Warum wird die Stromstärke ab und zu in Watt angegeben und manchmal in Ampere?

9 Antworten

Hei thinKre, da hat Thandu ziemlich Recht - - trotzdem kapiert´s man nicht so ohne weiteres. Also: Ich stelle mir eine Gießkanne vor. Da sind zum Beispiel 110 000 Volt drin (bei uns hinterm Haus in der Hochspannungsleitung). Von der Gießkanne geht´s durch die Tülle (deren Dicke Ampere ist), und was du als kleinen Strahl gerade herauströpfeln läßt, sind die Watt - wie die Glühbirne zu Hause. Oder so. Grüße!

Die Stromstärke wird immer in Ampere angegeben. Watt ist die Leistung.

Bei deinem Glühbirnen-Beispiel kann man davon ausgehen, dass die an das normale Hausstromnetz angeschlossen ist, also hat sie 230 Volt. Wenn die Lampe 30W hat, verbraucht sie 0,13 Ampere (30W / 230V = 0,13A).

Wenn du jetzt aber z.B. eine 30W-Lampe im Auto hast, braucht sie da 2,5 Ampere, weil dort halt nur 12V sind (30W / 12V = 2,5A)

Also Watt und Ampere sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, aber wenn man weiß, wieviel Volt die jeweiligen Geräte brauchen, kann man die jeweils andere Angabe ausrechnen.

Leistungswert (W) Watt = Spannungswert (V) Volt * Stromstärkenwert (A) Ampere

(V) Volt = (W) Watt : (A) Ampere

(A) Ampere = (W) Watt : (V) Volt

Was bedeutet, dass eine Glühbirne mit 30 Watt und 220 V dann eine berechenbare Zahl an Ampere hat.

Normalerweise wird das in der Physik als Grundlage schon ziemlich am Anfang gelehrt.

HarryHirsch4711  15.03.2012, 10:52

Gilt nur für Gleichspannung.

Im Wechselspannung sieht es anders aus. Da kann es Geräte geben die 3W und 5VA und 4VAr.

Da in der Physik die Wechselstromtechnik nicht so detailtiert gelernt wird, finde ich die Frage sehr gut.....

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Leute, wir sind hier in der Wechselstromtechnik. Und hier gibt es verschiedene Leistungen. Watt ist die Einheit der Wirkleistung (ohm'scher Verbraucher) wie zum Beispiel die genannte Glühbirne. (Formelzeichen P ). Aber auch Kochherd, Bügeleisen, Elektroheizung, Warmwasser-Boiler etc. sind ohm'sche Verbraucher und haben die Leistung in Watt angegeben. Daneben gibt es noch die Scheinleistung (S) die wird mit der Einheit Voltampere (VA) gemessen. Alle induktiven Verbraucher (& kapazitiven) haben eine Scheinleistung. So zum Beispiel: Motoren, Transformatoren, Spulen, Netzgeräte, Leuchtstofflampen, etc. Die Scheinleistung ist die grafische Summe aus Wirkleistung und Blindleistung (Phythagoras) Blindleistung ist meistens unerwünscht, aber nötig um in induktiven Verbrauchern das Magnetfeld aufzubauen. Denn ohne das würden sie nicht funktionieren. Bei ohm'schen Verbrauchern kann die Formel P= U * I verwendet werden. Dabei ist U die Spannung (230Volt) und I der fliessende Strom (Ampere). Bei induktiven Verbrauchen ist das nicht so einfach und deshalb gilt hier: S = U * I Du siehst also hier ist das Produkt Volt * Ampere = Voltampere. Du darfst das jedoch keinesfalls mit Watt gleichsetzen, weil ja Watt eine Wirkleistung ist und Voltampere eine Scheinleistung. Einzige Ausnahme dieser Regel ist bei ohmschen Verbrauchern. Das Verhältnis zwischen Wirk- und Scheinleistung ist der cos phi und steht meist auf dem Typenschild der Motoren. Das EVU ist bemüht diesen cos phi möglichst zwischen 0.95 und 0.99 zu halten. Denn wenn du die Blindleistung die sinnlos auf dem Stromnetz hin und her pendelt, zahlen musst, wird es richtig teuer. Denn der Tarif dafür ist sehr hoch... Deshalb wird in Gebäuden mit grosser Blindleistung (Industrie) diese Blindleistung kompensiert mit sogenannten Kompensationsanlagen.

Die Stromstärke wird nur dann in Watt angegeben, wenn jemand Mist erzählt.

Wenn man allerdings - wie in unseren Haushaltsgeräten - immer von der gleichen Spannung (230 Volt) ausgeht, dann ist die Stromstärke (in Ampere) und die Leistung (in Watt) proportional, also wenn das Eine steigt, steigt auch das Andere. Das ist auch der Grund, warum du dir "etwas drunter vorstellen" kannst. Schließlich wird unser Stromverbrauch ja auch in Watt abgerechnet und bezahlt. Daher sind uns die Ampere weniger geläufig.