We kriege ich dieses Gefühl los?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hatte auch einige Zeit das Problem, dass sich Dinge einfach falsch angefühlt haben, als ich mich endlich geoutet hatte. Das Wichtigste ist, dass du deine Gefühle nicht verdrängst und unterdrückst. Ein "Was, wenn" kann sehr hilfreich sein. Auch, wenn es nicht in die Richtung gehst, die du gern hättest. Nachdem ich mich als FtM geoutet hatte, hab ich mich auch erstmal echt gut gefühlt und dann kamen die Zweifel von wegen "Was, wenn das nur eine Phase ist", "Was wenn ich es nicht schaffe" und alles. Klar, ist das Scheiße aber du musst raus finden, woher diese Zweifel kommen. In meinem Fall war es meine Mum, die mir die Zweifel mit eingeredet hat (Sie war sehr unsupportive). Ich bin mittlerweile seit 5 Jahren out und das letzte Jahr kamen wieder Zweifel hoch. Mein Name hat sich nicht mehr schön angefühlt, ich hab mich als "Mann" irgendwie komisch gefühlt, also hab ich mich mit den Gefühlen auseinander gesetzt. Dadurch hab ich jetzt auch gemerkt, dass ich doch nicht ganz 100% Junge bin, sondern doch ein wenig aufs nichtbinäre Spektrum falle. Also eher so 75-80% männlich. Dazu habe ich meinen Namen etwas verändert, damit er für mich besser klingt (nachdem ich so lange mit dem Namen out war konnte ich nicht einfach überall meinen Namen komplett ändern) und mir einen Zweitnamen gesucht, der eine schöne Ergänzung ist und mit dem ich mich wohl fühle.

Natürlich kann das für jeden anders sein aber Geschlechtsidentität, sowie Sexualität kann sich ändern. Die Zahl der Trans* Leute, die ihre transition (Operation(en)/Hormonbehandlung/Namensänderung) bereuen liegt aber bei ca. 0.1%. Du bist erst 14, also hast du mit den Sachen noch nicht zu kämpfen. Selbst, wenn du merken solltest, dass du doch nicht Trans bist, wäre das vollkommen okay. Ich hatte auch schon Freunde, die sich über ihre Identität nicht sicher waren. Du darfst herum experimentieren und Zweifel sind etwas ganz normales.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lass dir Zeit, setz dich nicht unter Druck und versuche, dich nicht unbedingt in eine bestimmte Rolle pressen zu wollen. Du hast keine Eile.