Welpe 10 Wochen Alt - Problem
Hallo
Wir haben vor 8 tagen einen Welpen( Australian Shepherd/männlich/10 Wochen alt/ unser Ersthund) bekommen und sind schier überfordert. Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Im Haus wollen wir, dass er relativ ruhig bleibt, doch das klappt nicht immer. 1 mal am Tag dreht er so richtig auf und knabbert und kratzt an allem was er findet. Er ist dann gar nicht mehr zu bremsen und auf nein hört er dann auch nicht (stubenrein ist er noch nicht). Ich komme im Haushalt zu nichts mehr. Dauernd muss man schauen wo er ist und was er gerade macht. Kann nicht einmal duschen gehen weil er ohne Aufsicht alles kaputt macht. Dann bin ich immer froh wenn am Mittag meine 2 Kinder nach Hause kommen und mir den Hund mal kurz abnehmen. Aber sobald er im Haus ist herrscht wieder Stress und Chaos. Weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich machen soll. Natürlich wusste ich dass diese Art von Hund viel Aufmerksamkeit braucht (haben uns ausreichend informiert), aber mir kommt es vor als ob die Realität an mir vorbeizieht. Was soll ich nur machen ? Bitte nur ernstgemeinte Antworten.
21 Antworten
Der Hund ist nicht ausgelastet, weiß nicht wohin mit seinem Temperament. Welpenspielgruppe, Hundeschule, Beschäftigung braucht er. Und das müsst Ihr jetzt in den Griff kriegen, sonst wird das nie was.
Aus der Erfahrung raus kann ich dir sagen, man kann 1000 Bücher über Welpenhaltung lesen und wenn der Kleine da ist, dann ist es erst mal eine wahnsinnig anstrengende Zeit.
Das kann euch auch keiner abnehmen und es gibt sicher auch keine Musterlösung für euer "Problem". Es ist ein BABY und der Kleine gehört einer recht anstrengenden Rasse an. Das wird auch in Zukunft kein Zuckerschlecken. Wenn du das hier schon anstrengend findest, dann warte ab, bis er in die Rüpelphase kommt ;-).
Investiere alles was du an Zeit und Nerven hast und beschäftige diesen Knirps, damit aus ihm ein ausgeglichener Hund wird. Wenn du jetzt schon genervt bist, dann wird es definitiv nicht besser. Der Hund merkt doch auch selbst, wenn du nur geladen bist... Wenn du willst, dass er sich im Haus ruhig verhält dann muss du ihm das zeigen. In dem Alter weiß er das nicht instinktiv. Leg dich doch mit ihm zusammen immer mal wieder etwas hin. Lass ihn zur Ruhe kommen.
Ich hoffe, dass du und deine Familie das hinbekommt. Sonst sehe ich leider eine mittelschwere Katastrophe auf euch zukommen. Ihr solltet euch schon mal nach einem guten Welpenkurs umsehen, damit der Kleine sofort gut sozialisiert wird.
PS: Ich nehme an es ist der erste Hund. Vielleicht nicht die optimale Rassewahl...
Mein Welpe war das erste Jahr im Haus auch unerträglich, wenn Du keine Erfahrung hast, wirst Du um eine Hundeschule nicht herumkommen. Wenn Du den Hund kurz alleine lässt, solltest Du ihn erstmal in einem (am besten gefliesten) Zimmer lassen, in dem er nicht zu viel kaputt machen kann. Unser Sofa + sämtliche Schuhe mussten auch erstmal dran glauben. Ein Nein wirkt bei einem Welpen einfach noch nicht. Nach ein paar Stunden spazieren sollte er aber eh länger schlafen und Du hast mal Deine Ruhe. In der Pubertät wird es aber auch nicht viel besser; die ersten Hundejahre sind eigentlich nur Erziehung bis Du dann einen "funktionierenden" Hund hast. Wenn Dir das jetzt schon zu viel ist, würde ich ihn auch lieber der Züchterin zurückgeben
tiertrainer???
@freierhans: bist du hier zum Punkte sammeln? ...und wieder 10 geschenkt bekommen...
gehirntraining fuer dich
- das ist ein welpe von 10 wochen, da wird nicht traniert sondern vertauen auf gebaut und liebevolll die welt erklaert... :)
Hallo,
haben uns ausreichend informiert), aber mir kommt es vor als ob die Realität an mir vorbeizieht.
Nein, leider habt ihr euch nicht ausreichend informiert. Denn es ist immer etwas völlig anderes, mit der rosaroten Brille zu beschließen, einen Hund in die Familie zu integrieren, sich einschlägige Rasseseiten durchzulesen, sich zu freuen etc. Über die Wirklichkeit, die einen mit einem Welpen ereilt, kann man sich nicht aus Büchern oder Internetseiten informieren - das muss man life erleben. Am besten mehrere Male bei jemandem, der grade einen kleinen Welpen aufgenommen hat.
Du hast doch Kinder - erinnere dich mal zurück, wie es war, als die geboren wurden. Schlaflose Nächte, ständiges Gequake, viele nasse und dreckige Windeln, später dann ausgeräumte Schränke, Schubladen, ein "Nein" das schlimmste Fremdwort .... ich brauch es dir nicht weiter zu erzählen, das kennst du alles.
Bei einem Welpen ist es nicht anders - auch er braucht ständige Aufmerksamkeit, macht alles kaputt, macht überall hin....
Ein Trost: ein Hund entwickelt sich wesentlich schneller als ein Kleinkind - nach 6 - 8 Monaten Training und Erziehung hat man schon einen super guten Weggefährten - bei einem Kind dauert das viele viele Jahre.
Nach so einer kurzen Zeit ist der Hund noch nicht mal wirklich bei euch angekommen, hat die Tagesstruktur noch nicht verinnerlicht und den Rhythmus noch nicht gefunden. Das wird besser - glaub es mir.
ABER: wenn du dir das nichts über die nächsten Monate zutraust und bevor der Kleine nicht so gehändelt wird, wie er es verdient hat, dann gib den Kleinen zum Züchter zurück. Noch hat er keine "Schäden" erlitten und kann dann in einer neuen Familie aufwachsen.
Das einzugestehen ist wesentlich verantwortlicher als zu versuchen, irgendwie klarzukommen. Denn das wird sich auf die Liebe zu dem Hund auswirken - und nicht positiv und das hat kein Tier verdient.
Gutes Gelingen
Daniela
Vielen Dank für dein Lob :)
Ja, leider steht in den vielen Büchern nie wirklich drin, wie anstrengend Welpen sein können - dass sie eben nicht nur knuffig und süß sind. Und bis eine Erziehung mal greift - die ja auch sehr viel Arbeit ist und viel Zeit, Wissen und Geduld erfordert - dauert es eben viele Monate, die es zu "überleben" gilt.
Meine Schwester erlebt das zur Zeit gerade - obwohl sie 15 Jahre lang einen Hund (auch als Welpe bekommen) hatte. Nun ist wieder ein Welpe eingezogen und sie ist völlig überwältigt, wie "anstrengend" und "lebendig" so ein kleiner übermütiger Hund doch sein kann. Nach den langen Jahren mit einem gut erzogenen problemlosen Hund - hat man diese schwierige (aber dennoch spannende und freudige) Anfangszeit vergessen.
Du bringst es mal wieder voll auf den Punkt, danke Daniela.
Leider glauben immer noch Ersthundehalter sich mit einem Welpen "etwas schönes zu gönnen" und dann "gleich alles richtig machen zu können" damit sie keinen schon von anderen "verdorbenen Hund" bekommen. Stattdessen verderben sie es dann selber und am Ende war der Hund dann von Anfang an "schwierig".
Einen Welpen tut man sich besser nur an wenn man bereits weiß wie man mit Hunden umgeht und nimmt dann die damit verbundenen Belastungen in Kauf um idealerweise an anderer Stelle frühzeitig Einfluss ausüben zu können und vielleicht auch ein bisschen was von knuffigen Welpen zu haben. Trotzdem passieren dann noch Fehler die ein erfahrener Halter aber hoffentlich bemerkt bevor sie sich etablieren können.
Ein rundum guter Rat dem man nur ein DH! geben kann.