Was soll ich tun?
Ich fühle mich schon seit sehr langem so aber seit 1 Jahr ist es schlimmer als vorher. Ich fühle mich einfach nicht gut, ich studiere an einer ziemlich großen Uni und bin wirklich sehr einsam, ich habe zwar 1-2 Personen mit denen ich in Vorlesungen oder während meiner Laborpraktika reden kann aber mehr auch nicht. Nachmittags und Abends liege ich nach dem lernen immer im Bett und mache gar nichts, ich wüsste auch nicht was, meistens fange ich dann deswegen auch an zu verzweifeln und mir fehlen die Worte. An freien Tagen ist es am schlimmsten, meistens schlafe ich dann um die 10 Stunden, lerne, esse und liege dann wieder nur herum. Ich dachte das würde vielleicht an der Klausurenphase liegen aber selbst danach hat sich nichts geändert. All diese Gefühle stauen sich in mir an und ich kann sie einfach nicht rauslassen, ich bekomme zwar das Gefühl als müsste ich weinen aber wenn ich es dann versuche fühlt es sich einfach nur nach Arbeit an und ich lasse es wieder.
Ich weiß einfach nicht wie ich mit meiner Situation umgehen soll, ich habe keine besonders engen Freundschaften (Freunde denen ich mich anvertrauen könnte) und meine Familie will ich nicht damit belasten, ich könnte es nicht ertragen wenn meine Mutter anfängt deswegen zu weinen.
Und wenn ich daran denke zu einem Therapeut zu gehen versuche ich immer wieder mir das ganze auszureden weil ich wirklich sehr schüchtern bin.
Ist das normal? Ich hab auch das Gefühl als würde ich mir was vormachen - als wäre das alles sozusagen keinen Gedanken wert.
Hat jemand Rat oder irgendeine Idee was ich machen kann/ soll?
3 Antworten
Nimm die Psyche ernst
Eine Tagesklinik oder ein Krankenhaus sind oft schneller verfügbar als Psychologen-Termine. Muss nicht sein, aber hilft akut. Hört sich wirklich so an, als wäre gerade bei dir die Batterie leer. :l und da brauchst du akute Hilfe. Und merk dir, Schüchternheit ist nicht gleich Therapieunfähigkeit. Therapeuten sind genau für solche Fälle da.
Du leidest unter Einsamkeit, Antriebslosigkeit und emotionaler Erstarrung, was auf eine Depression oder eine Persönlichkeitsstörung hindeuten kann. Natürlich kann ich keine Diagnose aufstellen, aber die Symptome sind vorhanden. Natürlich möchte ich dir keine Angst machen damit.
Wie sieht es aus? Uni-Angebote nutzen wie Hochschulsport, Lerngruppen, Erstsemester-Partys und co. Um der Einsamkeit entgegenzuwirken, auch wenn es Überwindung braucht (eventuelle Scham).
Tagesstruktur schaffen, hilft enorm. :)
Plan feste Termine wie z. B.
- 20min spazieren gehen
- Lernzeit
- Café Besuch
Freie Tage aktiv gestalten z. B.
- Bibliothek
- Sportkurs
- Yoga
- Klettern
Öfter kommen hier auch von selbst Gespräche auf. Als Ablenkung und Zeitvertreib. Somit verbringst du weniger Zeit mit schlechter Mentalität sowie im Bett.
Deine Situation ist ernst, aber veränderbar. Glaub an dich selbst und versuch kleine Schritte zu gehen. Du kannst nicht alles alleine meistern, professionelle Hilfe ist unabdingbar. :)
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Falls du dich einsam fühlst oder reden willst, add mich hier. Bin sowas selbst durch. Und ja, das ist ernst gemeint. :) gerne unterstütze ich dich bei kleinen Schwierigkeiten.
Dir einen schönen Morgen. 💛
Der Gedanke an einen Therapeuten ist der erste Schritt,denn Du hast erkannt,dass Du Unterstützung brauchst.
Ich bin selbst Mutter und denke,dass ich deine Sorgen,deine Mama schützen zu wollen,sehr gut verstehen kann.
Aber....
Genau solche Dinge sind es,die deine Bindung zu deiner Mom stärken lassen. Vertrauen. Rede offen mit deiner Mom,auch wenn sie weint. Das zeigt nur,dass sie mit dir fühlt.
Mamas sind die stärksten Menschen der Welt.
Was den Therapeuten an geht, vielleicht kannst du eine Mail an die entsprechende Praxis schreiben und von deiner Schüchternheit berichten. Um einen Termin bitten.
Nun bleibt mir nur noch,dir alles Gute zu wünschen
Es klingt so,als solltest du das alles doch mal einem Therapeuten anvertrauen,wenn es dir so geht