Welche Folgen haben Untergewicht?

5 Antworten

Bist du ein sogenannter ektomorpher Typ?

Der ektomorphe Typ

Der ektomorphe Mensch ist schmal gebaut und hat meist lange feingliedrige Arme und Beine. Er ist oft hochwüchsig und speichert nur wenig Fett.

Ektomorphe können oft Unmengen essen, ohne merklich Gewicht zuzulegen. Ein Mensch mit ektomorphem Körperbau kann ein guter Marathonläufer werden.

Er wird aber mit grosser Wahrscheinlichkeit keinen Bodybuilding-Wettkampf gewinnen – einfach deshalb nicht, weil er nur langsam Muskeln aufbaut und niemals derartige Muskelpakete entwickeln wird wie etwa der mesomorphe Typ.

Menschen mit ektomorpher Veranlagung werden – wenn der BMI als Kriterium herhalten muss – häufig des Untergewichts bezichtigt, obwohl das nicht immer zutrifft.

Der BMI – Pauschale Kategorisierung

Die übliche Einteilung in Über-, Normal- oder Untergewicht findet heute noch immer oft mit Hilfe des BMI (Body Mass Index) statt.

Ektomorphe Menschen sind in den BMI-Tabellen aber regelmässig entweder an der unteren Grenze des Normalgewichtes oder schon deutlich im Bereich des Untergewichts, wenn nicht gar bereits bei der Magersucht angesiedelt.

Das ist nicht immer deshalb so, weil sie tatsächlich Untergewicht hätten, sondern weil die Tabellen die unterschiedlichen Menschentypen nicht berücksichtigen und davon ausgehen, wir alle gehörten zum endomorphen Typ.

Daher werden auch mesomorphe Menschen mit BMI-Tabellen häufig nicht froh, finden sie sich doch – wenn sie gut durchtrainiert sind – kurzerhand in der Kategorie Übergewicht oder sogar Adipositas wieder. Allein über den BMI sollten Sie sich also nicht in die eine oder andere Schublade schieben lassen.

Natürlich lässt sich nicht die gesamte Menschheit in die vorgestellten drei Kategorien einteilen. Und so gibt es auch viele Mischtypen, die dann Eigenschaften von zwei oder gar allen drei Typen in sich vereinen.
Gründe für Untergewicht

Wenn du nun aber tatsächlich untergewichtig bist und zunehm mußt, solltest du dir die möglichen Gründe für Untergewicht näher betrachten:

Untergewicht durch zu geringe Kalorienaufnahme

Ein häufiger Grund für Über- oder Untergewicht ist, dass die betreffenden Personen tatsächlich mehr Energie verbrauchen, als sie mit der Nahrung zuführen. Oft erkennt man ein solches Missverhältnis bereits dann, wenn man den Ernährungsplan des Klienten sieht.

Bei untergewichtigen Menschen finden sich dort nicht selten viele Nahrungsmittel (und Getränke) mit niedriger Energiedichte (die also nur wenige Kalorien pro 100 Gramm enthalten). Ihr Ernährungsplan besteht also oft aus sehr kleinen Mahlzeiten und/oder sehr leichten Speisen.

Untergewicht durch Krankheit

Darüber hinaus können auch Krankheiten wie Krebserkrankungen, chronische Magen-Darm-Erkrankungen, Darmpilzbefall, Nahrungsmittelintoleranzen, die mit häufigem Durchfall einhergehen, Magen(teil)entfernungen, Essstörungen und manche Lungenerkrankungen zu Untergewicht führen.

Untergewicht bei Schilddrüsenüberfunktion

Auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann Grund für ein Untergewicht sein, da sie den Stoffwechsel massiv ankurbelt.
Untergewicht durch Stress und Sorgen
Genauso bringen seelische Belastungen und Stress oft – und zwar in jedem Alter – Essstörungen mit sich. Diese können sich in Fressattacken äussern und damit Übergewicht nach sich ziehen. Sehr viel häufiger führt Stress aber auch zu Appetitlosigkeit und damit langfristig zu Untergewicht.
Untergewicht durch Zinkmangel

Klagen Untergewichtige darüber, dass irgendwie nichts mehr so recht zu schmecken scheint, nicht einmal das Lieblingsessen, dann könnte ein Zinkmangel an dieser Entwicklung beteiligt sein, da er die Geschmackswahrnehmung negativ beeinflussen kann.

Untergewicht durch Zuckeraustauschstoffe

Zuckeraustauschstoffe, wie Sorbit, Maltit oder Xylit können – im Übermass verzehrt – zu Durchfall führen. Manche Menschen kauen täglich eine Unmenge von Kaugummis, die mit Zuckeraustauschstoffen gesüsst sind. Chronischer Durchfall und bald darauf Untergewicht können die Folgen sein.

Es wurden schon Fälle bekannt, in denen Betroffene aufgrund einer regelmässigen Sorbit-Überdosis lebensgefährlich stark abmagerten, bis endlich ein Arzt auf die Idee kam, nach einem übermässigen Kaugummikonsum zu fragen – und die Betroffenen somit gerettet werden konnten.

Untergewicht durch Magensäuremangel

Bei Untergewicht kann auch ein Magensäuremangel vorliegen, der die ordnungsgemässe Nahrungsverwertung verhindert -  ganz besonders natürlich, wenn auch noch Protonenpumpenhemmer eingenommen werden. Das sind Medikamente, die bei Sodbrennen oder Magenproblemen verordnet werden.

Untergewicht durch falsche Ernährung

Untergewicht kann sich auch einstellen, wenn Menschen ihre Ernährung radikal umstellen.

Da liest man von der wunderbaren basischen Ernährung und will diese unbedingt umsetzen. Man glaubt, säurebildende Lebensmittel seien furchtbar schlecht und ungesund.

Sofort werden nahezu alle Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen, die man bisher zu sich nahm.

Es gibt keine Teigwaren mehr, keine Backwaren, kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, keine Milchprodukte, keine Nüsse, keine Hülsenfrüchte und auch kein Fett mehr. Fröhlich lebt man von Gemüse, Salaten und Früchten.

Weitere Wochen ziehen ins Land. Doch schreitet die Gewichtsabnahme unerwünschterweise immer weiter fort. Warum?

Die rein basische Ernährung ist für eine kurweise Anwendung (2 – 12 Wochen) zur Entschlackung, Entgiftung oder begleitend zu einer Darmreinigung gedacht.

Auf Dauer kann die rein basische Ernährung jedoch zu einem Kaloriendefizit und auch zu einem Nährstoffmangel führen. Die ideale langfristige Ernährung ist daher die basenüberschüssige Ernährung, die ausreichend hochwertige Fette liefert und mindestens 20 Prozent aus guten Säurebildnern besteht, wie z. B. Nüsse, Saaten, Hülsenfrüchte, Pseudogetreide, Dinkel und hochwertige tierische Produkte. 

Was aber tun, wenn eindeutiges Untergewicht vorliegt?

Zunächst einmal müssen natürlich die Ursachen – falls bekannt und falls möglich – behoben werden.

Zusätzlich optimiert man die Ernährung – und zwar auf gesunde Weise.

Die Ernährung für untergewichtige Menschen

Nicht selten sind die Speisepläne, mit denen Untergewichtige wieder an Gewicht zulegen sollen, voller minderwertiger fett- und zuckerreicher Nahrungsmittel (Sahnejoghurt, Cremedesserts, fetter Käse, gezuckerte Getränke uvm.).

Fett wird bevorzugt deshalb empfohlen, weil Fett mehr als doppelt so viele Kalorien als dieselbe Menge Kohlenhydrate oder Eiweiss liefert.
Überdies werden kalorienreiche Nahrungsergänzungsmittel wie z. B. Maltodextrin empfohlen. 

Gleichzeitig rät man von Bewegung ab – ganz nach dem Motto: Verharre am besten bewegungslos vor dem Fernseher und mäste dich mit fetter, zuckriger Nahrung.

Damit würde man dem Problem Untergewicht allein mit einer grossen Kalorienmenge und Bewegungslosigkeit begegnen, was einer sehr symptomorientierten Vorgehensweise entsprechen würde und alles andere als gesund und daher nicht empfehlenswert wäre.w

Darüber hinaus wäre gesunde Weight-Gainer-Shakes (Shakes zur Gewichtszunahme), ein passendes Muskelaufbautraining sowie eine Darmsanierung wichtige Punkte im Gesamtprogramm – natürlich immer abhängig davon, wie es dem einzelnen Menschen geht und aus welchen Gründen er untergewichtig wurde.
Allgemeine Massnahmen zur gesunden Gewichtszunahme

Die nachfolgend aufgeführten Massnahmen zur Gewichtszunahme passen natürlich nicht allesamt auf jeden Menschen.

Sie müssen dem jeweiligen Menschen und seinem Zustand bzw. der Ursache des Untergewichts angepasst werden.

Untergewicht muss also mit Hilfe ganz individueller Schritte behoben werden.

Gesunde Lebensmittel gegen Untergewicht

Die Ernährung besteht – wie immer – aus vorwiegend Gemüse, Früchten, Salaten, Nüssen, Sprossen, Ölsaaten, gesunden Fetten, gesunden Kohlenhydraten und gesunden Proteinlieferanten. Beim Untergewichtigen wird jetzt die Menge sowohl der gesunden proteinreichen als auch der energiereichen Lebensmittel erhöht. Das sind die folgenden:

Hochwertige Fette

Nüsse, Nussmuse, Mandeln, Mandelmus, Studentenfutter, Ölsaaten (z. B. geschälte Hanfsaat, frisch gemahlene Leinsaat), Avocados, Kokosnuss, Kokosmilch, Kokosmus, Oliven, naturbelassene Öle (Olivenöl, Hanföl, Kokosöl, auch Bio-Butter) und gelegentlich Bio-Sahne. Selbst gemachte Süssigkeiten (Schokolade, Kuchen, Energiekugeln etc.)
Hochwertige Kohlenhydrate

Trockenfrüchte, Fruchtschnitten, Quinoa, Amaranth, Maroni und Produkte daraus, Hirse, Buchweizen, Vollwertreis, Dinkelteigwaren, Dinkel- oder Roggenvollkornbrot, Hafer, Erdmandeln, Teff
Hochwertige Proteine

Nüsse, Mandeln, Quinoa, Hirse, Hafer, Hülsenfrüchte, Chia-Samen, Bio-Eier, Fisch oder Bio-Fleisch, evtl. natürliche Proteinpulver wie Lupinenprotein, Hanfprotein oder Reisprotein.

Anzahl der Mahlzeiten pro Tag bei Untergewicht

Ideal sind bei Untergewicht 6 bis 8 Mahlzeiten pro Tag. Auf diese Weise kann erstens die tägliche Kalorienmenge gesteigert werden.

Zweitens wird nie die Phase erreicht, in der die Glykogenvorräte aufgebraucht sind und Eiweiss oder Fett abgebaut werden müssten – höchstens in der Nacht.

Bei Untergewicht Magensäuremangel beheben

Besteht der Verdacht, dass das Untergewicht u. a. auf einen Magensäuremangel zurückzuführen ist, so können solche Massnahmen hilfreich sein, welche die Magensäureproduktion ankurbeln (Bitterstoffe) und auch viele jener Massnahmen, die sich generell positiv auf die Magen-Darm-Gesundheit auswirken, wie z. B. gut kauen, nicht zu heiss und nicht zu kalt essen/trinken, nichts zum Essen trinken, grüne Smoothies etc.

Bitterstoffe

Die eben genannten Bitterstoffe können auch bei Appetitlosigkeit nützlich sein, da sie – vor dem Essen eingenommen – den Appetit anregen können.

Bitterstoffe nimmt man z. B. in Form von Bitter-Basenpulver, Kräuterbitter (z. B. Bitterstern), Löwenzahnpulver, Löwenzahnwurzelextrakt und natürlich auch bitteren Kräutern und Salatsorten zu sich.
Bei Untergewicht: Früchte als Vorspeise

Früchte als Vorspeise – z. B. ein Apfel – regen ebenfalls den Appetit an.
MCT-Fette bei Untergewicht

Wenn eine Fettverdauungsschwäche besteht, können MCT-Fette und/oder Kokosöl als äusserst leicht verdauliche Fettquellen zum Einsatz kommen.

MCT steht für mittelkettige Fettsäuren (Medium Chain Triglycerides). Damit diese Fettsäuren vom Körper aufgenommen und verwertet werden können, bedarf es weder Gallensäuren noch Fettverdauungsenzyme.

Kokosöl besteht zu etwa 70 Prozent aus mittelkettigen Fettsäuren.
Gesunder Weight Gainer gegen Untergewicht
Weight Gainer (Shakes zur Gewichtszunahme) sind ideale energiereiche Zwischenmahlzeiten.

Ein gesunder Weight Gainer könnte z. B. aus Mandelmilch (oder Hanfmilch = Mandelmilchrezept mit geschälter Hanfsaat zubereiten) bestehen, dazu etwas Kokosmilch, Haferflocken, Banane, nach Wunsch etwas Honig und 1 bis 2 Esslöffel Reisprotein, Hanfprotein, Lupinenprotein oder eine Mischung aus pflanzlichen Proteinpulvern.

Ein solcher Shake sättigt, versorgt mit reichlich Nähr- und Mikronährstoffen und liefert anhaltende Energie.

Weichen Sie die Haferflocken – wenn es sich um Vollkornflocken handelt – vor der Verarbeitung eine halbe Stunde ein, was deren Verdaulichkeit erhöht.

Bei Untergewicht Säfte als Getränk

Die Hälfte der täglichen Flüssigkeitsmenge kann über Obst- und Gemüsesäfte aufgenommen werden (pur oder verdünnt), die natürlich kalorienreicher (und gleichzeitig vitalstoffreicher) sind als Wasser.

Darmsanierung gegen Untergewicht

Da nur ein gesunder Darm und eine intakte Darmschleimhaut die Nahrung richtig verwerten kann, ist gegebenenfalls eine Darmsanierung oder zumindest der Aufbau der Darmflora sinnvoll.

Darmflora aufbauen
Trinknahrung bei Untergewicht?


Hochkalorische Trinknahrungen aus der Apotheke sollten nur bei Menschen zum Einsatz kommen, die sehr stark untergewichtig sind oder von weiterer Gewichtsabnahme bedroht sind, z. B. kurz nach der Magenentfernung, nach anderen schweren Operationen, bei schwerer seelischer Belastung (wenn diese zu Appetitlosigkeit führte) oder bei Essstörungen.

Bewegung gegen Untergewicht

Allerdings sollten Ausdauersportarten (Fahrradfahren, Joggen, Schwimmen etc.) nicht länger als 20 Minuten dauern, andernfalls beginnt man wieder, verstärkt Fett zu verbrennen, was bei einem Körpermasseaufbau zunächst nicht erwünscht ist.

Das Krafttraining sollte hingegen ausgebaut werden (3 x wöchentlich jeweils 30 – 45 Minuten). Erwarte vom Krafttraining nicht sofortige Erfolge. Es kann einige Monate dauern, bis sichtbar Muskelmasse aufgebaut ist.

Ich wüsche dir nun viel Erfolg beim gesunden Zunehmen - falls du überhaupt zunehmen just (siehe Anmerkungen zum BMI).

Wenn du weitere Beratung und Unterstützung brauchst, wende dich an eine/n Fachberater/in für ganzheitliche Gesundheit in Ihrer Nähe.

Bist du magersüchtig oder hast du Gewicht verloren aufgrund einer Krankheit (Krebs oder andere Erkrankungen)?

Leonieee666 
Fragesteller
 06.12.2016, 14:34

Ich habe ( hatte ) eine essstörung, esse jetzt aber 2000 kcal am Tag, jedoch mache ich 4x wöchentlich Sport ...

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Myosotis16  06.12.2016, 18:30
@Leonieee666

Hallo Leonieee666,

der Sport ist gesund. Allerdings sollte man das Thema Ernährung und Verhalten bei Untergewicht sehr differenziert, das heißt ganzheitlich betrachten.

Da man dazu viele Informationen braucht, schreibe ich diese nicht in den Kommentar, sondern beantwortet die Frage erneut. 

Ich beziehe mich hauptsächlich auf eine ganz bestimmte Informationsquelle, aus der ich dir die meiner Meinung nach wichtigsten Gedanken und Anregungen zur eigenen Durchsicht heraussuchen.

Diese Informationen sind bestimmt auch für andere User interessant und deswegen scheue ich mich auch nicht, sehr ausführlich auf die verschiedensten Aspekte einzugehen.

Nicht jeder wird mit der Darstellung der Problematik einverstanden sein, aber das Themengebiet wird je nach Blickwinkel unterschiedlich abgehandelt.

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Nierenschäden und Langzeitschäden an anderen inneren Organen.

Was das für Folgen hat, weiß ich nicht. Evtl Unterernährung? Ich würde mal deine Schilddrüse checken lassen. Isst du denn auch normal, also frühstück mittag abendessen?. Sollte dies der Fall sein und du nimmst trtzdm nicht zu, dann könnte es durchaus an der Schilddrüse liegen. Wenn du dich aber nicht richtig ernährst dann würde ich auf Esstörung tippen.