Wie berechnet man sich die Elektronegativität (EN) einer Verbindung?
Mit 2 Stoffen kann ich es. Man muss einfach nur das mit dem kleinerem EN-Wert das festgelegt wurde vom größeren abziehen. Aber wie geht es mit Verbindungen wie z.B: CH3OH (METHANOL) ?
5 Antworten
In erster Näherung betrachtet man nur direkte Bindungspartner - EN Differenzen beziehen sich ja letztlich nur auf die Bindung zwischen den betrachteten Atomen.
Erst wenn man weitergeht und Reaktionsmechanismen oder Molekülstrukturen erklären will würde man die "EN-Nachbarschaft" einer bestimmten Bindung mit in Betracht ziehen, z.B. bei der Formulierung mesomerer Grenzformen.
Z.B. Schwefeltrioxid -SO3: Man wäre versucht 3 identische S=O Bindungen zu formulieren weil S sechs Valenzelektronen hat und jedes O dann auf acht e- auf der Außenschale kommt, das würde aber die Oktettregel verletzten. Also formuliert man mesomere Grenzformen: S ist weniger EN als O, also besteht eine Tendenz ein e- ausu einer gemeinsamen S=O Doppelbindung ganz zum O zu ziehen. Der O bekommt eine negative Partiallladung und der S eine positive. Wenn man das mit 2 O macht und dann die Formen durch alle Os rotieren läßt hat man eine mesomere Darstellung, die die Oktettregel erhält und die EN Differenz zur Grundlage nimmt.
Wenn man diesen Modell bei komplexeren Molekülen in den Reaktionsmechanismen anwendet bekommt man z.B. gute Erklärungen warum bestimmte Isomere eher entstehen als andere, oder warum bestimmte Produkte bevorzugt gebildet werden.
Die EN kann man gar nicht berechnen, man ermittelt sie empirisch und entnimmt sie einer Tabelle.
Die EN-Differenz ergibt keinen Sinn, wenn man zwei Stoffe betrachtet, nur zwei Atome, die miteinander verbunden sind. Dabei ist es egal, ob weitere Atome in der Verbindung sind: Interessant ist nur die Differenz der beiden unmittelbaren Bindungspartner, das erlaubt eine Aussage über die Polarisierung der Bindung.
Betrachte nur benachbarte Arome. Dann stimmt es meistens.
Die Elektronegativität ist ein halbquantitatives Maß für die Eigenschaft von Atomen, in einer Atombindung die Elektronen anzuziehen, sie ist also mitverantwotlich für die Polarität einer Verbindung, aber keine Eigenschaft derselben. Die EN einer Verbindung macht also keinen Sinn.
da brauchst du doch die struktur von dem molekül (glaub ich)
Da schliess ich mich an !