Wie soll ich meine Eltern darauf ansprechen, dass ich auf ein Internat gehen möchte?
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als einmal ein Internat auszuprobieren. Das Problem ist, meine Eltern haben keinen blassen Schimmer. Sie denken in meinem Leben ist alles okay aber mit ihnen kann man nicht über Gefühle sprechen und so...Außerdem habe ich hier Hobbys und Freunde. Aber ich will einfach weg und super gerne mit anderen zusammen leben und lernen, weg von meiner Familie. Ich weiß nicht was ich machen soll und ob das finanziell überhaupt geht.
Danke für Tipps(-:
3 Antworten
s gibt schon eine Menge Fragen zu genau dem gleichen Thema. Versuche es einfach mit der Suchfunktion!
So ein Gespräch mit Deinen Eltern bedarf einer guten Vorbereitung. Also musst Du Dir zuerst überlegen, warum Du ins Internat möchtest. (Bitte diese Gründe nicht auf dieser Plattform posten, weil Du hier dazu nur eine Menge unqualifizierte Kommentare bekommen wirst, aber für Dich solltest Du es unbedingt klarmachen!) Das zweite ist mit dem ersten Schritt eng verbunden. Du musst Dir nämlich überlegen, auf was für eine Art Internat Du möchtest. Es gibt in Deutschland ungefähr 120 verschiedene Internate. Du solltest Deine Eltern schon eine Vorauswahl präsentieren, ihnen aber auch die Möglichkeit lassen, selber ein Internat auszusuchen.
Für diese Recherche nutzt Du am besten die Internetseite www.internate-portal.de.Das ist die einzige Seite, die wirklich alle Internate auflistet, die es in Deutschland gibt. Dort suchst Du Dir ein oder zwei aus, die evtl. gut zu Dir passen würden. (Kriterien können sein: Schulformen, Bundesland, konfessionell, außerschulische Aktivitäten, Campus ; es gibt aber noch mehr Kriterien.)
Wenn Du möchtest, kannst Du auch schon mal vorfühlen, ob es an diesen Internaten Möglichkeiten für ein Stipendium gibt, und ob Du vielleicht in das Stipendienprogramm reinkommst. (Nichts überzeugt Eltern besser, als so eine Initiative).
Erst wenn Du so vorbereitet bist, solltest Du das Gespräch mit Deinen Eltern suchen. Achtung: kündige das Gespräch vorher an („Ich möchte was mit Euch besprechen, was mir sehr wichtig ist“) und wähle den Zeitpunkt gut! (Also nicht etwa, wenn Deine Eltern gerade total gestresst sind, Ihr Euch gestritten habt, oder die Lieblingsserie im Fernsehen läuft.)
Dann solltest Du ihnen Deine Gründe darlegen, ihnen vor allen Dingen deutlich machen, dass Dein Wunsch keine Flucht vor dem Elternhaus ist. Wenn Deine Eltern total ablehnend sind, dann hör an dieser Stelle auf, lass ihnen Zeit, und probiere es ein paar Tage später nochmal. Sonst kannst Du ihnen das / die Internate zeigen, die Du Dir schon mal angeschaut hast. Und lass ihnen Zeit, sich mit der Idee anzufreunden! Verlange auf keinen Fall von ihnen, dass sie sich sofort entscheiden. Wahrscheinlich müssen sie das erstmal sacken lassen.
Frage sie (sehr höflich), ob Du das Thema nochmal anschneiden darfst. Und machen sie darauf aufmerksam, dass jedes Internat ein Probewohnen anbietet - auch jetzt in Coronazeiten. Dass heißt: Du kannst da ein paar Tage ganz unverbindlich wohnen, und erst danach müßt Ihr Euch entscheiden.
Und, schönen Gruß an Deine Eltern: Fast alle Konflikte zwischen Eltern und Kindern drehen sich in irgendeiner Weise um das Thema Schule. Seitdem unsere Kinder auf einem Internat sind, das den Bereich Schule hervorragend abdeckt, haben wir ein besonders schönes und vor allem ziemlich konfliktfreies Familienleben. Wir verbringen alle zwei Wochen ein langes Wochenende zusammen und alle Ferien, haben Diskussionen über wirklich wichtige Dinge, reden viel, spielen viel zusammen und geniessen es, eine Familie zu sein. Trotzdem haben sich beide Kinder (der eine ist jetzt fertig) schulisch deutlich verbessert.
Und als Mutmacher: Sie werden Dir auf keinen Fall den Kopf abreissen. Also : überwinde Dich und mach es einfach! Viel Glück. Fragen gerne über die Kommentarfunktion.
Vielen Dank für deine lange Antwort. Es ist schön so etwas von Leuten zu hören die schon positive Erfahrungen damit gemacht haben. Danke(-:
Das ist auch eine Frage der pädagogischen Ausrichtung. Im Internat leben alle wie im Ghetto was in punkto Lebensvorbereitung nicht positiv ist. Dies wird allenfalls bei einigen Eliteinternaten dadurch kompensiert, dass die Alumnis den Abgängern später immer weiterhelfen. Ansonsten könnte die mangelnde Persönlichkeitsentwicklung aufgrund des Ghettolebens sich später als arger Nachteil erweisen. Die Lebensvorbereitung kann nicht nur Schule sein und von daher steht hier auch pädagogisch gesehen eine Grundsatzentscheidung an.
Wenn ich das wüsste...
Ich überlege mir auch schon die ganze Zeit irgendwas. Ich habe es einmal klar und deutlich gesagt aber meine Eltern nahmen mich nicht Ernst. Ich habe auch schon verschiedene Internate angeschrieben aber meine Eltern nehmen es immer noch nicht ernst. Mein Tipp sage es einfach beim Essen oder und hoffe dass deine Eltern dich Ernst nehmen.
ich werde gleich Ina auf die Frage antworten. Aber suche mal hier auf dieser Plattform. Wie kriege ich meine Eltern dazu... ist eine der meist-gestellten Fragen hier...