Welche Instrumente sind typisch für deutschen Schlager?
Ich würde gerne so als Hobby ein deutsches Schlagerlied schreiben und wüsste gerne welche klassischen Instrumente man da verwenden kann und was eventuell instrumental und rhythmisch gesehen absolute No-Gos sind in der Schlagermusik.
Danke schon im Voraus für eure Hilfestellungen!
6 Antworten
Du brauchst nur einen Computer. Enthalten sein sollten:
- Orchestra-Hits (ganz ganz wichtig)
- 4/4-Takt
- Four-on-the-floor-Beat
- Text über irgendein alltägliches Geschehen oder Liebe
- Dur
- "helle" Intervalle: große Terz, Quarte, Quinte, Oktave und selten mal eine Sexte
- einfache Bassline
--> einfach mal genau hinhören, dass mache ich auch immer, wenn ich Musik aus diesem für mich grauenvollen Genre höre. Ich muss mich mit etwas ablenken.
Danke für den Stern! Ich habe vergessen, die Synthesizer-Glocken zu erwähnen.
Hallo Florian!
Das meiste, was man hört, kommt im Schlagerbereich aus dem Computer bis hin zum Schlagzeug und "folkloristischen" Arrangement-Spielereien wie Panflöten, Ratschen, Trompeten oder Bongos. Echt ist da in der Regel nur der Gesang oder bei einer Live-Tournee das eine oder andere Instrument.
Was nicht geht bzw. nur selten akzeptiert wird, sind für die Mehrheit anspruchsvolle Texte - höre ich persönlich zwar gern und Interpreten wie Hanne Haller, Milva, Juliane Werding oder Udo Jürgens hatten damit Erfolg, aber wenn beispielsweise die Flippers mal was Anspruchsvolleres besingen wollten, haben die Fans ausgerechnet diese Titel wie "Das Tagebuch" oder "Prinzessin der Nacht" nicht akzeptiert, weil sie leichte Kost hören wollten. Bei Karel Gott war es auch so: Tolle Titel wie "La Musica" oder "Karneval, Tanz und Maskenball" gingen ein, die "Sonne am Morgen", "Die Biene Maja" und "Wie der Teufel es will" wurden zu Klassikern.
No-Go ist ein sinnvoller Text bei einem Schlager.
Auch 5/4 oder 7/4 Rhythmen sind nicht schlagertypisch. Die Leute klatschen auf 1 und 3 (vom 4/4 Takt).
Instrumente, wenn Du einen Schlager über Griechenland machst, darf da auch eine Panflöte rein...
Es geht m.M. eher darum , wie die Stimmen gesetzt werden. Wenig Dissonanzen, vor allem oft Terzen/Quint -Akkorde...
Sozusagen „schön übersichtlich". Was dem Ohr nichts abverlangt.
Die Panflöte sollte einfach ein Beispiel für ein etwas „exotischeres Instrument" sein. Dafür, dass man alle Intrumente „featuren" (spezielle für Dich @Bswss) kann. Es gibt bekanntlich Schlager mit Mundharmonika, mit Akkordeon, mit Violine, Gitarre, Bass, Trompete, Saxofon (Blechinstrument eher weniger, aber in Richtung Swing/Jazz oder Volksmusik dann wieder mehr) als tragendes Instrument, was manchmal auch im Text angesprochen wird.
-
„Der Junge mit der Mundharmonika"....
Bassgitarre - braucht nur C, f und G zupfen zu könen.
Rhythmusgitarre (braucht nur C-, F-Dur und G7-Griffe zu können.
Damit der Sänger n den Ton trifft, muss im Hintergund jemand auf dem Synthesizer die gesamte Melodie des Liedes mit einem Finger mitspielen.
Das Ganze wird in starken Hall verpackt und vorzugsweise im "Playback"-Verfahren vor der Kulisse eine Alpenkette mit Dauergrinsen gemimt.
Ach ja, das Lied man mitklatschen können.
- Durchgehende Bassdrum im Refrain a la "Und jetzt alle...!"
- Tamburin (damit es so aussieht als beherrsche man ein Instrument^^)
No-Gos wären anspruchsvolle Parallelläufe und abwechslungsreiche Arrangements - denn das könnte ja dazu führen, dass die Musik für die (S)hitparade zu gut wird...
Ich stimme Dir inhaltlich zu, aber die Panflöte passt eher zu Rumänien und zu den slawischen Balkanländern, und der falsche Anglizismus ""No-Go" (ist einfach nur falsches Englisch und lässt sich ganz leicht durch das Wort "Tabu" ersetzen) nervt mich in sprachlicher Hinsicht immer noch.