Hallo liebe Community,
ich hätte mal eine Frage im Arbeitsrecht. Ich bin 25 Jahre alt und Angestellter einer kleinen Gemeinde mit 20 Mitarbeitern in der Oberpfalz. Nach meiner Ausbildung dort wurde ich übernommen und arbeite seit dem nun dort. Ich würde gerne für 4 Jahre mein Abitur an einem Abendgymnasium nachholen. Dort hatte ich auch schon ein Gespräch, der Aufnahme im September steht nun nichts mehr im Wege.
Da dies ein Abendgymnasium ist, habe ich weiterhin vor, normal zu arbeiten und eben abends die Schule zu besuchen. Meine Schulzeit und meine Arbeitszeit übeschneiden sich auch nicht, außer am Donnerstag: Wir haben Kernzeit auf der Arbeit bis 18 Uhr, die Schule beginnt aber im 1. Jahr auch um 18:00 Uhr, in den anderen 3 Jahren sogar um 17:15 Uhr.
Meine Frage nun: Darf mir das generell verboten werden, wenn ich wegen der Schule beantrage, dass ich donnerstags künftig eher heim darf, z. B. um 16 Uhr? Hängt das einzig und allein von der Entscheidung des Bürgermeisters / des Gemeinderats ab? Also, meine Frage zielt eher darauf, welche Rechte ich habe, dass ich wegen der Schule die Kernarbeitszeit nicht ganz einhalten kann und NICHT, ob mein Chef mir diese "Nebentätigkeit" erlaubt oder verbietet. Wir haben Gleitzeit, ich könnte die verloren gegangene Zeit problemlos an den anderen Tagen nachholen / ausgleichen, nur die Kernarbeitszeit geht donnerstags eben bis 18 Uhr.
Normalerweise ist es bei uns in der Behörde eigentlich locker – wir haben mehrere Teilzeitarbeitskräfte oder welche, die wegen ihren Kindern kürzere Arbeitszeiten haben. Dennoch habe ich Bedenken, dass sich mein Abteilungsleiter freut, wenn ich ihm von meinem Vorhaben erzähle; denn wenn meine Zimmerkollegin um 16 Uhr nach Hause geht (sie hat eine 11-Jährige Tochter zu Hause, weswegen sie immer donnerstags um 16 Uhr gehen darf), wäre unser Büro 2 Stunden „zu“ und die Bürger müssten immer zum Abteilungsleiter, wenn sie zwischen 16-18 Uhr kommen würden. Meiner Meinung nach fände ich es eigentlich ungerecht, wenn andere Mitarbeiter bzgl. Kindern usw. die Kernarbeitszeiten nicht unbedingt einhalten müssen; ich wegen der Schule aber gar keine andere Wahl habe. Und, mit welcher Begründung könnte ich erreichen, meinen Chef zu überzeugen? Wer weiß, wo es mich in 10 Jahren hin verschlägt – ich möchte unbedingt mein Abitur machen und das ist quasi die letzte Hürde. Gibt es vielleicht sogar einen § im Gesetz, der „Bildung“ während der Arbeitszeit fördert o. Ä.?
Natürlich erwäge ich, mit unserem Bürgermeister ein Gespräch zu suchen. Aber mein Abteilungsleiter hat großen Einfluss auf ihn, deshalb würde ich gerne Argumente haben, wenn er von vorne rein „Nein“ sagen würde.
Vielen Dank für sachliche hilfreiche Antworten;mir ist die Schule wirklich sehr wichtig!
Liebe Grüße batzi20114