Was waren die Kriegsziele der Amerikaner & Briten im 2. Weltkrieg?

4 Antworten

Hallo Cookie!

Auf diese Frage gibt es eine einfache und eine vielschichtigere Antwort. Die Einfachere kannst Du in jedem Schulbuch, noch einfachere auch hier in anderen Kommentaten lesen ;-)

Ich bin kein Historiker, lediglich ein geschichtsinteressierter Mensch, der viel liest. Es gibt auch in diesem Forum Leute, die viel detaillierteres Wissen haben als ich. Ich will Dir auch keine vorgekaute Antwort geben, nur ein paar Denkanstöße, recherchieren kannst Du selbst.

Deutschland/Die Nazis seit 1933 isoliert zu betrachten, greift zu kurz. Manche sagen, der 2. Weltkrieg war lediglich eine Fortsetzung des Ersten. Viele Probleme Deutschlands, die auch letztendlich das Hochkommen der Nationalsozialisten begünstigten, resultierten aus dem verlorenen 1. WK und den auferlegten Bedingungen des "Diktats von Versailles", die so hart waren, daß sogar manche britische/französischen Politiker der Meinung waren, daß hiermit der Grundstein des nächstten Krieges gelegt worden wäre.

Hierzu ein Zitat von Roosevelt:
„Ich war zutiefst beunruhigt. Der politische und wirtschaftliche Teil
waren von Haß und Rachsucht durchsetzt ... Es waren Bedingungen
geschaffen, unter denen Europa niemals wieder aufgebaut oder der
Menschheit der Frieden zurückgegeben werden konnte“

Herbert Hoover, US-Präsident, 1919 (vgl. Hoover, H., „Memoiren“, Mainz, 1951, S. 413)

Auch die Nationalsozialisten waren der Meinung, daß ein weiterer Krieg unvermeidlich sei, dementsprechend aggresiv war teilweise deren Politik, gleichzeitig gab es die naive Doktrin des zu gewinnenden "Lebensraumes im Osten", der zu erstreben sei. Einen Krieg mit Großbritannien wollte Hitler eigentlich vermeinden, die ersten paar Monate lief der Krieg mit GB deshalb auch recht "zaghaft".

Mit Polen gab es schon ca. 10 Jahre vor dem Krieg teilweise  sehr starke Spannungen, die teilweise schon entschärft schienen, dann jedoch (Regierungswechsel) wieder aufflammten. Die Polen waren damals sehr national eingestellt, sehr selbstbewußt und auch der Meinung, daß sie einen Krieg gegen Deutschland durchaus gewinnen könnten und daher recht, naja, sagen wir unbekümmert, was Provokationen anging.

Zur Vorgeschichte des Krieges gibt es eine gute und recht neutrale Webseite:

http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/28/44/

Jedenfalls wird die "Mitschuld" Polens am Kriegsbeginn heutzutage völlig ausgeblendet und Hitlers Argument der unerträglichen Provokationen "..wird zurückgeschossen!" als Propaganda hingestellt und die Lage der Deutschen in Polen ausgeblendet. Ein paar Interessante Berichte hierzu hier:

http://www.sezession.de/6979/ein-paar-polnische-grenzverletzungen.html

Umso schwieriger wird die Frage zu beantworten, warum trotz des "Benehmens" der Polen die Briten und Franzosen einen Beistandspakt mit Polen schlossen, da es eigentlich absehbar war, daß ein Krieg immer warscheinlicher wird.

Mögliche Erklärungen hierfür sind, um eine Expansion Deutschlands zu vermeiden, damit es nicht noch mächtiger wird (Österreich und Teile Tschechiens waren ja schon "angeschlossen". Schließlich gab es ja schon den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunjon, der auch eine Wirtschaftliche Zusammenarbeit beinhaltete.

Eine andere Erklärung wäre, daß auch Frankreich und Broßbritannien einen Krieg in Kauf nahmen, um den lästigen militärischen und vor allem auch Wirtschaftlichen Konkurrenten in der Mitte Europas endgültig zu erledigen.

Wie auch immer, die Ziele der Alliierten waren, nach allem was ich zu wissen glaube, strategischer und wirtschaftlicher Art. Eine "Befreieung Deutschlands" oder die Lage der Juden, wie heutzutage gerne propagiert, spielten dabei keine Rolle.

Hierzu ein Zitat Churchils:

"Das unverzeihliche Verbrechen Deutschlands vor dem Zweiten Weltkrieg war der Versuch, seine Wirtschaftskraft aus dem Welthandelssystem herauszulösen und ein eigenes Austauschsystem zu schaffen, bei dem die Weltfinanz nicht mitverdienen konnte."
In seinen "Erinnerungen".



pendejo  12.02.2016, 15:36

Und hier auch noch ein paar Zitate zum nachdenken.

http://www.dzig.de/Unverdaechtige-Zitate-zu-beiden-Weltkriegen

Versteh mich nicht falsch, ich will weder den Anteil Deutschlands am Krieg noch die Verbrechen, die von Deutschen begangen wurden relativieren. Doch nur die Deutschen für alles verantwortlich zu machen, greift zu kurz. Auch die Allierten waren skrupellos.

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Verflixtomato  26.09.2016, 12:10
@pendejo

Ach iwo ... wie sollte man denn bei deinen neutralen Bezügen und deiner völligen Ideologiefreiheit bloß auf diese Idee kommen? :)

Du solltest ein Nazi sein? Wer sagt denn sowas ...


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pendejo  30.09.2016, 16:53
@Verflixtomato

Ideologie? Ich denke, hier geht es um Geschichte.

Es ist mir egal, ob Du nur das, was in deutschen Geschichtsbüchern steht oder Guido Knopp verkündet, für neutral hältst. Meinetwegen galub auch, daß ich ein Nazi sei.

Aber denk vielleicht bei Gelegenheit mal drüber nach, wie es kommen konnte, daß ausgerechnet britische Historiker mittlerweile die hierzulande zum Dogma erklärte Alleinschuldthese Deutschlands am ersten Weltkrieg widerlegt haben (Nial Fergusson "Der falsche Krieg", 2001; aktell: Christopher Clark: "Die Schlafwandler").

Dann denk mal drüber nach, wer nach dem 2. Weltkrieg  hierzulande bestimmt hat, wo der Hase langläuft, und in wessen Interesse es war, daß die Deutschen möglichst lange in Sack und Asche gingen

(Stichwort "Ent-Nazifizierung" und "Re-Education", wenns Dich interessiert:

http://www.bpb.de/izpb/10067/demokratisierung-durch-entnazifizierung-und-erziehung

), und ob es beim Thema WK II vielleicht parallelen geben könnte.

Und als Schmankerl empfehle ich Dir das Buch

"Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941" von Bernd Schwipper, welcher hier das Dogma vom deutschen "Überfall" auf die Sowietunion anhand russischer Dokumente zerlegt.

Aber glaub meinetwegen auch, daß britische Historiker und ein ehemaliger General der NVA sicher auch Nazis sind...

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Kriegsziel der Briten war, die Freiheit Polens zu wahren bzw. wiederherzustellen. Hitler hatte das Münchener Abkommen, das er selbst unterschrieben hatte, gebrochen, indem er in die „Tschechei“, also in fremdvölkisches Gebiet, einmarschierte. Damit war er für die Westmächte unglaubwürdig geworden. Auch wenn er später gegenüber Polen maßvolle Vorschläge unterbreitete – keine glaubte ihm mehr. - Die USA wollten Hitler-Deutschland unter allen Umständen niederringen, weil Hitler durch seine Eroberungspolitik das Weltmächtesystem durcheinanderbrachte und sich dadurch als Gefahr auch für Amerika erwies (was ja durch Hitlers Unterstützung für Japan, das die USA überfallen hatte, deutlich wurde).

pendejo  15.02.2016, 20:19

Glaubst Du wirklich, daß die Briten und Franzosen für "die Freiheit Polens" einen Krieg mit dem damals mächtigen Deutschland begannen?

"Nicht die politischen Lehren Hitlers haben uns in den Krieg gestürzt.
Anlaß war der Erfolg seines Wachstums, eine neue Wirtschaft aufzubauen.
Die Wurzeln des Krieges waren Neid, Gier und Angst."

Generalmajor J.F.C. Fuller, Historiker, England (vgl. "Der Zweite Weltkrieg", Wien 1950)

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Haldor  16.02.2016, 12:35
@pendejo

Ja, das glaube ich. Man sieht es daran, dass Churchill in der Schlussphase des 2. Weltkrieges in Verhandlungen mit Stalin verzweifelt versuchte, Polens Freiheit und Unabhängigkeit zu retten. Denn für diese Freiheit Polens war England ja in den Krieg gezogen. Wenn jetzt Polen von der UdSSR unterdrückt würde, wären alle britischen Opfer umsonst gewesen. Fazit allerdings: diese Opfer waren in dieser Beziehung in der Tat umsonst gewesen, denn Polen wurde ein Satellitenstaat der UdSSR. Andererseits hatten die britischen Opfer doch einen Sinn gehabt, denn das Ungeheuer Hitler wurde niedergewalzt.

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pendejo  16.02.2016, 18:11
@Haldor

Wenn esEngland um die Freiheit Polens gegangen wäre, warum hat es dann nur Deutschland den Krieg erklärt, und nicht der Sowjetunion, die am 17. September 1939 ohne Kriegserklärung in Polen einmarschierte?

Ich glaube nicht, daß damals irgendeine Nation "für die Freiheit Polens" in den Krieg gezogen wäre, es sei denn, er hätte selbst einen handfesten Vorteil dadurch.

"Da Polen von 1918 bis 1938 seine Nachbarn Sowjetunion, Litauen,
Deutschland und die Tschechoslowakei je ein- oder mehrfach angegriffen und Grenzgebiete aller dieser Nachbarn annektiert hat, ist der Staat Polen bis Anfang 1939 für England das, was man heute als Schurkenstaat bezeichnet"

http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/28/44

Einen Hinweis auf die wahre Motivation gibt auch folgende Aussage:

"Wenn Deutschland wirtschaftlich zu stark wird, muß es zerschlagen
werden. Deutschland muß wieder besiegt werden und diesmal endgültig."
Churchill 1934 zu Heinrich Brüning, 1930 bis 1932 Reichskanzler des Deutschen Reichs

Dies erklärt auch, warum Briten und Franzosen einen Beistandspakt mit Polen geschlossen hattten: Sie wußten, daß Polen es auf einen Krieg mit Deutschland anlegen würde, und hätten dann einen Kriegsgrund gegen Deutschland:

„Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte.“
Rydz-Smigly, Generalinspekteur der polnischen Armee in einem
öffentlichen Vortrag vor polnischen Offizieren, Sommer 1939 (vgl.
Splittgerber, „Unkenntnis ...“, a.a.O. S. 7)

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Haldor  16.02.2016, 19:06
@pendejo

In der Politik muss man immer flexibel handeln, andernfalls geht man unter (siehe die starre Politik Hitlers, siehe heute die halsstarrige Flüchtlingspolitik Merkels). Man hoffte in England, die Sowjetunion vielleicht doch noch als Partner (gegen Hitler) gewinnen zu können, was ja dann später auch gelang (womit Hitlers Schicksal besiegelt war).

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pendejo  19.02.2016, 16:50
@Haldor

Völlig richtig. Aber die ursprüngliche Frage war ja, was die Kriegsziele der Amerikaner und Briten waren.

Und nach allem, was ich zu wissen glaube, waren das eben nicht irgendwelche ideellen Ziele ("Die Freiheit Polens", "den Krieg zu beenden", "Die Juden retten", "Deutschland von den Nazis zu befreien" usw.), wie das heute so gerne propagiert wird, sondern schlicht und einfach, Deutschland als wirtschaftlichen und weltpolitischen Konkurrent endgültig zu erledigen.

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Haldor  19.02.2016, 20:09
@pendejo

Das war sicher nicht das Hauptziel der britischen Kriegführung, allenfalls ein Ziel, das man nebenbei auch noch erreichen wollte, nachdem nun einmal der Krieg entbrannt war. Dass man aber von Anfang an ein solches Ziel – auch unter In-Kauf-nahme der verheerendsten Opfern (50 Millionen Kriegstote) – angestrebt hätte, wage ich zu bezweifeln. Zunächst ging es darum, Hitlers imperialistischem Ausdehnungsstreben Grenzen zu setzen, was vollkommen legitim war. England (und Deutschland!) hatten schließlich im Münchener Abkommen die „Resttschechei“ garantiert. Als Hitler dort im März 1939 einmarschierte, waren die Engländer die Düpierten und Vorgeführten. Die Politik Großbritanniens war von jeher auf die balance of power in Europa gerichtet. Deshalb hatte es gegen Napoleon gekämpft, als dieser das Gleichgewicht in Europa total zerstört hatte. Auch Hitler entwickelte sich zur beherrschenden Großmacht in Europa, sodass Großbritannien diesem Streben einen Riegel vorschieben musste, wollte es sich nicht endgültig lächerlich machen. Deshalb hat es den polnischen Staat, d. h dessen Unabhängigkeit, garantiert (zusammen mit Frankreich). Indem es die Freiheit und Unabhängigkeit Polens garantierte, hatte es im Interesse seiner balance-of-power-Politik gehandelt. Natürlich betreiben die Großmächte niemals eine altruistische Politik, sondern das Eigeninteresse spielt eine ausschlaggebende Rolle. So auch, als Großbritannien den Polen zur Seite sprang. Da nun Deutschland – im Besitze der mächtigsten Militärmaschine - in den folgenden Monaten nach allen Seiten Eroberungen machte und sich sogar bis zum Ural ausbreiten wollte (s. Hitlers Kriegsziele, in „Mein Kampf dargestellt), galt es, diesen äußerst gefährlichen Aggressor – koste es, was es wollte – niederzuwerfen. Auch die USA verfolgten ab Mitte 1941 ganz offen dieses Ziel. Klar, dass durch Hitlers maßlose Eroberungen auch die wirtschaftlichen Interessen der USA tangiert waren. Ab der Kriegserklärung Deutschlands im Dez. 1941, die auch wegen des Dreimächteabkommens zwischen Japan, Deutschland und Italien eine aktive Hilfe für Japan beinhaltete, mussten sich die USA auch militärisch von Deutschland bedroht fühlen (es operierten ja deutsche U-Boote vor der Küste Amerikas). Da man mit Hitler ohnehin keine Verhandlungen führen konnte (er hielt sich ja nicht an mit ihm getroffene Verträge; s. das Münchener Abkommen von 1938), blieb nur die Niederwerfung dieses brandgefährlichen Eroberers übrig.

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pendejo  28.02.2016, 20:51
@Haldor

Alles, was Sie schreiben klingt völlig rational. Indess, ich kann es so nicht ganz glauben.

Dass man aber von Anfang an ein solches Ziel – auch unter In-Kauf-nahme der verheerendsten Opfern (50 Millionen Kriegstote) – angestrebt hätte, wage ich zu bezweifeln

Das hat die Briten doch auch nicht davon abgehalten, in den Ersten Weltkrieg einzugreifen, obwohl das bei weitem nicht alle britischen Politiker wollten.

Auf meine Zitate und Argumente oben sind sie leider nicht oder nur indirekt eingegangen. "Eroberungen nach allen Seiten" erscheint mir auch etwas übertrieben für den "Anschluß" Österreichs und den deutsch besiedelten Teil Tschechiens, wenngleich das natürlich aggresive Akte waren.

Ich bin der Meinung, die Briten wollten Krieg mit Deutschland. Ob das nun aufgrund der Politik Hitlers oder der Stärke der Wehrmacht zwangsläufig notwendig war, oder eher am Aufstieg und der Wirtschaftskraft Deutschlands lag, darüber kann man streiten.Daß Hitler keinen Krieg mit Großbritannien wollte, ist belegt, weshalb ein "Präventivkrieg" der Briten m. E. nicht zwingend gerechtfertigt war. Auch "düpiert sein" reicht als Rechtfertigung für einen Krieg nicht aus.

Wenn Amerika sich von Deutschland bedroht gefühlt hätte, dann leidete es unter Minderwertigkeitskomplexen. Die USA haben auf verschiedene Weise prächtig am Krieg verdient. Die U-Boote operierten im Pazifik wegen der Geleitzüge nach Großbritannien.

Zu den Hintergründen und Kriegszielen der USA empfehle ich folgendes Referat des Historikers Jacques R. Pauwels:

http://principiis-obsta.blogspot.de/2012/12/herbst-1941-pearl-harbor-und-die-kriege.html

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Kriegsende war ihr Ziel. Deutschland musste besiegt werden, was glücklicherweise ja passiert ist.

pendejo  12.02.2016, 14:51

Das ist die Version, die uns erzält wird.

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Die Beendigung des 2. Weltkriegs

pendejo  12.02.2016, 14:52

Das ist richtig, aber nicht vollständig.

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pendejo  12.02.2016, 18:37

Nur mal kurz, der Vollständigkeit halber: Der Krieg begann mit dem Angriff auf Polen ("Überfall" halte ich für nicht gerechtfertigt, Polen hat auf einen Krieg hingearbeitet, siehe meine Antwort oben). Dann haben Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg erklärt.

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Herb3472  12.02.2016, 18:59
@pendejo

Zur Ergänzung, der Vollständigkeit halber: ich frage mich, wann die Deutschen endlich einmal mit ihrer Vergangenheitsbewältigung aufhören und unter "Zeitgeschichte" was anderes verstehen als die Zeit des 3.Reichs und den 2.Weltkrieg. Ich glaube nicht, dass die Amerikaner Gleiches oder Ähnliches mit ihren Korea- und Vietnam-Kriegen praktizieren, oder irgend eine andere Nation ständig Dokumentationen über den 2.Weltkrieg und die Nazizeit im Fernsehen ausstrahlt.

Ich würde sagen: schön langsam reichts, wir sollten die Vergangenheit begraben und uns neuen Ufern zuwenden. Es gibt genug zu tun, und aus der Geschichte hat die Menschheit sowieso noch nie was gelernt - bis heute nicht.

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pendejo  13.02.2016, 14:58
@Herb3472

Da bin ich völlig Deiner Meinung.

Begraben halte ich zwar auch für falsch, aber erstens besteht die deutsche Geschichte nicht nur aus 12 Jahren und zweitens ist Geschichte vorbei, während man Zukunft beeinflusssen kann.

Es schadet aber nichts, die Dinge zurechtzurücken, wenn schon drüber geredet und doziert wird, besonders, wenn die Deutschen diejenigen sind, welche den "Schuldkult" am hingebungsvollsten zelebrieren (Wem nutzt das eigentlich?). Es gibt genug Schweinereien, welche Deutsche tatsächlich vollbracht hatten, da muß man nicht noch welche hinzudichten. Und wie Kinder und Jugendliche von deutschen Lehrern sowie der Fernsehzuschauer von "Geschichtsexperten" immer noch mit Schuldkomplexen indoktriniert werden, wie die (Ur)Großväter und auch -mütter) von den eigenen Nachkommen pauschal als Verbrecher diffamiert werden, und deshalb an den millionenfachen Verbrechen, die gleichzeitig an ihnen verübt wurden (Bombenkrieg, Vertreibung, Mord, Vergewaltigung) quasi selbst schuld waren, halte ich für erbärmlich.

Ich hatte als Soldat öfter mit Briten, Amerikanern, hin und wieder auch mit französischen Kameraden zu tun. Die sehen die Geschichte, auch die deutsche, tatsächlich unverkrampfter. Im Gegenteil, die haben mehr Achtung vor den deutschen Soldaten der Weltkriege, als deren eigene Enkel, und halten unseren Komplex für unverständlich ("Ach, ihr Deutschen, ihr seid komisch. Das waren unsere Ahnen, damals war Krieg, gut, daß wir uns heute vertragen und zusammenarbeiten...").

Interessanterweise sind es auch britische und amerkanische Historiker, welche das Dogma der Alleinschuld Deutschlands am ersten und auch zweiten Weltkrieg widerlegen. Ein Deurscher würde das niemals wagen, zumindest nicht offen..

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