Welche Rechte gibt es in Deutschland die Frauen nicht haben?

5 Antworten

Eigentlich nur eins: in ein normales Puff gehen, bzw. in Hamburg in die Herbertstraße gehen

"Seit den 1970er-Jahren sind die Straßen ansonsten tabu für weibliche Besucher. „Zutritt für Jugendliche unter 18 Jahren und Frauen verboten“ steht auf Schildern an den roten Stahltoren, die die Straße von beiden Seiten versperren. Doch diese Regelung war am Sonntag bis 18 Uhr aufgehoben."

https://hamburg.mitvergnuegen.com/2023/herbertstrasse-hamburg-frauen/

ANN-KATHRIN FRAGT: WIESO HAT MAN ALS FRAU KEINEN ZUTRITT ZUR HERBERTSTRASSE

Der Hamburger Kiez und unser Rotlichtviertel sind Kult, keine Frage. Nicht umsonst kommen jährlich mehrere Millionen Tourist*innen in unsere schöne Hansestadt. Ein Großteil von ihnen besucht währenddessen auch die "sündigste Meile Deutschlands", die Reeperbahn. Und auch, wenn hier alle Menschen willkommen sind, gibt es dennoch eine Straße auf dem Kiez, die selbst im Jahr 2023 nur für die Hälfte aller Besucher*innen zugänglich ist: eben die männlichen. Und das ohne Wenn und Aber. Am legendären roten Tor zur Herbertstraße werden Frauen abgewiesen – wenn sie sich denn überhaupt bis dahin trauen. Da stellt man sich natürlich die Frage, wieso diese vermeintlich veraltete Regel bis heute nicht überdacht worden ist. Wir sind dem Ganzen mal für euch auf den Grund gegangen.

Zur Beantwortung dieser Frage muss man sich die Geschichte der Herbertstraße anschauen. Denn auch wenn man denken mag, dass das Patriarchat an der Regelung schuld sei, wäre das eine unfaire und zu einfache Erläuterung der geschlechterbasierten Ausgrenzung. Denn tatsächlich ist es so, dass die Herbertstraße, die seit dem 19. Jahrhundert zur Prostitution genutzt wird, ausschließlich von Frauen bewirtschaftet wird. Sie vermieten die Zimmer mit den großen, rot angeleuchteten Fenstern, in denen man sich den vorbeilaufenden Männern präsentieren kann, an Prostituierte weiter. An sich ist das ein gar feministischer Ansatz. Da wären Konkurrenz und missgünstige Blicke von Frauen – oder noch krasser, die festen Partnerinnen potenzieller Kunden – selbstverständlich geschäftsschädigend. Zudem ist das Leben als Sexarbeiter*in nirgends auf der Welt ein sicheres. Jedes Jahr wieder häufen sich auch in den Hamburger Tageszeitungen die Schlagzeilen von ermordeten Prostituierten. Vollkommen verständlich, dass ein Safe-Space unabdingbar ist. Das ist die Herbertstraße mehr, als die offene Reeperbahn es sein kann, allemal.

Dennoch muss man beide Seiten des Arguments beachten. So denke ich, bin ich sicherlich nicht die Einzige, die selbst auf dem frei zugänglichen Teil von Hamburgs Rotlichtviertel von den Frauen mit Bauchtasche böse angeguckt, beschimpft oder gar angegriffen wurde. Und das, obwohl ich weiß, dass es gang und gäbe ist, Blickkontakt aus Respekt zu vermeiden. Aber wissen das die Millionen Tourist*innen denn auch? Meiner Meinung nach würde eine Einweihung von Frauen in das Treiben der Herbertstraße und eine Liberalisierung des käuflichen Sexes im Allgemeinen dazu beitragen, einander weniger als "Konkurrenz" zu sehen. Und von der Tatsache, dass auch Frauen für Sex mit anderen Frauen (und auch mit Männern) Geld bezahlen würden, ganz abzusehen.

DIE HERBERTSTRASSE UND IHRE NIEDERLÄNDISCHE SCHWESTER

Aber wieso klappt es beispielsweise in Amsterdam, ein liberales und offenes Sex-Quartier zu betreiben? Hamburg und Amsterdam werden aus vielerlei Gründen gern miteinander verglichen. Zum einen fahren wir auch gern Fahrrad, halten uns gern für politisch und ideologisch als links angesiedelt (Kiffen darf man in Hamburg aber immer noch nicht), und zum anderen haben wir viele Brücken und die Prostitution ist ebenso legal. Da liegt auch ein Vergleich der Rotlichtviertel nahe. In Amsterdam hat nämlich jede*r Zugang zu den Straßen und Gassen, in denen ganz unterschiedliche Sexarbeit angeboten wird. Das ist jedoch erst seit 2000 so und der Zugang wurde noch nie für eine einzelne Bevölkerungsgruppe eingeschränkt. Dadurch ist das bunte Treiben (höhö) dortzulande bereits normalisiert worden.

Voraussichtlich hätte eine Öffnung dieser lange im Verborgenen gelegenen Straße bei uns in Hamburg eine enorme Welle an Sensations-Tourismus zur Folge. Vor zehn Jahren hat ein Veranstalter laut der sh.z bereits versucht, eine Kiez-Tour durch die Herbertstraße auch für Frauen zugänglich zu machen, scheiterte jedoch kläglich. Schuld daran waren laut Informationen der Journalist*innen wohl die Zuhälter gewesen. Und genau damit kommen wir zum großen Kritikpunkt dieser Genderpolitik auf St. Pauli. Denn so feministisch die Idee und generelle Aufmachung der Meile auch ist – mit diesem Aspekt kippt das Ganze dann doch ein wenig, oder? Wollen die Damen denn wirklich nicht, dass die Straße für alle zugänglich gemacht wird, oder ist es für die Zuhälter so einfach nur wirtschaftlicher? Sicherlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Auf dem Papier haben beide die gleichn Rechte.
Wie oft ich nach meiner Familienplanung gefragt wurde und "beschuldigt", eh bald schwanger zu werden weiß ich nichtmehr, meistens kam das Thema im Vorstellungsgespräch auf. Hab ich dann gesagt, das ich keine Kinder bekommen möchte war ich schon fast ein Monster und keie richtige Frau mehr:/

Nach der Schule wollte ich gern Schreinerin werden , hatte schon Möbel selbst gebaut und restauriert, so aus Spaß aber wurde überall abgelehnt und sogar ausgelacht weil ich hat ein schlacksiges Mädel war und kein Kanten von Kerl. Möbel baue ich immernoch aber eine Lehrstelle gabs nicht - da wurde eher ein Typ eingestellt, der die Hauptschule mit 18 ohne Abschluss verlassen hat weil es eben ein Kerl war.

NoArtFX  12.03.2024, 21:16

Weiss nicht welchen Jahrgang du hast, kann aber sagen das hat sich zwischenzeitlich durchaus geändert. In meinem Bekanntenkreis kenne ich diverse Frauen in handwerklichen Berufen (Schreinerin, Autolackiererin, Maurerin).

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Achwasweissich  12.03.2024, 21:22
@NoArtFX

Meine Bewerbungen fanden Ende der 90er statt, bin dann Kauffrau im Einzelhandel geworden weil mich niemand wollte :/

Möbel baue ich immernoch so spaßeshalber, es stehen aktuell ein Küchentisch, 2 Schreibtische und ein Bdadezimmerschrank an, das letzte Projekt war ein Unterschrank fürs 200l Aquarium weil die fertigen Exemplare Grütze waren ;)

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NoArtFX  12.03.2024, 21:26
@Achwasweissich

Freut mich dass du immerhin noch weiter an deinem Hobby festhalten konntest, auch wenn es nicht zum Beruf wurde. Diejenigen die ich kenne haben ihre Ausbildung alle Mitte bis Ende 2010er begonnen. In meiner Schulzeit war es auch so, dass die Jungs einmal im Jahr Zukunftstag hatten, wo wir in irgendwelche Firmen gehen mussten und uns beruflich weiterbilden, währenddessen die Mädchen in der Schule saßen und sich Filme über Sexualkunde anschauten. Wurde mittlerweile zum Glück soweit ich mitbekommen habe auch geändert.

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keins alle Bürger haben die gleichen rechte.manche Arbeitgeber sehen das nicht so aus verschiedenen gründen aber die rechte sind bei beiden geschlechtern gleich

Womöglich geht es häufig nur darum, zwar Recht zu haben, jedoch nicht Recht zu bekommen ..... sind ja zwei Paar Stiefel ....

Offiziell wird kein Geschlecht irgendwie "bevorzugt" oder "benachteiligt" behandelt. Mann und Frau sind vor dem Gesetz zu 100% gleichgestellt.

Wie das dann aber am Ende in der Praxis (z.B. in gerichtlichen Fällen) manchmal so de-facto gehandhabt wird, ist dann wiederum natürlich eine andere Frage....