Wer hat von euch schon mal Schule geschwänzt?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Ja 65%
Ne 35%

11 Antworten

Ja

Selten. Zumal ich die Zeit entweder zum Lernen genutzt habe oder zum Bergsteigen. Letzteres allerdings nur, wenn ich ohnehin keinen Stoff verpasst habe.

Und: Ich hatte nie Probleme in der Schule. Somit hatte das keine negativen Einflüsse.

Ich würde das also a) niemandem raten, der nicht problemlos mit dem Stoff mitkommt b) niemandem ohne ausdrücklichem Einverständnis der Eltern oder Volljährigkeit nahelegen und c) das Ganze nicht übertreiben.

Durch meine Arbeit mit Jugendlichen in schwierigsten Lebenssituationen habe ich mehr als ausreichend Einblick in Lebensrealitäten von jungen Menschen, die es sich nicht leisten konnten zu schwänzen und es trotzdem gemacht haben. Ich sag's dir: In solchen Situationen möchte niemand landen.

WilkoS 
Fragesteller
 30.11.2023, 19:41

👍

0
Ja

Ich hatte früher - ich ging von 2005/2006 bis 2013/2014 in die Schule - fast jeden Tag versucht, zu schwänzen. Von der 1. Klasse an. Manchmal funktionierte es, manchmal nicht. Wenn ich meine Mutter nicht kleinkriegen konnte, würde ich regelmäßig (in der 5. und 6. Klasse) eine Station früher aussteigen und in den Stadtpark gehen, um in Ruhe Musik zu hören, zu Zeichnen, nachzudenken, an meinen Geschichten zu schreiben etc. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, denn mich überforderte die Schule immer, in allen Aspekten, maßlos.

Besonders ab der 3. Klasse war es am schlimmsten, weil ich zu dem Zeitpunkt (endlich) meine Autismus-Diagnose bekam, doch mir war das total peinlich, ich hab mich dafür gehasst. Ich dachte, ich wäre ein empathieloses Alien, gestrandet auf einem mir völlig fremden Planeten. Dass ich nicht menschlich wäre und niemand mich verstehen würde, dass ich niemals gut (genug) für irgendjemanden sein könnte. Ich dachte, ich wäre krank und es dauerte, bis ich mein Gehirn so akzeptieren konnte, wie es ist. Das legte sich erst langsam aber sicher als ich 18 wurde.

Ich würde wirklich jeden Morgen einen Terz veranstalten. Meine Mutter war schnell mit ihren Nerven am Ende. (Ich lasse sehr viele, wichtige Informationen aus, weil die Antwort sonst zu lange sein würde und mir gerade die Motivation fehlt.) Aber ich hatte das nicht einfach nur gemacht, weil ich "keinen Bock" hatte oder weil ich meiner Mutter das Leben schwer machen wollte. Ich hatte eben vom 1. Schultag an gespürt, dass ich dort nicht hingehöre und von diesem Tage an tat ich so einiges, um nicht hinzumüssen. Ich hab sehr vieles dafür aufs Spiel gesetzt - Sogar den Frieden zwischen mir und meiner Mutter. Der einzigen Person, die mich irgendwie verstand und die sich immer um mich kümmert.

Wie oft ich genau gefehlt habe, weiß ich nicht mehr. Ich wurde auch oft von unserer Hausärztin krankgeschrieben, doch irgendwann galten ihre Entschuldigungen nicht mehr. Ich fehlte auf jeden Fall so sehr, dass ich einmal kein Zeugnis bekam, weil nichts benotet werden konnte. Meine Noten waren generell ... Let's not talk about that.

Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass es keine einzige Woche gab, in der ich nicht - zumindest an Minimum einem Tag - schwänzte. Und das soziemlich meine ganze Schullaufbahn lang. Durchschnittlich wahrscheinlich 2-3 Tage pro Woche. Es gab sicherlich mal Wochen, die liefen etwas besser und welche, die liefen schlechter. Und wenn ich mal körperlich anwesend war, war ich geistig fast nie anwesend. Eigentlich würde ich die meiste Zeit über nur den Kopf auf meine Tischplatte legen, mein Gesicht in meine Arme vergraben und weinen. Nicht nur in der 1. Klasse. Auch noch in der 6. Das passierte so regelmäßig, dass es schon nervig für die anderen wurde, was meine Angst noch weiter befeuerte. Ich wollte weder, dass man sich um mich kümmert, noch, dass man seufzend die Augen verdreht ... Ich wollte einfach alleine gelassen werden. Für immer.

Ach ja, falls sich jemand wundern sollte: man konnte mich nicht mehr "runterstufen", denn ich glaube nicht, dass es eine Schulform gibt, die ein niedrigeres Lernniveau hat, als eine Schule für geistig und körperlich behinderte Schüler. Also ... Ja. Selbst der Lernstoff dort war zu komplex für mich. Und auf eine Schule extra nur für Autisten konnte ich nicht gehen, denn a) gibt's von denen nur sehr wenige, b) hatte meine Mutter nicht das Geld dafür und c) wohnten wir auf dem Land, mit sehr schlechten Busverbindungen. Da konnte man mich natürlich nicht in eine Schule schicken die ... was weiß ich wie weit entfernt war. Das war einfach nicht machbar für uns.

Gut, die Antwort wurde sowieso wieder länger. Kennt man von mir!

Smaug681  05.12.2023, 12:20

Was machst du jetzt? Und was ist passiert als du kein Zeugnis bekommen hattest? Musstest du wiederholen?

0
Ne

Hey 🙈

Nein, tatsächlich nicht,und ich denke das habe ich auch nicht vor.

Ich könnte das vom Gewissen her aber auch glaube ich gar nicht haha.

Hast du schonmal geschwänzt?

LG 😊✨

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lerne Französisch und Englisch
Ja

Im letzten Schuljahr hatte ich eine höhere zweistellige Anzahl an unentschuldigten Fehltagen.

Und trotzdem einen Notendurchschnitt von 2 Komma irgendwas.

Ne

Ich (13, achte Klasse) habe noch nie geschwänzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
FancyCreeper04  08.02.2024, 14:59

Immer schön brav in die Schule gehen☝️🤓

ich hab auch noch nie geschwänzt😎☺️

1