Welche Daten müssen noch im Notfall vorhanden sein?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

USB-Sticks lesen wir vor Ort mangels Möglichkeit nicht, ein Notfallarmband oder ein Anhänger mit Behälter für ein lesbares Papier wäre eine Idee, ist mir aber in vielen Jahren Rettungsdienst noch nie begegnet, wobei ich natürlich nicht weiß, ob es uns nur einfach nicht aufgefallen ist. Kommt aber dann auf das gleiche heraus.

Was wir beachten, sind Notfallausweise (Epilepsie, Allergien, Mutterpass, Schrittmacherausweis, Blutverdünner-Ausweis etc.) - die werden entweder vom Patienten bzw. den Angehörigen vorgezeigt oder von der Polizei, die die Sachen des Patienten ggf. zur Identifikation untersucht, an uns übergeben. Nur ist nicht bei jedem Bewusstlosen die Polizei dabei...

Die Hauptquelle für die Abfrage bekannter Vorerkrankungen o.ä. sind am Notfallort allerdings immer umstehende Angehörige oder Freunde/Bekannte. Ansonsten sind wir es durchaus gewohnt, auch ohne Wissen um nähere Umstände die Lebensfunktionen zu erhalten und zu stabilisieren - der Rettungsdienst arbeitet dabei recht pragmatisch, das geht auch ohne weitere Informationen. Die werden aber spätestens im Krankenhaus tatsächlich interessant. Das mindeste wäre also eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit einem, der den Patient und dessen Vorgeschichte kennt - also (aktuelle!) Kontaktnummern von (je nach Alter) Eltern, Lebenspartner, Kinder etc.

Das auf einer Metallplakette oder einem Plastikband könnte funktionieren. Irgendwie auffällig kennzeichnen, wäre nicht schlecht - sowas gibt es auch zu kaufen. Die Frage ist nur, ob man das wirklich (als Ersatz für Schmuck?) ständig herumschleppen möchte.

Übrigens: Mobiltelefone (Stichwort Eintrag "ICE", In Case of Emergency) werden von uns auch nicht beachtet, der Aufruf der Nummernliste würde meist schon an der PIN scheitern. Auch das dient eher der späteren Identifizierung für die Polizei, wenn sonst nichts rauszufinden ist - das ist aber eher zu spät für die Erstbehandlung auch im Krankenhaus.

Da fände ich es besser Du würdest eine Notfall Halskette mit einer Kapsel nehmen. Gibt einfach in Google ein "Notfall Halskette" und Du findest da viele Lieferquellen. Im Notfall sind damit die Informationen ja schneller zu Hand als mit einem USB-Stick, wofür man erst Mal einen Computer haben muss. In der Kapsel ist eine kleiner vorbereiteter Zettel in dem die wichtigsten Daten aufgeführt sind, die Du nur noch ausfüllen musst.

Es reichen die Anschriften der Angehörige und evtl eines Arztes. Blutgruppe tut nicht nötig. Denn Blut darf nicht übertragen werden ohne Untersuchung. Das ist gesetzlich verboten.

Evtl. nur noch Angaben falls Allergien vorliegen.

Hallo Hope,

von der Idee eines USB-Sticks halte ich wenig, da dieser präklinisch in den seltensten Fällen nur ausgelesen werden kann. Die Idee einer Kapsel ist da schon wieder interessanter. Da ich davon ausgehe, dass deine Freundin beim Reiten keinen Geldbeutel bei sich hat ist folgendes interessant: - Name (+ Anschrift) - Allergien (wobei eine Allergie gegen Nüsse im Akutfall weniger interessant ist als z.B. gegen ein Notfallmedikament) - Vorerkrankungen (von Relevanz) [solltest du für den Einzelfall wissen wollen, was wichtig ist, kannst mir gerne eine Nachricht schreiben] - Kontaktperson

Blutgruppe ist unnötig, Hausarzt macht nur Sinn falls spezielle Erkrankungen bestehen. Piercings sind ebenfalls unnötig, die fallen alle auf bevor sie bei Untersuchung Probleme machen können.

Wichtig ist, dass die Kapsel auch als Notfallkapsel erkennbar ist - ansonsten landet sie als Schmuckstück in einer Tüte/Geldkassette

Gruß

Hope1985 
Fragesteller
 22.01.2012, 15:58

ich habe beim stöbern im internet die kapsel sowohl auch als ein usb stick gefunden auf dem ein formular sein soll das man ausfüllen kann. den stick kann man als kette oder armband tragen und ist durch das medizin zeichen gekennzeichnet

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beamer05  23.01.2012, 01:01
@Hope1985

Also, auch von mir nochmal:

USB-Sticks wird keiner im Notfall - und auch nach der Erstversorgung- in der Klinik kaum einer der Behandler beachten.

In vielen Kliniken gibt es gar keinen Zugriff auf USB-Buchsen (Datenschutz, Virenschutz) bzw. sind gar keine solche Schnittstellen vorhanden.

Selbst WENN sich der seltene Fall ergibt, daß tatsächlich jemand mit med. Sachverstand den Stick in einen Rechner packen könnte, wo (Ordner?) in welchem Format sind die Daten abgelegt? (aktuelles Word? - können viele nicht lesen, reiner Text - "können" viele nicht schreiben)

Also, USB ist nicht wirklich eine Hilfe für die von dir angestrebte Verwendung.

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frühere krankheiten, beschwerden, medikamente (falls eingenommen)

Hope1985 
Fragesteller
 21.01.2012, 22:10

welche früheren krankheiten sind wichtig?

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jaichbins  21.01.2012, 22:19
@Hope1985

ich weiß nicht genau, ich bin keine medizinerin ;) vllt kannst du mal deinen arzt fragen? der kann dir bestimmt am besten helfen!!! und überhaupt wollte ich dir noch sagen, dass ich deine idee sehr gut finde :)

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Hope1985 
Fragesteller
 21.01.2012, 22:33
@jaichbins

danke :-) mach mir eben sorgen um sie da sie viel unterwegs ist beruflich ein großes risiko hat ( Pferdewirtin) und da sie sonst sehr empfindlich ist liegt mir das sehr am herzen denn ich kann nicht immer bei ihr sein

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Das ist lieb gemeint und eine interessante Idee, aber keiner wird je auf den Gedanken kommen, den USB-Stick zu lesen. Der Arzt hat sicher auch kein Notebook im Verbandskasten. Wahrscheinlich wird man sogar mit Rücksicht auf Datenschutz den Stick bewusst in einer Geldkassette wegschließen, bis zur Entlassung.

Hope1985 
Fragesteller
 21.01.2012, 22:06

im normalfall wird dies genutz sobald der patient nicht ansprechbar ist oder nicht zurechnungsfähig so wie ich es mitbekommen habe und der stick zu erkennen ist

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Hope1985 
Fragesteller
 21.01.2012, 22:20
@HerrDeWorde

sind ihre ganzen piercings auch wichtig? könnten die stören ?

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HerrDeWorde  21.01.2012, 23:13
@Hope1985

Die werden sie schon finden. Und ein Nabelpiercing wird bei einem Beinbruch so wenig stören, wie bei einer Kopfplatzwunde.

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Hope1985 
Fragesteller
 21.01.2012, 23:40
@HerrDeWorde

sie hat aber noch an anderen stellen piercings wie zunge, lippe usw.

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beamer05  23.01.2012, 01:05
@Hope1985

Tja, dann hat sie halt evtl. Pech, wenn etwa bei einer CT durch die Piercings so viele Artefakte entstehen, daß evtl. der Aussagewert der Untersuchung leidet.

Das gibt es ähnlich bei Metallfüllungen / Kronen an den Zähnen, deren Notwendigkeit ist aber wenigstens einigermaßen einsichtig.

Und im Notfall irgendwelche Piercings rauszuschrauben....

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baertl  23.01.2012, 15:04
@beamer05

Es gibt Zangen. Und MRTA's sind relativ geschickt beim Entfernen von Körperschmuck, auch an ungewöhnlichen Stellen. :)

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beamer05  25.01.2012, 01:05
@baertl

Dann arbeitest Du mit anderen MTRAs als wir hier ;-)

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baertl  27.01.2012, 22:16
@beamer05

Brings ihnen bei, dann hast zumindest Du Spaß. :)

Es bleibt immer noch der Seitenschneider, der in gut sortierten Notaufnahmen vorrätig sein sollte.

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