Wenn der passive Wortschatz einer Sprache über dem aktiven liegt sind die Sprachkenntnisse dann automatisch mieserabel?

8 Antworten

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Entgegen allen anderen antworte ich mal mit ja.

Aktiver Wortschatz beschreibt das Sprechen. Passiver Wortschatz das Verstehen von Worten/einer Sprache.

Dein Kernproblem scheint zu sein, dass die eine andere Sprache zwar sehr gut verstehen kannst, sie aber nicht selbst gut sprechen kannst.

Das gleiche Problem habe ich auch. Beispiel: Onlinegaming.

Beim zocken versteh ich andere Spieler die nur englisch reden einwandfrei ohne Probleme. ich weiß was sie ausdrücken, weiß was sie möchten und spiele danach.

Allerdings mangelt es bei mir an der Antwort. Mein aktiver englischer Wortschatz ist derart begrenzt, dass ich mich nur schwer artikulieren kann auf englisch. Für Grundlegende Sachen reicht es zwar aus, aber für eine waschechte Unterhaltung genügt es nicht.

Automatisch würde ich die Sprachkenntnisse nicht als miserabel bezeichnen, aber es schränkt diese doch zumindest ein.

Der typische "Knoten in der Zunge" lässt sich was Fremdsprachen abgeht aber lösen oder wenigstens lockern. Einfach regelmäßig mit Leuten kommunizieren die nur die entsprechende Fremdsprache beherrschen, bzw. die diese als Muttersprache sprechen. Die Übung beim sprechen hilft!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
RudolfFischer  13.11.2018, 11:46

Dem kann man nur widersprechen. Auch in der Muttersprache ist der passive Wortschatz viel größer als der aktive. Das ist logischerweise bei allen Sprachkenntnissen so, denn wer wird jede Menge Wörter verwenden, die er nicht versteht? (Ok, Politiker ausgenommen ;-)

Es sind außerdem zwei verschiedene Dinge, einen großen aktiven Wortschatz zu haben und fließend sprechen zu können.

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Nein. Ich habe - ist aber schon etwas her und daher rostig geworden - den C2 Level in Englisch geschafft. Note B. Aber mein passives Englisch ist um Lichtjahre besser als mein aktives Englisch. Leider. Da ich nicht in England lebe, wird sich das auch kaum ändern. Doppel-Leider.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der aktive Wortschatz ist die Menge der Wörter, die man benutzt. Der passive Wortschatz ist die Menge der Wörter, die man versteht bzw kennt. Also ist der aktive immer nur ein Teil des passiven Wortschatzes.

Es gibt viele Gründe, Worte nicht zu benutzen, obwohl man sie kennt. Miserabel sind Sprachkenntnisse nur dann, wenn beide Sprachschätze sehr klein sind.

Ein wenig Logik ist hilfreich. Der aktive Wortschatz ist der, der ungestützt (freies Formulieren) abgerufen werden kann, der passive kommt ergänzend gestützt , z.B. beim Lesen, zum Tragen, beides bezieht sich auf die gleiche Person. Damit ist immer der aktive Wortschatz eine Teilmenge des passiven Wortschatzes, eine Identität ist praktisch unmöglich.

Wenn aber praktisch immer der aktive Wortschatz kleiner als der passive ist, läßt sich darüber keine Aussage hinsichtlich der sprachlichen Fertigkeiten treffen.

Nein, das ist fast immer so = normal. :-)