen, ich schreibe fast immer 3en, außer in Mathe, da meine Textausführungen nie gut genug sind. Ich verstehe alles und weiß es auch, bin aber wohl oft zu oberflächlich... ich weiß echt nicht, wie es richtig geht:( Wie habt ihr das gelernt?
5 Antworten
Im Fach Deutsch, Interpretationen, etc... war ich nie gut. Im Ingenieursstudium habe ich gelernt gute technisch-orientierte Ausarbeitungen zu schreiben. Geklappt hat das, indem ich andere Ausarbeitungen (Seminararbeiten, vereinzelte Bachelor- und Masterarbeiten) gelesen habe und indem ich meine eigenen Arbeiten vor Einreichung habe Korrektur lesen lassen. (Das haben die Fachbetreuer der Arbeiten - Doktoranden - von sich aus immer angeboten)
Ich habe dadurch gemerkt, an welchen Stellen einem anderen Leser etwas unklar ist oder noch mehr Erläuterung bedarf - was in meinem Kopf bereits völlig logisch und auch viel detaillierter gedacht war.
Ich denke, so ist es letztlich auch in Deutsch - die Grenzen zwischen "ausführlich" und "labern" scheinen manchmal fließend, aber wenn es zu knapp ist, fehlen zwangsläufig Informationen.
Wenn du mit jemanden befreundet bist, der sehr gut abschneidet, schau dir mal deren/dessen Texte an.
Sonst ein paar allgemeine Grundregeln, mit denen ich immer sehr gut zurecht kam: Unterschiedliche Satzanfänge, Vermeidung von Wortwiederholungen, ggf. Verwendung von Synonymen. Keine Monstersätze wenn du dir nicht absolut sicher bist, dass sie richtig und verständlich sind (Im technischen Bereich sind lange Sätze und komplizierte Sprache sowieso nicht angebracht).
Lesen. Bücher. Viele.
Außerdem muss man sich darüber klar werden, dass Sprache sehr differenziert ist, man also ähnliche Worte nicht synonym verwendet, und versucht so exakt wie möglich zu formulieren.
Viele denken, Deutsch sei 'nur' ein Laberfach, aber es ist auch ein wenig wie eine Formel in Mathe: Eine Frage der Präzision. Sonst ist das Ergebnis eben nur fast richtig.
-Bücher, Artikel etc. lesen, dadurch erweiterst du deinen Wortschatz und lernst automatisch gute Formulierungen.
-Erst anfangen einen Satz zu schreiben, nachdem du ihn im Kopf sinnvoll zusammengestellt hast. Dabei auch darauf achten, dass er zum vorherigen passt und gleichzeitig eine gute Grundlage für den darauffolgenden bietet.
-Viele Bindewörter nutzen.
-Versuchen keine gleichen Satzanfänge zu haben, vor allem nicht bei direkt aufeinanderfolgenden Sätzen. Wenn dir nichts passendes einfällt, auch gerne mal nach Synonymen für, von dir häufig verwendete Wörter, googeln. Bei Dingen die sich im Text häufig wiederholen werden, ebenso versuchen Synonyme zu finden und diese "abwechselnd" im Text einzubauen (z.B. Die Mutter, Die Protagonistin, Sie...)
-Deine Sätze mit sinnvollen Adjektiven ausschmücken.
-Wörter wie "das" oder "dass", "seit" oder "seid"... nicht verwechseln.
-Sätze nicht ewig in die Länge ziehen, jedoch auch nicht nur einfache Sätze schreiben. Eine "gesunde Mitte" finden (gerne an Texten aus Büchern etc. orientieren bzw. inspirieren lassen).
-Wenn du mal Wörter oder Formulierungen siehst, die dir gefallen/elegant erscheinen, versuch sie dir zu merken, um sie gegebenenfalls selbst einzusetzen (Wörter, bei denen du dir bezüglich derer Bedeutung unsicher bist, einfach mal googeln).
-Richtige Zeitform und Perspektive nutzen.
-Text sinnvoll aufbauen (rotem Faden Folgen).
-Sich vorher kurz Gedanken machen, worüber man schreiben möchte/was genau man sagen will.
-Versuchen alles was gefordert wird einzubauen. Der Text kann noch so gut geschrieben sein, wenn er jedoch inhaltlich schlecht ist oder man sogar das Thema verfehlt, hat man verkackt.
Hoffe paar von den Punkten helfen dir weiter, bei Fragen einfach melden.
Lesen, lesen, lesen, lesen, lesen und nochmals lesen.
Natürlich gibt es Leute, denen solches einfach besser liegt. Wie überall. Aber lesen hilft allemal. Wenn du nicht gerne liest, such dir Bücher, in die du dich richtig vertiefen kannst. Dann macht lesen auch Spass - und wirkt wunder. Nicht nur im Texte verfassen, auch in der Rechtschreibung, dem Sprachverständnis und dem Sprachgefühl.
-Lesen ist Kino im Kopf-
Imme wieder schreiben lernen. Und viele Synonyme finden, vielleicht liegt es daran, dass du dich mehrmals im Text wiederholst.