welches holz ist für die gitarre am besten?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

NEIN. Bitte aufpassen. Linde ist definitiv kein gutes Tonholz. Zu weich und deshalb nur für billige Gitarren verwendet. Der Klang ist dadurch gedämpft und entwickelt sich auch nicht. Vor allem bei Westerngitarren ist bei Linde größte Vorsicht angebracht, weil Linde als Deckenholz nur mit starker innerer Bebalkung der Saitenspannung stand hält. Und das bedeutet dann nochmal Klangverlust. Bei Linde als Korpusholz wird sich der klangliche Unterschied nicht so dramatisch auswirken. Aber es gibt meines Wissens keine ordentliche Gitarre mit guter Decke (Fichte oder Rotzeder), die einen Lindenkorpus hat.

Für den Klang am wichtigsten ist die Decke. Optimal sind massive Decken. Es gibt durchaus auch gesperrte Decken, die ordentlich klingen, aber die sind sehr selten. Dafür sind diese Gitarren möglicherweise für die Bühne besser geeignet, da etwas weniger Anfällig für Rückkopplungen.

Außer dem Deckenholz haben dii KOrpusform (Dreadnought, Jumbo, OM...) und die Bebalkung einen gravierenden Einfluss auf den Klang und natürlich auch die Saiten. Saitenmaterial (80/20 Bronze oder Phosphor-Bronze) und die Saitenstärke haben z.B. deutlich hörbare Auswirkungen.

Bei massiven Decken kommen verschiedenen Fichtenarten zum Einsatz (Sitka, Adirondack, Alpenfichte...) und für Zederndecken die Rotzeder. Seltener (auch - noch - teurer sind. r. B. Redwood-Decken oder Koa. Es gibt auch vollmassive Mahagoni-Gitarren mit speziellem Klangbild (tendenziell eher für Blues).

Beim Korpusholz gibt es mehr Varianten, Mahagoni, diverse Palisanderarten etc... Bei günstigeren meist gesperrt. Vollmassiv häufig erst ab recht hohen Preisklassen.

Aber Linde taucht in der Aufzählung leider nicht auf. Daher aus meiner Sicht: Finger weg.

Welches DAS beste Holz ist, kann man gar nicht sagen. Das hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von Deinem persönlichen Geschmack.

Meine beiden liebsten: Sitkadecke, Muvingué-Korpus (auch Movingui oder 'Nigerian Satinwood' genannt). Und die andere:Zederndecke und Palisanderkorpus. Die klingt weicher, 'lyrischer' und ist z.B. toll für Celtic und DADGAD (http://de.wikipedia.org/wiki/DADGAD) geeignet.

google doch mal nach "klanghölzer Gitarre". Dort findest einiges darüber.

Ich möchte fast wetten, daß die Gitarre, die Du haben möchtest, max 150 EUR kostet, wenn sie mit Tonabnehmer und Cutaway ausgestattet ist? Linde ist lowest-level-Material und wird im Akustik-Gitarrenbau fast nur für Sperrholz-decken, -zargen und -böden eingesetzt. Birke ist ein hartes Holz und wird bei preiswerten Klampfen oft für den Hals verbaut - nicht selten ist das Griffbrett dann auch aus lackierter Birke oder bestenfalls Ahorn.

Orientiere Dich immer an dem Zusätzen "Massiv" oder auch Englisch "solid". Steht da Fichtendecke, ist es Sperrholz oder laminierte Decke. Steht da massive Fichtendecke oder solid spruce, ist zumindest die Decke aus gewachsenem Fichtenholz. Je feiner die Maserung, desto besser - und teurer.

Steht da massive Fichten- (oder oft auch Zedern-) decke, bedeutet das aber nicht automatisch, daß der Body nun auch aus massivem Material sein muß. Auch hier sollte massiv - oder all solid vermerkt sein.

Die aus meiner Sicht beste Kombination von Hölzern (all solid) an einer Gitarre ist Fichte auf Palisanderkorpus, einteiliger Mahagonihals mit Ebenholzgriffbrett und Ebenholz-Brücke.

Linde ist enbenso gut wie Erle. Habe gelesen das Mahagoni auch einen sehr guten Klang haben soll, ist jedoch wesentlich teurer.

pflvb  20.05.2012, 13:52

Mahagonikorpus mit Fichtendecken sind fast Standard. Mahagonidecken selbst dagegen klingen "matschig". Das Gegenteil wäre z.b. Fichte auf Kirsche - die klingen enorm "crisp"

0