Welcher dieser Sprachen ist die älteste?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Italienisch 53%
Spanisch 20%
Französisch 13%
Deutsch 7%
Englisch 7%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Deutsch

Die Frage konnte bis heute noch nicht beantwortet werden, was unter anderem daran liegt, daß viele Sprachen vermutlich ausgestorben waren, bevor sie schriftliche Zeugnisse überliefern konnten. Die älteste Sprache, die heute noch existiert und nahtlos zurückverfolgt werden kann, dürfte Chinesisch sein.

Deine Angebenen Sprachen stammen ja auch alle entweder vom altgriechischen, vom germanischen oder vom lateinischen ab, und sind teilweise gleichalt.

sembro 
Fragesteller
 29.07.2011, 22:19

Ja,aber ich meinte die angegebenen Sprachen(Umfrage)

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Pessiholic  29.07.2011, 22:28
@sembro

dann Deutsch. Ich denke das das Germanische älter ist, als latein.

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Rudolf36  30.07.2011, 14:09
@Pessiholic

du denkst, und was weißt du?

Die meisten der europäischen Sprachen (außer Baskisch, Ungarisch, Finnisch, [Türkisch] . . .) sind auf eine gemeinsame ältere Sprache zurückzuführen. Sprachwissenschaftler versuchen, sie zu rekonstruieren, und nennen sie Indogermanisch. Das reicht vom Urdu und Sanskrit in Indien über Farsi in Persien bis zum Keltischen in Irland und von den nordischen Sprachen zum Griechischen.

Außerdem: jede Sprache ist immer jung und aktuell, sie altert nicht. Zwar spricht man vom Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen usw., aber dies sind nur punktuelle Stationen, Momentaufnehmen im Leben einer Sprache.

Über das Alter einer Sprache kann man sich Gedanken machen, aber darüber abzustimmen ist Unfug. Wie alt ist die Menschheit? Sollen wir abstimmen? Abstimmen über Vermutungen?

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Rudolf36  30.07.2011, 14:27
@MrBallistic

keine

Altgriechisch, Latein, Germanisch usw. existierten nebeneinander.

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Mixia  01.08.2011, 07:50
@Rudolf36

Hier wurde wieder mal eine schlechte und dazu noch falsche Antwort ausgezeichnet.

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Das kann eigentlich nicht zugunsten einer der genannten Alternativen beantwortet werden, da Sprachen keine konstanten Dinge setzen, die zu einem bestimmten Punkt auftreten und zu einem anderen Punkt wieder aufhören zu existieren. Deutsch, wie wir es heute sprechen, ist z. B. schon nicht mehr dieselbe Sprache, die vor 200 Jahren gesprochen wurde - manche Wörter kamen, andere gingen oder änderten ihre Bedeutung, usw. Für die anderen Sprachen dürfte dasselbe gelten. Damit stellt sich dann die Frage: Was ist "spanisch"? Nur das Gegenwartsspanisch? Auch ein lateinischer Dialekt, der während des Römischen Reiches auf der iberischen Halbinsel gesprochen wurde? Oder fängt es irgendwo dazwischen an - wenn ja, wann, und warum gerade dann?

Französisch

Alle 4 entwickelten sich zu einer wirklichen Sprache aus dem Lateinischen. Karl der Große sprach noch fränkisch und Latein. Deutsch als solches gibt es ja noch nicht, da, je nach Gegend ,die verschiedensten Dialekte gesprochen werden. Da die Weiterentwicklung der Franken eine einheitliche war, die Sprache konnte sich ab ca.850 kontinuierlich weiterentwickeln, auf der heutigen, deutschsprachigen Seite aber die große Völkerwanderung stattfand und eine komplette Untermischung der Völker stattfand, die nazistische Idee des Germanentums war völlig dumm und geschichtlich lächerlich, hat das Konziel von 813 festgelegt, welche Sprache von der Kanzel zu sprechen sei, nur Gebildete sprachen Latein. D.h. von der Kanzel mußte der Dialekt gesprochen werden, der in dieser Gegend eben üblich war. Im "deutschen" Sprachraum existierten sehr stark territorial zersplitterte politische Strukturen aus denen sich die sehr unterschiedlichen "deutschen" Dialekte entwickelten und parallel nebeneinander gesprochen wurden. Der erste Ansatz zu einem überregionalen Ausgleich der Dialekte gelang teilweise durch die höfische Dichtersprache um 1200. Da aber die Breitenwirkung der Dichter gering war, ist der Beginn der neuhochdeutschen Standardsprache erst in Ausgleichsprozessen des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit zu finden.(siehe Geschichte der deutschen Sprache, Wikipedia), also im 13.Jahrhundert. Daher kann man vorher nicht von "einer" deutschen Sprache sprechen, sondern nur von vielen, äußerst unterschiedlichen, ober- und niederdeutschen Dialekten (z.B.Niedersächsisch) sprechen. Soweit was die ältere Sprache betrifft.

Es gibt kein Geburtsdatum für Sprachen, sondern bei Sprachen liegt eine Entwicklung vor. Italienisch, Französisch und Spanisch haben ihre Wurzeln im Lateinischen und den jeweiligen lokalen Dialekten. Es gab auch gallische Sprachen, verschiedene Sprachen auf dem italienischen Stiefel, kastilische Sprachen, bevor die Römer dort einwanderten und die Regionen zu ihren Provinzen machten. Daraus entwickelten sich dann in einem langen Entwicklungsprozess die heutigen Formen.

Das gleiche gilt für Deutsch. Auch hier findet man eine Weiterentwicklung und Vermischung verschiedener Sprachen. Es gab auch auf dem heutigen deutschen Territorium verschiedenste deutsche Sprachen, die sich ebenfalls mit dem Lateinischen vermischten, wenn auch nicht so stark wie romanischen Sprachen Französisch, Italienisch und Spanisch, was u. a. damit zu tun hatte, dass die Römer nicht so weit ins Land vordringen konnte.

Bis ins 16. Jahrhundert gab es auch nicht "das" Hochdeutsch, wie wir es heute kennen, sondern weiterhin eine Vielzahl von Varianten, die auch geschrieben wurden, aufgrund von fehlender einheitlicher Rechtschreibung. Erst durch die Übersetzung der Bibel durch Luther und dem Buchdruck verbreitete sich eine geschriebene, "offizielle" Sprache.

Die Frage, welche Sprache nun die älteste ist, ist demnach nicht zu beantworten.

Lies mal Friedrich Bodmers berühmtes Standardwerk "Die Sprachen der Welt"! Du wirst feststellen, dass alle von Dir angegebenen Sprachen den indoeuropäischen Sprachen zuzuordenen sind. Du wirst weiterhin feststellen, dass die Entwicklung dieser indoeuropäischen Sprachen an die Wanderungs- und Siedlungsbewegungen der entsprechenden Völker gekoppelt sind. Du wirst drittens feststellen, dass keine von Dir angegebenen Sprachen in ihrer ursprünglichen Form vorliegt. Beispielsweise würdest Du Deine Ahnen, die Althochdeutsch - was schon zu den deutschen Sprachen gerechnet wird - nicht einmal bruchstückhaft verstehen. Du würdest Dich mit Goten, die auch eine germanische Vorgängersprache des Deutschen sprachen, nur mit Händen und Füßen verständigen können. Glaubst Du nicht? Na, dann lies mal die Wulfila-Bibel oder die Merseburger Zaubersprüche, das Hildebrandslioth etc. im Original! Die sind vom modernen Hochdeutschen etwa so weit weg, wie heute das Isländische. Sprachen unterliegen einem steten, dynamischen Entwicklungsprozess und ich, der ich als Ostdeutscher des Jahrgangs 1964 ein normales Hochdeutsch als Muttersprache mitbekommen habe, kann Dich evtl. mit deutschen Vokabeln konfrontieren, die für Dich nicht mehr verständlich sind, weil vlt. ihr gesellschaftlicher Kontext nicht mehr gegeben ist. Was das Alter der Sprachen betrifft, so gibt Bodmer einen HINWEIS: Die Casi. Bodmer sagt, je älter und gleichzeitig unbeeinflusster eine Sprache sei, desto mehr Fälle würde sie zur Flexion ihrer Substantive aufwenden. Er zitiert dabei den Gegensatz zwischen der grammatischen Konstruktion des Englischen und Finnischen. So gesehen wären das Spanische (Französisch und Italienisch spreche ich leider nicht) jünger als das Deutsche, das ja immerhin noch theoretisch über jeweils vier Fälle Singular und Plural verfügt. Ob sich das aber in dieser Weise verallgemeinern läßt, entzieht sich meiner Kenntnis. Deshalb verzichte ich auch auf eine Abstimmung, die mir in diesem Falle sinnfrei erscheint. Herzlichst Kotofeij

Rudolf36  30.07.2011, 17:53

Aber, aber: ist casus nicht u-Deklination? Plural also casus (sprich: casūs), nicht casi. Als ich Latein lernte, war das noch so.

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Bajun  30.07.2011, 18:04
@Rudolf36

Jaaaaa doch ;-), Miserere mei! Natürlich hast Du recht. Wie ich schon immer sage: QVID QVID AGIS PRVDENTER AGAS ET RESPICE FINEM!

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