Welche Grammatikregel - folgender Satz?
41. Mehmet ist nach der Arbeit nachhause gekommen, hat geduscht und ist dann ins Gasthaus.
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Wieso darf man hier einfach das "gegangen" - am Ende des Satzes wegnehmen? Welche Regel besagt, dass man das darf?
Heißt es denn nicht "ist dann ins Gasthaus gegangen." stattdessen wurde das Wort weggenommen.
2 Antworten
Naja, ich würde es nicht wegnehmen. Es ist halt gesprochene Umgangssprache. Warum wird das gemacht? Weil jeder, wirklich jeder, auch ohne das Verb versteht, dass Mehmet ins Gasthaus gegangen oder gefahren ist. Und wie genau er dorthin gekommen ist, interessiert ja niemanden. Man möchte nur erfahren, wo Mehmet gelandet ist. Im Gasthaus natürlich.
Bei den Modalverben ist das sowohl in der gesprochenen als auch in der geschriebenen Umgangssprache doch noch viel typischer. Wenn klar ist, was gemeint ist, und wenn es auch nichts anderes sein kann, lässt man das eigentliche Vollverb (im Infinitiv) weg und macht das Modalverb zu einem Vollverb:
Vollverb 🐷🐷🐷🐷🐷🐷🐷🐷 Modalverb:
- Ich möchte einen Käse. ⬅︎ Ich möchte einen Käse essen/haben/kaufen.
- Ich wollte einen Käse. ⬅︎ Ich wollte einen Käse essen/haben/kaufen.
- Ich habe einen Käse gewollt. ⬅︎ Ich habe einen Käse essen/haben/kaufen wollen.
- Mama, darf ich ins Kino? ⬅︎ Mama, darf ich ins Kino gehen?
- Ich durfte ins Kino. ⬅︎ Ich durfte ins Kino gehen.
- Ich habe ins Kino gedurft. ⬅︎ Ich habe ins Kino gehen dürfen.
genauso:
- Sie hat einen Sekt gewollt. ⬅︎ Sie hat einen Sekt trinken/haben/kaufen wollen.
- Ich habe nach Hause gemusst. ⬅︎ Ich habe nach Hause gehen/fahren müssen.
- Er hat ins Bett gesollt. ⬅︎ Er hat ins Bett gehen sollen.
- Ich habe nicht nach Haus gekonnt. ⬅︎ Ich habe nicht nach Haus gehen/fahren können.
- Er hat kein Spanisch gekonnt. ⬅︎ Er hat kein Spanisch verstehen/sprechen/ schreiben/lesen können.
Ich hätte definitiv geschrieben: "...und ist dann ins Gasthaus gegangen".
In der Variante oben fehlt mir etwas. Das fällt sofort ins Auge. Eine wirkliche Regel, das "gegangen" weglassen zu dürfen gibt es wahrscheinlich gar nicht. Es ist Umgangssprache.