Was schreibt man so in ein Tagebuch? Ist ein Journal das selbe wie ein Tagebuch?
4 Antworten
Du kannst darin alles schreiben, was du möchtest.
- Du kannst deinen Tagesablauf hineinschreiben oder einfach generell Dinge, die du an dem Tag erlebt hast
- Du kannst Gedanken hineinschreiben
- Du kannst Ideen und Konzepte hineinschreiben
- Du kannst deine Hoffnungen und Träume mit deinem Tagebuch teilen
- Du kannst über andere Personen lästern, über sie Dampf ablassen
- Du kannst generell alles hineinschreiben, was dich beschäftigt, wie du dich fühlst
- Du kannst traurige und schöne Erinnerungen/Momente/Gedanken reinschreiben
- Du kannst dich richtig austoben und all deinen negativen Gefühlen freien Lauf lassen (Womit ich persönlich mich sehr schwer tue. Ich schreibe zwar Tagebuch - sehr lange Geschichte -, aber ich denke mir stets "Was bringt es, über meine negativen Gedanken zu schreiben, wenn ich eh nichts ändern kann und es mich hinterher nur zum Weinen bringt?", weshalb ich sie meistens nur sehr oberflächlich anschneide, wenn überhaupt.)
- Du kannst Beobachtungen aufschreiben (z.B, welche Tiere du im Garten siehst oder die Outfits der Klassenkameraden/Arbeitskollegen o.Ä.)
- Du kannst Pläne aufschreiben
- Du kannst dir Listen machen, was du an dem Tag zu erledigen hast
- Oder andere Listen - z.B. Favorite-Listen. Deine Lieblingssongs, Lieblingsfilme, Lieblingstiere, Lieblingszitate, Lieblings ... Oder z.B. auch Rezepte, wie du dir dein Traumhaus vorstellst, wie deine eigene Webseite aussehen würde, wenn du eine hättest, ...
Auf Pinterest kann man auch gute Journal-Inspo finden. Ich hab dadurch endlich meinen Style und meine Motivation finden können und - zumindest seit Mitte August - jeden Tag einen Eintrag geschrieben, bislang. Ich habe bemerkt, dass es mich sehr motiviert, jede Seite meiner Tagebücher zu verzieren. Mit Stickern und anderen Dingen, z.B. Spitzenbändern, süßen Post-Its, Washi-Tapes, ausgeschnittenen Teilen von alten Mandalas, die ich vor Jahren mal aus Langeweile ausgemalt hatte und die seitdem in meiner Schreibtischschublade verstaubten etc. pp. Ich hatte vor Kurzem sogar mein erstes Tagebuch komplett selber dekoriert (mit Stoff, Rücken, Charms, Spitzen etc.) Bzw. es ist theoretisch mein Drittes, denn mein Erstes war ein ziemlich kleines, deshalb war das relativ schnell voll und das Zweite (das Cover) hatte ich mit Stickern und so Glitzersteinen, decorative Gems etc. beklebt, allerdings konnte ich das schlussendlich nur bis zur Hälfte voll schreiben, weil es eine Spiralbindung hatte und deshalb konnte ich irgendwann die Seiten nicht mehr umblättern, ohne sie zu beschädigen, weil durch die Sticker usw. das Buch/die Seiten so dick wurde(n).
Okay, was ich damit eigentlich sagen will: Es ist wichtig, dass du deinen eigenen Stil hast. Tagebuchschreiben soll schließlich Spaß machen. Wenn du weißt, was du magst, dann ist das viel einfacher. ... Na gut, ehrlich gesagt wollte ich nur nach einer Entschuldigung suchen, um von meiner Tagebuch-Dekorations-Story zu erzählen, aber es stimmt, dass Motivation und der eigene Style wichtig sind und je "wohler", also je mehr "Zuhause" du dich "in" deinem Tagebuch fühlst, desto leichter sollte es dir, theoretisch - mit der Zeit - fallen, offener zu werden - Mit dir selbst, deinem Tagebuch, deinen wahren Gefühlen. Falls du damit Schwierigkeiten hast.
Vielleicht solltest du dich auch fragen, was dein persönlicher Antrieb für das Tagebuchschreiben ist. Weshalb möchtest du ein Tagebuch führen? Wie detailliert möchtest du es haben? Ich beispielsweise habe nur sehr wenige Andenken, Erinnerungen an meine Kindheit und frühe Jugend (ich bin 25, fast 26) und ich würde zumindest meine Mittzwanziger (und am besten auch den ganzen Rest meines Lebens, aber das ist wohl eher Wunschdenken) in 10, 20, ... Jahren noch gut in Erinnerung behalten. Ich will in einigen Jahren darauf zurückblicken können, mir alles durchlesen können.
Aber ich weiß auch nicht. Schlussendlich ... ist es ja "nur" ein Tagebuch, weißt du? Es ist geheim - Außer, du teilst es mit anderen/jemand anderem. Du kannst es verwenden, wie du willst, du kannst reinschreiben, was du willst. Du kannst gewisse Gedanken reinschreiben und andere nicht. Deine Gedanken können so wirr sein, wie du willst, wie sie eben sind. Ich beispielsweise schreibe in einen Satz über die Amseln in unserem Garten und direkt danach schreibe ich sowas wie "Ich bin müde. Wieso ist alles nur so schwer?", oder generell einfach ein abrupter Themenwechsel. Ständig! Weil es mich nur behindern würde, extra irgendwelche Einleitungen ins nächste Thema zu schreiben und ich in meinem expliziten Fall kein Fan von Absätzen (außer, ein neuer Tag bricht an, wegen Datum etc.), da ich dann oftmals nach ein bis drei Sätzen bereits einen Absatz machen müsste.
Du kannst deine Texte am Handy (falls du nicht eh schon am Handy das Tagebuch führst) die Einträge vorschreiben, Dinge abändern, umformulieren und sie dann in dein Tagebuch übertragen. Du bist so frei wie du es sein willst. Theoretisch könntest du auch nur Zeichnungen in dein Tagebuch malen. Von Dingen, die dich beschäftigen, die dir passiert sind, oder ... was weiß ich was.
Ich denke wirklich nicht, dass ein Tagebuch einschränkend sein sollte. Es sollte nicht zu viele oder am besten sogar gar keine Regeln haben. Es heißt zwar "Tage"buch, aber man muss z.B. nicht täglich reinschreiben. (Ich versuche mein Bestes, es zu tun, weil ich Angst habe, wenn ich auch nur einen Tag ausfallen lasse, ist meine gesamte Motivation im Eimer und alles war umsonst.)
Am Ende des Tages sollte man sein Tagebuch in ein paar Jahren wieder auskramen, es sich durchlesen und dabei sowas denken wie: "Hach, so habe ich damals gedacht ... Das habe ich damals also gemacht ... Oh, wie falsch ich doch lag ... Das war so toll, daran erinnere ich mich gerne zurück ..."
Ich hab keine Ahnung, wie ich das formulieren soll, aber ja, wie dem auch sei. Wenn ein Tagebuch zu einschränkend ist, kann das für viele - so auch für mich - motivationsraubend sein.
Du kannst den langweiligsten Mist da rein schreiben. Meine Tage sind ultra-selten mit auch nur einem Hauch von Spannung gefüllt - Was mich, zusammen mit tausend anderen Gründen, jahrelang davon abhielt, das Tagebuchschreiben kontinuierlich durchzuführen. Doch nicht jetzt mehr! Ich finde - und das hatte ich sogar irgendwie so in mein 2. Tagebuch geschrieben (Ich räume ein: Mit den ganzen Stickern etc. kriegt man so ein Tagebuch definitiv schneller voll als ohne, lol) -, ich persönlich sollte lernen, die Ödnis, den scheinbar so langweiligen, monotonen Alltag wertzuschätzen. Denn eines Tages werden auch diese für mich wichtig sein. Eines Tages werde ich sie mir interessiert durchlesen.
Ich schrieb: "(...) Eventuell habe ich nicht jeden Tag Gedanken zum aufschreiben. Aber ich denke, wenn man am wenigsten zu sagen hat und einfach nur zufällig drauf los schreibt, kommt nach und nach die wahre Persönlichkeit zum Vorschein. Der Alltag von den meisten Menschen erscheint "langweilig", "unwichtig". Ein Tagebuch sollte den Alltag für immer festhalten, um im scheinbar Insignifikanten Signifikanz zu finden. (...)" (Irgendwie so, idk. Ich hatte das doch nicht korrekt in Erinnerung aber ich war mir sehr ähnlich, dass ich auch sowas ähnliches geschrieben habe, aber ... ach, egal)
Nun zu deiner zweiten Frage: Zwischen Tagebuch und Journal scheint es keine Unterschiede zu geben. Wenn du "what is journaling" googlest, kommt da auch raus, dass es wie ein Tagebuch ist/verwendet werden kann und "journal" ist (genauso wie "diary", auch wenn "diary" im Sinne von "dear diary" wohl häufiger gebraucht wird, I guess) das englische Wort für "Tagebuch".
Vielen Dank für den süßen Kommentar ^-^ Dir auch viel Spaß beim Tagebuchschreiben.
In einem Journal zeichnet man emotionslos alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens chronologisch und lückenlos auf. Es ist das Grundbuch der Buchführung.
Ein Tagebuch darf hingegen auch intime Gedanken, Träume und Hoffnungen beinhalten.
Ich denke mit Journal war ein Bullet Journal gemeint: Das ist wie Tagebuch - nur mehr _ Kalender, Termine, Aufgaben, Notizen, Sammlungen, Ideen und auch Zeichnungen usw.
Die Aufgabe eines Bullet Journals ist es, einen Kalender mit ausreichend Platz für Termine, Listen, Gedanken und Inspirationen zu schaffen.
Intimitäten wie Liebeskummer, Sex o. dgl. haben dort nichts verloren - so etwas vertraut man nur seinem Tagebuch an.
Ein BuJo ist Privat, da kann man rein schreiben was man will ;)
OK. Bin schon ein älteres Semester (m 59) - in meiner Jugendzeit war das BoJu noch nicht erfunden.
Tagebücher scheint es heutzutage aber auch noch zu geben, sonst wären sie in der Fragestellung nicht extra erwähnt worden.
Ja natürlich gibts das noch :D
So alt bist du gar nicht, und es gibt viele die Bullet Journal nicht kennen, ist wohl eher ein Mädchenthema. Es vereint eben alles , das ist praktisch.
Und zu meiner Schande gestehe ich das ich es inzwischen digital am iPad mache
Ich hatte oft das Problem das ich nicht wusste was ich ins Tagebuch schreiben soll, es passiert ja nicht immer was - oft sogar Tage oder Wochen.
Mein Bullet Journal benutze ich jedoch jeden Tag :
Termine , ToDos, Aufgaben, aber auch Erinnerungen, Skizzen, Packliste, Geschenkideen, leckere Rezepte, Bastelideen
Eben alles , und wenn nichts da ist verschönere ich die Kalenderansicht
Für mich macht das mehr sinn als ein Tagebuch - natürlich schreibe ich sowas auch ins BuJo wenn mal was besonderes ist an das ich mich Erinnern möchte oder wenn ich mal Frust hab
Ich führe ein Tagebuch, aber ich mache das nicht täglich. Nur wenn ich etwas erzählen möchte. Da schreibe ich alles mögliche rein:
- Gedanken
- Gefühle
- Ereignisse
- Interessen
- Ideen
- Lebensumstände
- ...
Ein Journal ist viel regelmäßiger und ausführlicher, als ein Tagebuch. Da wird alles viel genauer beschrieben und hinterfragt.
Hey :)
Danke erstmal für deine lange und ausführliche Antwort. Ich benutze im Moment zwei Tagebücher. Das eine ist eher so für Pläne, To-Do Listen etc. Im anderen schreibe ich jeweils was an jenem Tag so passiert ist. Aber du hast recht, man soll in sein Tagebuch schreiben können, was man möchte. Schliesslich gibt es kein Richtig oder Falsch.
Ich wünsche dir auch weiterhin viel Vergnügen mit dem Schreiben, und dass du irgendwann erfreut wieder darauf zurückblicken kannst! :D