Was passierte mit einem Ritter, der sein Hab und Gut verlor?
Angenommen ein Ritter verlor sein Zuhause und sein Hab und Gut (Burg, Rittergut mit Ausrüstung) wegen eines Krieges, Fehde etc. Dann hat er ja keine Möglichkeit seiner Aufgabe als Lehnsherr nachzugehen, denn er kann seine Leibeigenen ja nicht mehr beschützen. Bekommt er dann Unterstützung, wiederum von seinem Lehnsherrn (der ihn ja auch zur Kriegsführung und Schutz der Länderein braucht) oder wird er sich selbst überlassen?
5 Antworten
Er konnte bei seinem Lehnsherren vorsprechen - der hatte ja auch ein Interesse , das Territorium wieder zu bekommen.
Fiel er bei dem Lehensgeber aber in Ungnade, und der konnte oder wollte ihm nicht helfen, dann blieb als nächste Instanz die Familie... Brüder, Vater, Onkel, Schwiegermutter... meistens konnte er da irgendwo unterkommen, ein Adliger hatte in der Regel Beziehungen und landete nicht direkt auf der Straße.
Der wurde in Eiern gewälzt und in der Pfanne gebraten (ein armer Ritter eben)
Wenn ein Ritter seine Burg verlor, dann verlor er beim Kampf um die Burg oft genug auch sein Leben. Oder er geriet in Gefangenschaft und musste darauf hoffen, dass seine Familie (oder derjenige, dem er den Lehnseid geschworen hatte) genug Mittel aufbrachte, um ihn auslösen zu können.
Wenn er alles verliert dann hat er kein Lehen und keine Untergebenen mehr. Er hat nichts mehr zum beschützen.
Was blieb armen Rittern - die wurden zu unsteten Seelen - zogen um in das Haus der Eltern oder in die Hütte des Köhlers - aber sicher sind da auch schon welche Verhungert oder erfroren...