Was passiert, wenn man eine neue Sprache lernt?

4 Antworten

Hallo,

da brauchst du keine Angst zu haben: Dein Gehirn hat genug Speicherkapzität. Außerdem wird sprachliches Wissen an anderen Stellen gespeichert als zum Beispiel Kindheitserinnerungen. Vielmehr noch: Das Lernen einer neuen Sprache schafft neue Vernetzungen in deinem Gehirn und dadurch kann es sogar passieren, dass du bereits gespeichertes Wissen besser abrufen kannst, weil sich durch die neuen Vernetzungen auch neue ungeahnte Verbindungen zu anderem bereits gespeicherten Wissen ergeben können.

LG

volkan4545 
Fragesteller
 19.04.2024, 18:11

du widerspiegelst genau das was ich auch von Gefühl her gedacht habe

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Keine Sorge, in deinem Gehirn ist noch unendlich viel Platz, nicht nur, um eine neue Sprache aufzunehmen, sondern für viele. Außerdem ist Platz für Wissen auf vielen anderen Gebieten, für Erinnerungen an schöne Erlebnisse, an den Weg, wie du z.B. mit dem Fahrrad zu deinen Großeltern kommst (falls sie am gleichen Ort wohnen wie du), an den Inhalt von Filmen oder Romanen, die dir gefallen haben usw.usw. Und mit all dem ist dein Gehirn noch nicht voll, da ist noch viel Platz für all das, was du im Laufe deines Lebens noch erfahren und lernen wirst. Je mehr und von je verschiedeneren Seiten du über einzelne Dinge nachdenkst, die in deinem Gehirn abgespeichert sind, desto mehr vernetzen sich die einzelnen Infos mit anderen: Dein Gehirn ist also eigentlich nichts anderes als ein Computer. Und das Gute daran ist, dass es umso besser funktioniert, je mehr du es benutzt und nutzt.

Allerdings ist es nicht unverletzlich. Drogen, Alkohol etc. im Übermaß konsumiert, auch verschiedene Krankheiten sowie äußere Einwirkungen, z. B. ein schwerer Unfall, können deinem Gehirn irreversiblen Schaden zufügen.

Ich gebe Katharina894 recht. Noch wichtiger ist, dass das Erlernen einer neuen Sprache die Lernfähigkeit allgemein steigert.

Allerdings habe ich Fälle kennengelernt, wo Erwachsene im Ausland ihre Muttersprache verlernten und ihren Kindern eine veränderte Version ihrer Muttersprache beibrachten. Dass diese Kinder Schwierigkeiten bekamen, als sie ihre korrekte Muttersprache lernen sollten, lässt sich denken.

Dagegen hat mein Sohn mit jeder neuen Fremdsprache, die er gelernt hatte, leichter die neue lernen können.

Kindheitserinnerungen gehen verloren, wenn man keine Gelegenheit hat, sie wieder aufzufrischen, weil keinerlei Quellen dafür zur Verfügung stehen, und im schlimmsten Fall, wenn man ein Trauma hat. Flüchtlingskinder haben nicht selten während der Flucht schreckliche Erfahrungen gemacht. Wenn sie dann Erfahrungen nicht mehr abrufen können, liegt es nicht dran, dass sie die Sprache des Gastlandes lernen o.ä.

Auch wenn du eine neue Sprache lernst, wird nur ein Bruchteil des Fassungsvermögens des Gehirns ausgeschöpft. Da passiert also nichts mit dem übrigen Speicherinhalt. Wenn es ähnliche Sprachen sind, wie zum Beispiel Italienisch und Spanisch, dann kann es allerdings zu Verwechslungen im Gehirn kommen.