Wenn man das Leben liebt, liebt man auch das Töten von Lebewesen?
Nur Pflanzen und manche Einzeller können ohne das Töten von anderen Lebewesen überleben.
Wir müssen zwangsläufig mehr Leben auslöschen, um unser eigenes aufrecht zu erhalten. Ob es Pflanzen oder die armen Schweine sind, ist unerheblich. Es sind beides Lebewesen.
Jetzt zu meiner Frage. Wenn man Leben mit allen Fasetten liebt, dann liebt man ja auch den Tod anderer Lebewesen.
Gut ist ja klar, dass jedes Organismus einen Selbsterhaltungstrieb hat und darum Angst vor dem Tod hat. Darum umso grausamer, dass wir für einen leckeren Salat oder den leckeren Fisch das fundamentalste in jedem Leben auslöschen.
Für mich ist es aber Paradox, wenn Leute sagen, sie würden das Leben mit allen Fasetten lieben. Letztendlich ist es ja ein Widerspruch.
4 Antworten
"Das Leben lieben" bedeutet nichts Anderes als das eigene Leben oder da Leben einer bestimmten wie auch immer gearteten Gruppe lieben. Doch niemals das Leben an sich.
Du sprichst ein echtes Paradox an, das auch die Philosophen wie Albert Schweitzer beschäftigt hat. Er betonte den „Respekt vor allem Leben“ und die ethische Verpflichtung, das Leben zu schätzen, ohne es unnötig zu zerstören. Doch die Realität ist, dass unser Überleben oft auf der Auslöschung anderer Lebewesen beruht, sei es durch den Tod von Tieren oder Pflanzen. Dieses Paradox entsteht, weil wir in einem System leben, in dem Leben und Tod ständig miteinander verknüpft sind. Es ist schwierig, wirklich alle Facetten des Lebens zu lieben, wenn wir es auf Kosten anderer Leben erhalten müssen. Schweitzer würde vermutlich darauf hinweisen, dass der Mensch, obwohl er das Leben in seiner Tiefe schätzt, in vielen Fällen gezwungen ist, diese ethische Verpflichtung in einem komplexen, oft widersprüchlichen System zu hinterfragen
Natürlich nicht!
Wenn man das Leben liebt, bemüht man sich jegliches Sterben zu verhindern, das Gesund sein zu erhalten und die Genesung zu unterstützen, auch wenn jeder den Tod erdulden und ertragen muss. Das Problem zum Beispiel jeden Arztes: "Warum soll ich helfen, jemanden gesund zu machen, er stirbt doch eh?!"
DAS ist kein Widerspruch, kein Paradox, sondern du betrachtest das Ganze noch viel zu oberflächlich. Denke tiefer darüber nach! Unterscheide besser!
Viel Erfolg!
Man kann sich bemühen, aber ist trotzdem ein Teil von der Schlange, die sich selbst verzehrt.
Sicherlich kann man argumentieren, dass man versucht, so wenig Tod wie möglich zu verursachen. Dennoch ist das Leben abhängig vom Tod des anderen. Und wenn man ALLE Facetten des Lebens liebt, ist der Tod auch ein Teil des Lebens und muss damit geliebt werden. Das Paradoxon liegt in dem Satz selbst. Nicht in dem was dahinter steckt.
Natürlich versteht man intuitiv, was damit gemeint ist. Man mag den Tod nicht, und liebt das Leben. Nur weil wir keinen Einfluss auf die Gesetze der Natur haben, heißt es nicht, dass man nicht das Leben lieben und den Tod hassen kann. Man kann auch ein Tier erlegen müssen und es hassen. Gleichzeitig kann man trotzdem das Leben an sich lieben, auch wenn man zwangsläufig töten muss, um zu leben. Aber im Rahmen des Satzes ist es ein Paradoxon.
Hatte ich genug Erfolg?
Ich denke, das Leben zu lieben bedeutet, es zu bejahen aber nicht das Töten zu lieben sondern zu akzeptieren, dass Leben und Tod miteinander verknüpft sind und beides zum Kreislauf des Lebens gehört. Dazu zählt meiner Auffassung nach auch, nicht mehr zu nehmen, als man gibt bzw. braucht. Wenn man Leben nimmt, ob von einer Pflanze oder einem Tier, kann man dem auch mit Achtung, Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber treten in dem Bewusstsein, wie wertvoll das Leben ist.