Wenn es keinen leben nach dem tot geben würde, wäre es nicht deprimierend?

19 Antworten

"... und jetzt bewusst leben und das Beste aus genau diesem einmaligen Leben machen." Manche können ihren absoluten Nihilismus sehr schön in Worte fassen. (siehe ein Beitrag). Aber wer nimmt ihnen die totale Trostlosigkeit ihrer Kommentare ab, dass nach diesem „einmaligen Leben“ alles vorbei ist, wir alle also ins Nichts stürzen? Die Atheisten wollen uns ständig eine solche Aussicht gewissermaßen als absolute Gewissheit aufoktroyieren, dass der Mensch nicht nur einer Auflösung seines Körpers, sondern auch seiner Seele entgegenharrt. Dass es für das Letzteres keinerlei Beweise gibt, wird meistens verschwiegen, jedenfalls ist fast immer bei den Atheisten die Tendenz überdeutlich erkennbar, dass das irdische Leben so eine Art Sternschnuppen-Dasein ist, welches eben mal kurz aufleuchtet und rasch wieder in der Schwärze des Nichts verschwindet, ohne dass ein Sinn erkennbar ist.

Allein schon das System der Welt, dieses rational durchdachte und systematisch aufgebaute Räderwerk des irdischen Seins, dass hier ständig vernunftbegabte Menschen (durch Geburt) erscheinen und nach einer befristeten Existenz wieder (durch den Tod) abberufen werden, muss uns zu denken geben. Irgendjemand, im Zweifel ein großer Geist, muss sich dabei etwas gedacht haben. Oder hat der Betreffende nur zu seinem Vergnügen ein Perpetuum mobile, das wir Welt nennen, geschaffen? Der Faktor „Vernunft“ gibt mir zu denken. Denn hieraus ergibt sich die Möglichkeit, dass jeder, da er mit Vernunft begabt ist, ein vernünftiges oder ein unvernünftiges Leben führen kann. Der Gedanke, dass unser Leben auf dem Planeten Erde nur eine Zwischenstation darstellt, drängt sich einem auf. Hebt man den Blick ins Weltall, mit seinen 100 Milliarden Galaxien - wohl gemerkt "Galaxien", die ihrerseits wieder je 50 und mehr Milliarden Sonnen und weiß der Teufel wie viele Trillionen Planeten enthalten - , nimmt man also so etwas zur Kenntnis, so sollten wir lieber vor Ehrfurcht schweigen, anstatt unserer außerordentlich winzig-beschränkten Ratio ständig lächerliche Kommentare über den Sinn dieser unerhörten Anlage des Universums zu entlocken, dabei ständig behaupten, das Ganze habe überhaupt keinen Sinn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deprimierender wäre es, wenn sich rausstellt, dass das eigene Bewusstsein in allen anderen bewussten Lebewesen stets nur ein Spiegelbild seiner selbst war.

Dann hätten wir uns theoretisch unsere "Seele" in Tausende Stücke gerissen und am Ende würden nur unsere Erinnerungen übrig bleibt daran, wie wir das ganze Leben lang nur mit uns selbst in verschiedenen Körpern Selbstgespräche gemacht hätten etc.

Weil dann wären wir gleichzeitig unsere Mutter und unser Vater beispielsweise.

Wir würden uns daran erinnern wie es wäre, wenn man sich selbst gebären würde. etc. etc.

Heilige Kuh...😂

Das einzig gute daran wäre, der scheiß wäre dann schon vorbei

Nach dem Ablauf einer jeden einzelnen Existenz, ganz gleich was es ist, zeigt sich immer eine Nachwelt auf. Man nennt das auch Postulat, Hinterlassenschaften oder Überbleibsel. Auch der Tod ist nicht vollständig oder perfekt.

Absolut.

Aber (1.) hast du bis dahin noch unendlich viel Zeit, und (2.) wirst du dich dann ebensowenig darüber ärgern wie du dich jede Nacht im Tiefschlaf darüber ärgerst, viele Stunden einfach zu verpassen.

Bedenke doch, dass auch der Mensch ein tierisches Lebewesen ist. Die Beweise der Mediziner, Biologen und Anthropologen, dass sich auch der Mensch aus tierischen Vorfahren entwickelt hat, sind so überzeugend, dass man fest davon ausgehen kann, dass auch das Leben des Menschen endlich ist, so wie das Leben jeden Wurmes, jeden Hundes, Fisches oder anderen Tieres.

Dass der Gedanke an die Begrenztheit unseres Lebens zu allen Zeiten für bewusst lebende Menschen ein großer Schmerz war, gab schon immer Anlass zu Überlegungen, ob es nicht vielleicht ein Leben nach dem Tode geben könnte. Besonders die Priester haben sich dieses Gedankens angenommen und ihre Forderungen nach "Wohlverhalten in ihrem Sinne" davon abhängig gemacht, ob der Betreffende nach dem Tode dann in irgend einer Weise belohnt oder bestraft werden würde. Durch das Setzen solcher Ängste ist der Mensch durchaus manipulierbar. Das Gute an dieser Praktik ist, dass man nie den Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptungen beibringen muss. Es wird einfach aus einer "wissenden Vollmacht" heraus gesprochen, und die Menschen in Ehrfurcht vor so viel tiefgründigem Wissen vertrauen darauf, dass es wohl so sein wird.

Zudem ist es gerade in Hinblick auf den ungemein tief verankerten Überlebenswillen des Menschen überaus tröstlich und entlastend, wenn er sich ein Leben nach dem Tod imaginieren kann. Wie dieses Leben nach dem Tod dann sein könnte, wird meist nicht wirklich kritisch reflektiert. So wäre zu fragen, in welcher Altersstufe man dann wäre, welches Alter dann die Kinder, Eltern, Freunde und andere Bekannte dann hätten, weil ja schließlich hunderte von Generationen zusammen auftreten würden. Auch die Zustände in diesem Leben wären total fraglich, weil körperliche Leiden, spezielle Neigungen, psychische Auffälligkeiten, besondere Fähigkeiten usw. kaum übertragbar wären. Auch das ganze Feld der täglichen Verrichtungen mit Nahrungsaufnahme (und dem Gegenteil), Körperhygiene, den Belangen der Sicherung gegenüber Kälte, Hitze, Bedrohung und Gefahr wären plötzlich mehr als rätselhaft, wie und unter welchen Umständen da alles noch oder vielleicht nicht mehr zur Realität gehören würden.

Bilanz: Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist für den Menschen ein schöner tröstlicher Gedanke, doch leider, leider gibt es keinerlei ernst zu nehmenden Beweis, dass wir damit rechnen könnten. Viel besser scheint es, sich schon früh mit der Tatsache vertraut zu machen, dass unser Leben endlich ist, und es hilfreicher ist, dass wir hier und jetzt bewusst leben und das Beste aus genau diesem einmaligen Leben machen.