Welche überzeugungen/Ansichten habt ihr, die die meisten Leute nicht teilen?
11 Antworten
Ich finde echt, dass der Mensch eigentlich total kreativ ist. Also, die meisten denken ja bei Kreativität nur an Kunst, Musik oder Schreiben, aber ich finde, die zeigt sich eigentlich in allem, was wir so machen – von der Lösung eines ganz normalen Problems bis hin zu unseren Beziehungen. Ich finde, die Idee, dass wir nur kreativ sind, wenn wir ein Meisterwerk schaffen, ist total unnötig und wir verpassen so unser riesiges Potenzial.
- Der Kapitalismus muss vollständig überwunden werden. Denn sämtliche Probleme, die wir heute auf unserem Planeten sehen können - sei es Klimawandel, Faschismus, Neoimperialismus oder die hungernden Kinder in Afrika - sind direkte Folgen des kapitalistischen Systems. Die sozialdemokratische Vorstellung, man könne diesen Dämon im Zaum halten, indem man den Menschen einen guten Sozialstaat zur Verfügung stellt ist völlig illusionär. Das ist so, als würde man einen Serienmörder in ein Wohnhaus mit 20 Wohnungen einziehen lassen aber die reichsten drei der zwanzig Familien bekommen vom Vermieter einen Schlüssel, damit sie ihre Wohnungstür abschliessen können. Der Fehler liegt am System. Das System, in dem wir leben ist fundamental mangelhaft und solange wir das System nicht ändern, wird sich auch sonst nichts ändern.
- Man muss sich nicht ständig optimieren. Wir sind gut so, wie wir sind.
- Nur Menschen, die in wirklich schwierigen Umständen leben, können das Leben wirklich schätzen.
- Es ist völlig illusionär zu glauben, dass es egalitäre Beziehungen gäbe. Egal ob es sich um eine Freundschaft, eine Geschwisterbeziehung oder eine Ehe handelt, Beziehungen sind immer von Machtdynamiken geprägt. Jemand ist immer die dominantere Person oder jemand ist die unterwürfigere Person.
- Die Idee des Muttertags (und des Vatertags) ist eine absolute Frechheit. Ich weigere mich, meiner Mutter zum Muttertag zu gratulieren und es ärgert mich jeden Tag, dass sie verletzt darauf reagiert. Ich habe nie darum gebeten, geboren zu werden. Kinderkriegen ist ein komplett egoistisches Projekt. Man macht das für sich selbst, nicht für seine Kinder. Mütter behaupten oft, dass man ihnen für die ganze Erziehungsarbeit danken müsse. Nein! Muss ich nicht! Das war dein verfluchter Job! Wenn ich mir einen Hund anschaffe muss ich auch regelmässig Gassi gehen. Mein Hund muss mir dafür nicht dankbar sein. Das gehört nunmal zum Leben als Hundehalter dazu. Wenn man das nicht will, soll man sich keinen Hund bzw. keine Kinder zutun.
Menschen unterschätzen die Gefahr von Social Media und allgemein medialer Indoktrination für unser Gehirn. Besonders Social Media und die daraus resultierenden Bubbles sind Herde von stiller Indoktrination. Inhalte werden, ohne sie zu hinterfragen, als Wahrheit konsumiert. Es bilden sich kritikfreie Bubbles, wo es oft nur eine Meinung gibt, die ungefiltert über Monate oder gar Jahre wiedergegeben wird. Das führt zu einer stillen Indoktrination, besonders dann, wenn die Person noch jung und/oder nicht reflektiert ist. Das Ganze ist sehr kritisch und führt dazu, dass es das für unsere Gesellschaft typische „In-extremen-denken“ gibt.
Jeder muss sein Leben leben, trotzdem etwas Wärme geben in den kalten Stürmen unserer Zeit.
Jeder muss sein Schicksal lenken, seine Worte überdenken, jeder braucht auch Glück, Geborgenheit.
Als jemand, der chronisch krank und Frührentner ist, war ich schon sehr oft bei Ärzten oder im Krankenhaus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Ärzten nicht bedingungslos vertrauen kann. Mit Ärzten habe ich schon ein paar Sachen erlebt, wo man sich nur noch an den Kopf fassen kann.
Meiner Meinung nach sind Ärzte keine Halbgötter in weiß. Sie sind Menschen, die Fehler machen wie jeder andere Mensch auch.