Was muss ich für ein Arbeitnehmer zahlen der 1000€ Netto bekommt als Arbeitgeber?

2 Antworten

Um das Brutto zu rechnen gibt es im Internet Rechner. Dazu benötigt man zahlreiche Angaben, wie Lohnsteuerklasse, Kinder, Religionszugehörigkeit, Bundesland, etc. Dann kann man das Brutto berechnen.

Dazu kommen die Arbeitgeberanteile aus Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Insolvenzumlage, etc. die man mit ungefähr 23-25% ansetzen muss. Ggf. Gibt es auch noch die freiwillige Umlage für Fortzahlung im Krankheitsfall von ca. 2%.

Dann kommt dazu die Lohnabrechnung beim Steuerberater. So etwas kostet in der Regel um 15€ pro Abrechnung. (Korrekturabrechnungen kosten das Gleiche noch einmal.)

Und dann kommt dazu noch die Berufsgenossenschaft, die gerne vergessen wird. Die BG-Kosten sind abhängig von der Zuordnung der zu einer Berufsgenossenschaft. In der Verwaltung betragen die BG-Kosten ca. 1,5% und für die BG Bau ca. 7%.

Als Faustformel gilt: Das Brutto ist etwa der Faktor 2 vom Netto. Die Hälfte vom Brutto ist Staatsquote. Die direkten Lohnkosten können als Faustformel mit dem Faktor 3 ermittelt werden. Wenn also jemand 1.000€ Netto braucht, hat er 2.000€ Brutto und die Lohnkosten betragen 3.000€.

2.000€ brutto bedeuten übrigens 11,50€ pro Stunde. Der Mindestlohn soll auf 12 € pro Stunde angepasst werden. (noch nicht beschlossen) 12€ pro Stunde sind 2.088€ Bruttolohn.

Wenn jetzt noch Fragen sind, bitte einfach melden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
anonyn5555 
Fragesteller
 10.01.2022, 01:37

Vielen dank für die ausführliche Antwort. Habe jetzt nur nicht ganz verstanden das mit den 3000€. Ich habe das auch mal mit so einem Rechner gemacht und verstehe jetzt daraus das bei 2000 brutto ich ungefähre kosten von 2500€ hätte. Wobei ich eins noch verstehen möchte.

Ich zahle meinen Mitarbeiter 1000€ Netto. + das ganze zeug sind wir brutto bei 2000€. Das habe ich auch verstanden. Ich dachte das ich für einen Mitarbeiter der netto 1000 bekommt 2000€ kosten habe. in den 1000€ sind doch alle kosten drinnen oder nicht ?
hoffe du verstehst was ich meine

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PeterSaubert  10.01.2022, 09:24
@anonyn5555

Ich verstehe, was gemeint ist. Dahinter steckt der Gewerkschaftsdenkfehler, dass die Lohnkosten das Brutto seien. Das ist nicht so. Es gibt noch Kosten für die Arbeitgeber, die die Arbeitnehmer gar nicht sehen. Brutto = Netto plus Steuern plus Arbeitnehmeranteil Sozialversicherungen. Der Arbeitgeber zahlt den gleichen Betrag noch einmal plus dann noch Kosten, die der Arbeitnehmer gar nicht sieht, wie zum Beispiel Insolvenzumlage oder Berufsgenossenschaft. Dann gibt es noch Verwaltungskosten, wie die Lohnabrechnung, die ja auch Geld kostet und je Arbeitnehmer anfällt.

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anonyn5555 
Fragesteller
 10.01.2022, 20:36
@PeterSaubert

wow mega ich habe es verstanden. Denke das sind wertvolle infos. Dies bezüglich eine weitere frage. Wenn ich anstelle einen Mitarbeiter einstelle einen Subunternehmer beauftrage. Wäre dieser günstiger für mich und wo liegen die vor und Nachteile. Weil ein Mitarbeiter der 1000€ verdient muss ja minimum 3000 um +-0 zu bekommen erwirtschaften. Und ein sub der 1000€ verdienen möchte den gebe einfach die Aufträge was er zu machen hat und überweise ihn nach eingegangener Rechnung seine 1000€. Oder habe ich dort auch noch kosten ? würde mir ja so 2000€ sparen wenn ich das richtig sehe

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PeterSaubert  11.01.2022, 08:58
@anonyn5555

Das ist die andere Frage an anderer Stelle. Habe ich schon beantwortet. Wollen wir zu telefonieren. Richtig?

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Das Nettoeinkommen eines Arbeitnehmers hängt immer von seinen persönlichen Besteuerungsmerkmalen ab. Wenn er Steuerklasse 3 hat, kommt er bereits mit etwa 1250 Euro brutto auf einen Tausender netto. Hat er allerdings Steuerklasse 6, musst du schon fast 1900 Euro brutto hinlegen. Dazu kommen jeweils noch die Arbeitgeberkosten für die Sozialversicherung, die Unfallversicherung, die betriebsärztliche Versorgung und und und.

Schlussendlich kannst du, wenn du mehrere Beschäftigte hast, die Nettolöhne gut und gerne doppelt rechnen.

Aber wenn du dich mit diesen Dingen noch nicht gründlich auseinandergesetzt hast, solltest du besser keinen Betrieb aufmachen, in dem du Leute beschäftigst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich