Was würdest du in der Situation tun, wenn du einen Banküberfall siehst, doch der Täter das Geld nur gestohlen hat, um Kinder zu ernähren?
Wir haben momentan das Thema Dilemma, und mich interessiert es, wie ihr dazu stehen würdet. Mit Begründung oder Argumenten wäre auch schön zu hören.
Nochmal hier eine bessere Schilderung:
Stell dir vor, dass du Zeuge eines Banküberfalls wirst. Du verfolgst den Bankräuber diskret und siehst, wo er wohnt. Weil du ihn eine Weile beschattest, findest du auch heraus, dass er seine Beute nicht für sich selbst behält, sondern zu einem Kinderheim bringt. Deine Nachforschungen zeigen, dass diesem Heim zuvor nur sehr knappe Mittel zur Verfügung standen und die Kinder oft hungern mussten. Mit der Beute des Bankräubers kann die Heimleitung endlich genug Essen einkaufen. Du weisst, dass das Kinderheim das gespendete Geld zurückgeben muss, wenn du den Bankräuber der Polizei meldest.
Was tust du?
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28 Antworten
Ich hatte in einem meiner Vorstellungsgespräche eine ähnliche Dilemma Frage. Da ging es um einen Schüler im Abitur, der immer enorm viel gemacht und gelernt hat aber totale Prüfungsangst und den ich dann in der schriftlichen Abiturprüfung beim Spicken erwischt.
Meine Antwort hier ist (analog) die gleiche, die ich damals gegeben habe. Ich würde zur Polizei gehen, denn ein Banküberfall ist halt eben eine Straftat mit der niemand davonkommen sollte. Klar, es ist die Bank, die kann das irgendwie vermutlich auffangen... doch darum geht es hier nicht. Es geht nicht darum, dass doch eigentlich alle zufrieden wären, würde ich schweigen, es geht im Endeffekt um Fairness.
Die Gründe, warum man eine Tat begeht spielen nur eine untergeordnete Rolle bei den meisten Verbrechen, entscheidend ist, DASS man diese Tat begeht und das muss entsprechend bestraft werden.
Dass die Kinder in diesem Heim hungern müssen wage ich auch zu bezweifeln, doch das ist ein anderes Thema. Durch die mediale Aufmerksamkeit die dieser Fall bekommt, wird vermutlich auch auf die Situation im Kinderheim aufmerksam gemacht und das erscheint mir doch die bessere Hilfe zu sein, als eine Einmalspende von einem Kriminellen.
Damit hätten im Endeffekt auch alle Parteien gewonnen, mein Gewissen ist rein und das Kinderheim hat kein Blut an den Händen kleben.
Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass ich in diesem Szenario die Lehrerin war. Und dass diese Prüfung bei dem Schüler auch über Bestehen oder nicht Bestehen des Abiturs entschieden hätte.
Ich als Schülerin würde es nicht melden. ich als Lehrerin würde ihm auf jeden Fall das Blatt wegnehmen und mich dann deswegen nochmal mit ihm zusammensetzen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum er das gemacht hat, schließlich hatte ich auch mein Leben lang immer ziemliche Prüfungsangst. Aber es wäre unfair gegenüber den anderen Schülern gewesen, wenn ich diesen einen Schüler anders behandelt hätte. Jedem anderen Schüler hätte ich das Blatt weggenommen, dann kann ich bei dem einen keine Ausnahme machen.
Was ich aber tun würde, wäre ihm zu raten das Jahr nochmal zu wiederholen und das Abitur dann entsprechend nachzumachen. Er kann sich auch gerne an mich wenden, sodass wir mal schauen wo genau seine Fehler liegen und ich ihm ggf. Übungen gebe, die konkret darauf abzielen, dass er diesen oder jenen Fehlerquell in den Griff bekommt.
Vor allem wenn diese Prüfung ohnehin über Bestehen oder Nicht-Bestehen des Abiturs entscheidet, können seine Leistungen vorher ja nicht allzu gut gewesen sein und da wäre es ggf. tatsächlich auch nochmal gewinnbringend für ihn, wenn er dieses Jahr wiederholt, nochmal alles gibt, konkret an den Problemfeldern und auch an seiner Prüfungsangst arbeitet und die Abiturprüfung das nächste Jahr dann wesentlich selbstsicherer schreibt. Und ohne Spickzettel. Denn ich weiß ja, dass er sich enorm anstrengt und dass er auch den Ehrgeiz und den Fleiß hat das hinzubekommen und ich würde ihm dabei auch wirklich gerne die Hilfestellung geben, die er braucht.
Aber, im Interesse der anderen Schüler, weil das hier auch eine Frage der Gerechtigkeit ist und ich da auch wirklich fair sein muss, ist für ihn diese spezielle Prüfung an diesem speziellen Tag, eben zu Ende.
.....Man muss nicht alles hören und sehen was andere Menschen tun, lebt sich wesentlich leichter damit speziell dann, wenn ein Robin Hood Gedanke dahinter steckt!
Trotzdem ist es eine Straftat und muss in einem Rechtsstaat geandet werden - aber nicht von mir!
Sg aus Österreich
Danke für deine Antwort und Schöne Grüße auch aus Deutschland. Bleib Gesund!
Ich finde es gibt andere Wege, als eine Bank aus zu rauben... Ja, und irgend jemand würde es sowieso melden... ja, was würdest du machen?
ich würde mich einfach raushalten und abwarten bis es durch jemand oder etwas anderen/s rauskommt. Da ich mich da nicht so ein mischen möchte oder ich würde am nächsten tag zu dem Kinderheim gehen und mit ihnen darüber reden. Ihnen vorschlagen sich selbst zustellen.
Straftat bleibt Straftat, unabhängig von der Intention des Straftäters. Würde man solche Taten tolerieren, wäre das ein direktes Ticket in die Anarchie.
Naja kommt auch auf das gestohlene Geld.
Im Bereich zwischen 1000-30 000 würde ich es nicht melden, solange seine familie wirklich verhungert.
30 000- 50 000 ist schon sehr fraglich
Außerdem würden die meisten Polizisten hier kein Mitgefühl zeigen.
Ich lebe in Österreich und hier gibt es Sozialhilfen, viele Gemeinden etc. da würde ich es vielleicht melden, weil ihm der Staat helfen kann. In Länder wie in den USA nicht.
Würdest du wirjlich jm. melden der spickt?
Er schadet ja sich nicht andere und dz kannst ja sagen ich habs nicht gesehen