Wenn man gemobbt wird, ist es die Schuld des Opfers?

9 Antworten

Nein, verdient man nicht.

Mobbing entsteht immer dann, wenn ein Mensch in ein System kommt und dieses System irritiert. Das heißt: Es werden Menschen gemobbt, die irgendwie anders sind und die Gruppendynamik dadurch aufstören.

Das kann das neue Kind in der Schule sein, das, weil es in ein bestehendes System hineinkommt, dieses System zur Neusortierung zwingt. Einfach nur weil es da ist: Freundschaften müssen sich neu sortieren, Rollen (z. B. "der Coole", "der Streber" usw.) müssen neu vergeben werden.

Das kann aber auch eine neue Mitarbeiterin sein, die super gut ausgebildet ist und neuen frischen Wind in die Abteilung mitbringt - was die anderen Mitarbeitenden aber nicht wollen, weil sie weiter ihre gewohnten Routinen ausführen wollen und sich gekränkt fühlen, weil da jemand bessere Ideen hat als sie.

Das kann das Kind sein, das Zuhause misshandelt wird und deswegen seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat, sodass der Klassenverband mit Wutausbrüchen umgehen muss.

Kurzum: Das kann ein Mensch sein, der irgendwie anders aussieht, sich irgendwie anders verhält usw.

Manchmal ist es so, dass Mobbing-Opfer ungewollt etwas dazu beitragen, dass das Mobbing weitergeht. Das heißt aber nicht, dass sie es "verdient" haben, sondern dass es da etwas zu lernen gäbe, z. B. eben Emotionsregulation oder soziale Kompetenzen.

Dass Mobber unreif sind und ebenfalls Defizite in der sozialen Kompetenz haben, ist obsolet zu erwähnen.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M. Sc. Psychologie

Oberflächlich betrachtet hat das Opfer eine Mitschuld auf Grund eines angeblichen Fehlers, dass es begeht.

Die Frage bleibt, warum sich der Mensch - also für aktive Mobber - so falsch verhält.

Oft bemerkt das Opfer gar nicht sein eigenes Fehlverhalten.

Erziehung und dadurch "anders sein" ist für viele allein schon der Grund sich denjenigen vorzunehmen und sie/ihn fertig zu machen.

Siehe die Corona Zeit die Mehrheit wollte sich unbedingt impfen lassen, alle die sich anders verhielten, wurden ausgegrenzt auch wenn sie vielleicht total richtig gehandelt haben.

So ist die Gesellschaft, wer sich gegen die Gemeinschaft stellt, egal warum, wird gequält...

Meistens ist das Opfer nicht schuld. Ich wurde 10 Jahre gemobbt und würde behaupten das ich nicht daran Schuld war. Es kommt ja auch auf die Art des Mobbings an.

In der Grundschule wurde ich für mein Aussehen gemobbt, weil keine Markenkleidung trug, sondern vom Discounter.

In der Oberschule wurde ich gemobbt, weil ich eine Redeflussunterbrechung (stottern) hatte. Diese hatte ich beim Vorlesen und manchmal bei Vorträgen.

Auch wenn ich glaube, dass Mobbing meistens von Seiten des Opfers durch seine Verhaltensweise vermieden werden kann, liegt die Schuld immer bei den Mobbern. Wirklich immer ohne Ausnahme!

Man ist z.B. auch nicht schuld, wenn man nachts allein in einem berüchtigten Park überfallen wird, auch wenn man da gern den Tipp gibt, solche Orte zu meiden.
Die Täter sind grundsätzlich die Schuldigen.

Man verdient es nicht ich finde bei mobbing sind aber beide schuld die töter viel und der gemobbte wenig die Töter viel weil sie es tun und beim Gemobbten wenig weil er sich zu wenig wehrt und meistens mit niemand redet drüber

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Depression, Ptbs, Kombi Persöhnlichkeitsstörung