Was sind die Kernpunkte der Hallstein-Doktrin?

3 Antworten

Auf außenpolitisch- diplomatischer Ebene galt die Hallstein-Doktrin von Ende 1955 - 1969. Die Anerkennung der DDR als Staat wurde in der Doktrin als " unfreundlicher Akt" genannt, denn es galt der Alleinvertretungsanspruch der BRD.

Diese nicht gerade diplomatische Einstellung konnte auf Dauer nicht eingehalten werden, denn schon zuvor reiste Adenauer auf Einladung der sowjetischen Regierung nach Moskau mit dem Ziel, die 10 000 deutschen ehemaligen Wehrmachtssoldaten aus den Gulags der Sowjetunion nach Hause zu holen.

Mit einem Rechtsvorbehalt zur Anerkennung der deutschen Ostgrenze wurde der deutsche Alleinvertretungsanspruch in einem Schreiben an die sowjetische Regierung verklausuliert. Keiner wusste genau, ob die Elbe oder die Oder als Ostgrenze Deutschlands gemeint war.

Die Doktrin galt jedoch nicht in der Wirtschaft mit den besonderen Bedingungen des Interzonenhandels zwischen der BRD und der DDR. Und später gab es zwischen dem westlichen (EWG) und dem östlichen Wirtschaftsraum (RGW) auch eine Kooperation.

Im deutschen Sport gab es 1956, 1960 und 1964 auch noch eine gemeinsame deutsche Mannschaft.

https://www.youtube.com/watch?v=mWj_RPvgIeQ

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Hallstein-Doktrin
Nach der deutschen Teilung 1949 kühlten sich die Beziehungen zwischen BRD und DDR weiter ab. Mit dem  Alleinvertretungsanspruch behauptete die BRD die internationale Vertretung über “Gesamtdeutschland”. Diesbezüglich führte die BRD 1955 die Hallstein-Doktrin ein, mit der die solchen Staaten den Abbruch diplomatischer Beziehungen androhte, die die  DDR als völkerrechtlichen Staat anerkannten.
Ursachen
1949 kam es zur endgültigen  Teilung Deutschlands in BRD und DDR. Die Bundesregierung unter Kanzler Adenauer erkannte die DDR jedoch nicht als völkerrechtlichen Staat an und erhob daher über “Gesamtdeutschland” seit 1954 den Alleinvertretungsanspruch. Zu den Ursachen gehörten das SED-Einparteiensystem, unfreie Wahlen und der Volksaufstand am 17. Juni 1953. Die BRD grenzte sich vom Osten ab und band sich mit der  Westintegration eng an die westliche Staatengemeinschaft. Auf einer Moskau-Reise von Konrad Adenauer im September 1955 kam es zur ersten Formulierung einer Hallstein-Doktrin. Diese richtete sich zunächst an die sozialistischen Staaten Polen und Ungarn, die die DDR zuvor als souveränen Staat anerkannt hatten. 1
Hallstein-Doktrin

Die Anerkennung der DDR als völkerrechtlichen Staat wurde von der Bundesregierung als “unfreundlicher Akt” bezeichnet. Der Name der Hallstein-Doktrin geht auf Außenminister Walter Hallstein zurück, die Formulierung entstand durch Wilhelm Grewe. Sie beinhaltete, dass die Bundesregierung solchen Staaten mit dem Abbruch diplomatischer Beziehungen drohen werde, die den Alleinvertretungsanspruch der BRD ignorieren würden. Demzufolge kündigte die BRD 1957 zu Jugoslawien und 1963 zu Kuba ihre Beziehungen auf. Auf diese Weise gelang es der BRD, die DDR in ihren ersten Jahren international zu isolieren.2

Folgen

Nachdem die sozialliberale Koalition 1969 in die Bundesregierung gelangt war, kam es allmählich zum Ende des Alleinvertretungsanspruchs und der Hallstein-Doktrin. Dies lag einerseits daran, dass in den vorherigen Jahren insbesondere Länder der “Dritten Welt” die DDR zunehmend als völkerrechtlichen Staat anerkannt hatten. Andererseits wagte die neue Bundesregierung unter Kanzler Willy Brandt nun mit der Neuen Ostpolitik einen politischen Kurswechsel. Durch die Entspannungspolitik der 1970er Jahre konnten sich die Beziehungen zwischen BRD und DDR, als Teil des Kalten Kriegs, wieder verbessern. Auch eine Lösung der Deutschen Frage wurde wieder realistischer. Da die BRD den Alleinvertretungsanspruch aufgab, wurden beide deutsche Teilstaaten 1973 in die Vereinten Nationen aufgenommen.3

  1. 1. http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/deutsche-teilung-deutsche-einheit/43646/deutschlandpolitik-der-brd
  2. 2. http://www.kas.de/wf/de/191.6416/
  3. 3. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44943598.html
https://www.geschichte-abitur.de/lexikon/uebersicht-deutsche-teilung/hallstein-doktrin
Woher ich das weiß:Recherche
 - (Politik, Deutschland, Politik und Gesellschaft)

Die BRD unter Adenauer war so frei, sich als einziger rechtmäßiger Nachfolger des Dritten Reiches zu benennen und die sogenannte Sowjetzone als nichtexistent zu erklären.

Adenauer beauftragte seinen Staatssekretär Hallstein das in ein Gesetzespaket zu packen und der Welt diesen Standpunkt mitzuteilen, eben die Hallsteindoktrin.

Jedes Land, das Beziehungen zur DDR aufnimmt, wurde von der BRD geächtet, im Grunde genommen vergleichbar mit den jetzigen Sanktionen welche ja massenhaft gegen andere Länder erlassen werden und es sind dermaßen viele, das sie selber aufpassen müssen, um nicht durcheinander zu kommen.

14 Jahre lastete das wie das Schwert des Damokles über die DDR, somit wurde es dieser Republik unmöglich gemacht, mit westlichen Ländern Beziehungen noch Handel auf zu nehmen.

Erst unter Willy Brandt, besserten sich diese Beziehungen. Layout 1

https://www.zeitklicks.de/top-menu/zeitstrahl/jahr/1955/hallstein-doktrin/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung