Was versteht man unter einen Verstärker (im Bezug auf den Behaviorismus)?

3 Antworten

Ein Verstärker erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten gezeigt wird.

Man unterteilt in positive und negative Verstärker.

Ein Positiver Verstärker wäre z.B. "du darfst ein Eis essen, wenn du dein Zimmer aufräumst"

Ein negativer Verstärker wäre "wenn du lernst, wird dein Lehrer dich in Zukunft nicht mehr schimpfen"

Der negative Verstärker darf aber nicht mit Bestrafung verwechselt werden.

Beim negativen Verstärker fällt ein unangenehmer Reiz weg, wenn das erwünschte Verhalten gezeigt wird.

Bei der Bestrafung drohe ich hingegen mit einer negativen Folge, wenn das erwünschte Verhalten nciht gezeigt wird

ratsucher1912  25.02.2020, 15:10

Falls du das für die Ausbildung/Schule/Studium brauchst lege ich dir aber ans Herz, dir die exakte Definition anzueignen, sowas wird häufig verlangt und muss korrekt formuliert werden. Was ich hier geschrieben habe, soll dir nur verständlich machen, was es ist und wo die Unterschiede liegen. Ich habe mich früher bei dem Unterschied zwischen Bestrafung und negativen Verstärkern anfangs schwer getan, deswegen hab ich das noch zusätzlich erwähnt. Bei weiteren Fragen gerne schreiben.

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ratsucher1912  25.02.2020, 15:24
@Luisaklee

Sofern das ein größeres Thema ist, würde ich dennoch die Definition mit rein nehmen. Hier findest du z.B. sinnvolle Definitionen https://lexikon.stangl.eu/4542/positive-verstaerkung/

Ich sag das nur explizit, da es mich durch schwammige Formulierungen damals das ein oder andere mal durch die Prüfung gehauen hat ;). Wenn du das nur auf einer Folie am Rande behandelst, reciht wohl eine kurze Erklärung :)

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Luisaklee 
Fragesteller
 25.02.2020, 15:25
@ratsucher1912

Bei mir steht nämlich ein Verstärker ist ein Reiz der aufeine Reaktion folgt und die Auftretenswahrscheinlichkeit von Reaktionen verändert. Ich glaub nicht das die Klasse das versteht 😂

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ratsucher1912  25.02.2020, 15:28
@Luisaklee

Das stimmt schon :D aber wer von dem Thema noch nichts gehört hat, wird das nicht auf Anhieb versteen^^ ich würds einmal erwähnen und mich dann auf die Erklärung in eigenen Worten beschränken, evtl auf die Abgrenzung zur Bestrafung hinweisen. Wenn du das z.B. nicht in einem Schulfach wie "Psychologie&Pädagogik" vorstellst, reicht die kurze Begriffserklärung :)

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ratsucher1912  25.02.2020, 15:29
@Luisaklee

Ja :) was willst du wissen? da kann man in die Tiefe gehen, oder das sehr oberflächlich überschlagen^^ das überschneidet sich jedenfalls mit den Verstärkern. Wenn du magst kann ich es dir auch ausführlicher per Pn schreiben, habe eh gerade langeweile ;) bin nur mal 10 min eine rauchen

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ratsucher1912  25.02.2020, 15:59
@Luisaklee

PN=Privatnachricht (falls es in der Kommentarspalte zu viel wird)

Operantes konditionieren nach Thorndike ist im Grunde eine Form des lernens, hier kommt Verstärkung (siehe oben) und Bestrafung zum Einsatz.

Grundgedanke ist, dass das Individduum aktiv in seiner Umwelt agiert und mit seinem Verhalten auch die Umwelt beeinflusst, es besteht also eine Wechselwirkung zwischen Individuum und Umwelt.

Wie die Umwelt auf gezeigtes Verhalten reagiert, beeinflusst die Auftretenswahrscheinlichkeit des gezeigten Verhaltens.

Beim ersten mal, wo das Verhalten gezeigt wird, tritt es spontan auf.

Z.B. zeigt man einem Papagei einen Becher. Wenn er diesen irgendwann umwirft, ist das ein spontan gezeigtes Verhalten. Unter dem Becher findet er dann eine Nuss. Wiederholt man den Vorgang mit dem Becher, wird der Papagei das Verhalten "Becher umwerfen" immer öfter zeigen. Hier ist die Belohnung, also die Nuss, dann der positive Verstärker. -> Lernen durch Verstärkung

Damit der Papagei das Verhalten elrnt, muss erstmal die Bereitschaft da sein (Bereitschaftsgesetz). Also muss ein Bedürfnis vorliegen. Wenn sonst noch 100 Nüsse im Käfig liegen, hat der Papagei nicht die Bereitschaft, das Verhalten zu erlernen. Es muss also seine Situation verbessern, ein angenehmer Zustand beibehaltwen oder ein negativer Zustand gemildert, beendet oder vermieden werden.

Außerdem gibt es das Frequenzgesetz:

Also der Vorgang muss grob gesagt in enger zeitlicher Abfolge wiederholt werden, damit operant konditioniert werden kann -> Übung und Wiederholung.

passiert die Situation mit der Nuss und dem Becher nur einmalig oder sehr selten, bleibt es bei der spontanen Reaktion und es wird kein Verhalten erlernt.

Weiterhin gibt es das "Effektgesetz":

Das Verhalten muss zu einer Verbesserung der Gesamtsituation des Individuums beitragen, damit es erlernt wird.

Ich glaube, das wäre es im Grunde. Schau dir noch andere Beispiele als das von mir gewählte an, dann verstehst du es noch besser. Dazu gibts bestimmt was im Internet. Meine Erklärung ist kein wissenschaftlicher standard, sondern nur eine Erklärung. Meiner Psychologie-Dozentin wäre das wohl zu schwammig, für ein Referat sollte es aber locker ausreichen :)

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DocPsychopath  25.02.2020, 17:23

Du müsstest jetzt noch die Gewährung und den Entzug von Verstärkern unterscheiden. Und da beide Verstärker gewährt wie entzogen werden können, ergibt sich eine Quadrantenschablone.

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Positiver verstärker: positive konsequenz wird zugefügt

Negativer verstärker: eine positive Sache wird weggenommen

Ein gewünschtes Verhalten "verstärken" = es hervor rufen.

Die Verstärker sind Lohn und Strafe. Damit kann "man" nach der naiven Weltsicht der Behavioristen jedes Verhalten bei anderen erzeugen.