Was sagt das aus?
hallo
im Arbeitszeugnis stehen folgender Sätze ,, durch pädagogisches Geschick erzielt sie bei der Anleitung und wissensvermittlung befriedigende Ergebnisse“ was heißt der folgende Satz ?
und was heißt folgender Satz ,, im Umgang mit Patienten verfügt er über ein Situation angemessenes kommunikationsverhalten“
danke fürs lesen
5 Antworten
Das sind leider sehr mäßige Bewertungen. Bestenfalls "befriedigend". Wohlwollend ist so ein Zeugnis nicht. Es könnte eventuell sinnvoll sein, noch einmal mit dem Arbeitgeber darüber zu reden.
das erste bedeutet, dass deine fähigkeiten in der anleitung und wissensvermittlung zwar vorhanden sind, aber nur mittelmässige ergebnisse bringen...
das zweite klingt zwar neutral, kann aber bedeuten, dass du nur das nötigste tust... "situationsangemessen" kann heissen, dass du nicht negativ auffällst, aber auch nicht besonders positiv... es fehlt auch das wichtige lob für emphatie oder freundlichkeit...
In Arbeitszeugnissen darf ja nichts Negatives geschrieben werden. Aber befriedigende Ergebnisse sind wirklich nicht toll und an der Grenze zu einer Negativbeurteilung. Damit das nun jedoch nicht ganz so negativ klingt, wie es gemeint ist, beginnt der Satz mit etwas Positivem, nämlich mit dem Hinweis auf das pädagogische Geschick der Arbeitnehmerin.
- Durch pädagogisches Geschick erzielt sie bei der Anleitung und Wissensvermittlung befriedigende Ergebnisse. Das heißt für mich: Sie kann anderen nicht gut erklären, was sie zu tun haben, und sie kann auch nicht gut Wissen weitergeben.
- Im Umgang mit Patienten verfügt er über ein der Situation angemessenes Kommunikationsverhalten. = für mich: Wie er mit Patienten spricht, ist ok, aber auch nicht mehr.
Das ist aus meiner Sicht eine schlechte Beurteilung. Keinerlei Lob, kein "ausgezeichnet", kein einziges "sehr gut", nicht einmal "gut", nur befriedigende Ergebnisse. Und das "der Situation angemessene" Kommunikationsverhalten bedeutet auch nur, dass man ihm zwar keine Fehler vorwerfen kann, aber dass er auch im Gespräch mit Patienten nicht gerade besonders gut ist. Das kann z. B. bedeuten, dass er nicht sehr zugewandt ist, vielleicht nur das Nötigste sagt, evtl. ängstliche und niedergeschlagene Patienten nicht aufmuntert und nicht versucht, ihnen die Angst zu nehmen.
Beide Sätze wirken eher negativ.
Das Wort „befriedigend“ entspricht in Zeugnissprache einer durchschnittlichen Bewertung („Note 3“). Das bedeutet, dass Du in der Wissensvermittlung und Anleitung weder besonders gut noch schlecht warst – Du hast Deine Aufgaben erfüllt, aber ohne besondere Stärke.
Diese zweite Formulierung ist sehr neutral und zurückhaltend. Sie sagt aus, dass die Kommunikation mit Patienten zwar angemessen war, aber nicht besonders positiv hervorgehoben wird. Es fehlt an Lob oder positiven Verstärkungen wie „sehr gut“, „ausgezeichnet“ oder „vorbildlich“, was darauf hindeuten kann, dass die Kommunikationsfähigkeit eher durchschnittlich oder nur gerade so ausreichend war.
Wirklich gut klingt das nicht. Allerdings lassen sich Arbeitszeugnisse immer nur als "Gesamtkunstwerk" wirklich beurteilen. Einzelne, rausgepickte Sätze allein sind da wenig aussagekräftig.