Was steht auf der Hugendubeltüte?
Was ist das überhaupt für eine Schrift? Was steht da? Und was bedeutet es?
Die Frage gab es schon mal, doch leider gab es keine brauchbare Antwort: - https://www.gutefrage.net/frage/was-steht-auf-der-hugendubel-tuete
Dort wurde nur zu verschiedene Seiten weitergelietet, die überhaupt nicht geholfen haben. Falls ihr eine Übersetzung habt, Informationen (die Geschichte) über diese besondere Tüte besitzt und Wissen über die Schrift habt, dann bitte alles in einem Text als Antwort schreiben.
Die Anderen haben nur zu Werbeseiten verlinkt.

3 Antworten
Der Kundendienst von Hugendubel hat mir folgendes berichtet:
"Der Text auf der Tüte stammt aus dem Gothischen und ist gegeneinander verschoben, somit also sinnfrei. Das Design wurde vor Jahren von einer Marketingfirma für die Buchhandlung Hugendubel entworfen und stammt aus keinem Buch."
"Aus dem Gothischen"? Das ist ein Mißverständnis. Die gotische Sprache und Schrift war schon lange ausgestorben, als im 12. Jh. der auf der Tasche verwendete Schrifttyp erfunden wurde, die gebrochene Schrift. Diese wurde aber, wie der Architkturstil ihrer Epoche, von hochnäsigen Intellektuellen der Renaissance irrtümlich und in abwertender Absicht als "gotisch" bezeichnet, und diese Bezeichnung ist erhalten geblieben, sowohl für die "gotischen" Spitzbögen als auch für die "gotische" gebrochene Schrift, im englischen Sprachraum "gothic script" genannt.
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gotik#Entwicklung_der_Stilbezeichnung
Es handelt sich am eine alte Frakturschrift, der Text ist noch nicht in Hochdeutsch. Es scheint sich um Niederdeutsch zu handeln. Du könntest Dich mit der Frage auch an Hugendubel direkt wenden, diese Schrift findest Du auch als Hintergrund auf deren Website. Solche Fragen beantworten Firmen eigentlich immer schnell...
Hier die Emailadresse: service@hugendubel.de
Hat sich sogar bis zur New York Times rumgesprochen: https://www.nytimes.com/2019/09/03/style/berlin-tote-hugendubel.html
Die deutsche Presse berichtet, daß die New York Times berichtet. Nur einer von vielen Artikeln hierzu: https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/der-hugendubel-beutel-kommt-international-gross-raus-16370318.html
Der Artikel in der New York Times zitiert auch einen Fachmann für deutsche und niederländische Sprache. Er sagt, auf der Tasche seien weder Text noch Sprache identifizierbar. Es handele sich um eine bedeutungslose graphische Darstellung mittelalterlicher Textualität.
Horst Simon, a professor in the Freie Universität Berlin’s department of German and Dutch philology, said, “There is neither a text nor a language to identify on this bag. What you see is a meaningless graphic representation of medieval textuality — not a text, not even letters.”
Den Begriff 'Textualität' kannte ich noch nicht. Man lernt doch immer wieder dazu:
Unter Textualität versteht man in der Textlinguistik die Eigenschaft, ein Text zu sein. Verschiedene Kriterien der Textualität unterscheiden also Texte von sogenannten „Nicht-Texten“.