Was soll ich machen wenn mein Freund nicht mehr zur Arbeit geht?
Ich habe vor kurzem erfahren, dass mein Freund sehr wahrscheinlich gekündigt wird. Grund: Lange Krankgeschrieben u einfach keine Lust zur Arbeit gehen. Für mich ist das natürlich absolut inakzeptable aber für ihn ist das genial. Er muss nicht zur Arbeit u doch bekommt er Geld vom RAV (Sozialamt). Wenn ich Schluss mache, gibt er mir das Gefühl ich habe ihn im Stich gelassen. Das stimmt aber nicht. Ich will doch nur klar machen dass das nicht geht. Das Geld von Sozialamt reicht nicht um seine Schulden zurückzuzahlen u schon nicht für eine Familie. Aber er sieht das ganz anders u bleibt immer cool u positiv wie "es kommt alles gut, schatz". Ich bin aber nicht überzeugt. Ich liebe ihm aber ich mache mir echt viele Sorgen für die Zukunft. Was soll ich jetzt machen? Wie kann ich ihm überzeugen um einen neuen Job zu finden oder seine Lebenseinstellungen was zu ändern? Er hatte keine Vorbild da sein Vater au nie zur Arbeit gegangen sondern die Mutter. Sein Vater war Alkoholiker u einfach nur joint geraucht. Kann jemand mir eine vernünftige u realistische Antwort ohne vorurteil geben? Wäre sehr dankbar.
10 Antworten
Wenn mein Freund seine Arbeit verlieren würde, würde ich ihn in jeder Hinsicht unterstützen, solange ich sehe, dass er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln um neue Arbeit bemüht.
Außerdem würde ich ihm während der Zeit seiner Arbeitslosigkeit den kompletten Haushalt aufs Auge drücken.
Täte er das nicht, würde ich die Beziehung beenden. Denn dann wäre ich die im Stich gelassene und nicht er.
Aber ich lese grad, ihr wohnt gar nicht mehr zusammen. Dann musst du schauen, wie weit die Liebe reicht. Wichtig ist, dass er nicht zur Belastung für dich wird. Ein finanzielles Ungleichgewicht führt allerdings auch bald dazu, dass man nicht mehr auf Augenhöhe steht. Ich würde meinem Freund sofort den gemeinsamen Urlaub bezahlen, wenn ich sehe, dass er keine Schuld daran hat, ihn sich selbst nicht leisten zu können. Aber nicht, wenn er es sich zu Hause bequem macht. Da würde die Liebe (die ganz viel auf dem Respekt basiert, den ich für ihn empfinde) nicht lange halten.
Kann ich gut verstehen. Ich würde auch wenig Geld mit meinem Liebsten teilen und den Gürtel entsprechend enger stellen, aber wie gesagt, nur dann, wenn er sich bemüht.
Wenn er denkt, 420 Euro reichen zum Leben und sich nicht um neue Arbeit bemüht, dann wäre die Trennung nicht nur eine räumliche.
Was dein Freund besitzt, ist eine positive Lebenseinstellung. Was ihm fehlt, ist der Sinn für die Realität. zumindest für die Realität, die du siehst.
Er hat einen Arsch voll Schulden, die er sowieso im Leben nicht mehr los wird und seine Perspektive kann nur sein, in den Tag hinein zu leben. Für manche Leute ist das okay, für andere nicht.
Ich möchte dir hier ausdrücklich nicht den Rat geben, dich von ihm zu trennen, denn er kann ja durchaus ein liebenswerter, wenn auch etwas fauler Mensch sein.
Ich gebe dir nur ausdrücklich den Rat, ihn nicht finanziell zu unterstützen, also ihn auszuhalten. Wenn er die Entscheidung trifft, sich vom Amt aushalten zu lassen, dann muss er auch alle Konsequenzen daraus tragen: knappes Geld, Forderungen des Amtes, Kontrollen, Einschränkungen, Ärger, eventuell Leistungskürzungen und all den Scheiß, der arbeitsunwilligen Menschen droht.
Ich gebe dir auch ausdrücklich den Rat, nicht mit ihm zusammenzuziehen, denn dann hängst du in der Bedarfsgemeinschaft mit drin und darfst ihn letztlich finanzieren. Geschweige denn heiraten, denn dann hängst du in der Schuldengeschichte auch mit drin. Für einen Menschen wie dich wahrscheinlich ein Horror.
Wie gesagt, du musst ihn nicht verlassen, sondern dich nur finanziell scharf abgrenzen. Wenn ihr einen gemeinsamen Urlaub macht, dann muss er halt zusehen, wie er seinen Anteil daran finanziert bekommt.
Behaltet auf jeden Fall getrennte Briefkästen, denn was er an Post bekommt und bekommen wird, das willst du nicht lesen.
Ganz ehrlich-sage ihm, dass du dich trennst, wenn er sich nicht ändert. Bist du abhängig von ihm? Manche Menschen müssen einmal richtig auf die Klappe fallen, um sich zu ändern.
Ich liebe ihm aber abhängig? Nein. Ich arbeite Hart u verdiene mein eigenes Geld.
Manchmal beweist man jemandem auch seine Liebe, indem man nicht zuschaut, wie die Person ihr Leben an die Wand fährt.
Sag ihm, dass du das nicht akzeptieren kannst und dass es für dich keine Grundlage für eine langfristige Beziehung ist. Auch wenn das hart ist, aber ich teile deine Bedenken, was die gemeinsame Zukunft mit ihm angeht und würde ihm auch ganz deutlich klarmachen, dass zwischen Euch nur eine echte Beziehung möglich ist, wenn er seinen Teil zum gemeinsamen Einkommen beitragen kann!
Aber er bekommt ja vom Sozialamt (wie lang weis ich nicht). Das ist sein Argument. Er bekommt ja Geld.
Aber das ist ja keine Lebensgrundlage. Ich denke mal nicht, dass das Geld vom Sozialamt in der Höhe einem Arbeitseinkommen entspricht. Ihr, oder zumindest du, wollt ja sicher auch mal mehr im Leben machen können, als nur so eben „über die Runden kommen“!?
Hallo Munzi,
Du hast anscheinend eine gesunde Einstellung zum Leben.
Es heißt so schön: "Ohne Fleiss keinen Preis" Der Preis für Fleiss ist in Eurem Fall eine tragfähige Beziehung.
Mit so einem Menschen, der alles locker sieht und Arbeit ablehnt, kann man gut Halma spielen - aber keine gemeinsame Zukunft aufbauen. Du kannst ihn nicht überzeugen, bestenfalls Deine Vorstellungen mitteilen: "eine tragfähige Zukunft kann ich mir nur mit einem fleissigen Mann vorstellen."
Vielleicht machst Du nicht sofort Schluss, sondern sowas wie eine Pause, damit er Zeit zum Nachdenken hat. Sag ihm: "Ich freue mich, wenn Du Arbeit hast und Dich dann wieder bei mir meldest." Und wenn er Dir ein schlechtes Gewissen macht, so im Sinne von "Du lässt mich im Stich", dann konter: "es kommt alles gut, Schatz. Im Stich lassen kann man nur einen Menschen, der Hilfe benötigt." Und die hat er wohl nach eigenen Angaben nicht nötig, denn alles läuft seiner Meinung nach ganz prima.
Grundsätzlich gilt für alle Situationen, die einem nicht gefallen:
Es gibt nur 3 Möglichkeiten:
a) Die Situation verändern (geht wohl für Dich nicht)
b) die Situation akzeptieren u. ggf. leiden (das willst Du verständlicherweise nicht)
c) die Situation verlassen
Das war sehr Hilfreich. Ich treffe ihm dieses Wochenende u mache mir eben viele Gedanken..ob ich ihm überzeugen kann einen neuen Job zu finden wobei momentan wird sehr schwierig (Pandemie) oder eben.. Schlusd machen.😥
nun, er sollte zumindest ehrlich Einsicht zeigen, wie dumm es war, seinen Job hinzuschmeissen und sich mit Volldampf einen Job suchen. Aber: Kein Bekenntnis ohne Erkenntnis. Und überzeugen kann nur er sich selbst. Sag ihm: "Wegen Deiner Entscheidung - Job hinschmeißen - verlierst Du Deine Freundin. Und das soll klug sein?"
"Und nein, ich empfinde es als Zumutung, mit einem faulen Menschen zu leben. Mit so einem Menschen ist keine tragfähige Zukunft möglich, die ich aber will.
Oder: "Wenn Faulheit in Deiner Lebensplanung Platz hat, nun - in meiner Lebensplanung hat Faulheit keinen Platz."
Wir haben 2.5. Jahren zusammen gewohnt. Aber als er angefangen viel Alkohol zu trinken u faul geworden ist, habe ich gesagt er soll gehen. Er sagte, er wird sich ändern. Ja, er trinkt nicht mehr nur noch ab u zu mit Freunde. Aber dann eben wegen "Arbeiten" ist das unser große Thema im moment. Haushalt macht er schon, aber ich bin eine alleinerziehende Mutter u ich könnte doch nicht für alles finanzieren. Ich möchte au noch die Welt sehen, was könne leisten..aber so ein Partner wär unmöglich😥