Was meint mein Lehrer damit?

4 Antworten

Moin,

ja, die (gute) Schriftsprache ist eine andere als die tägliche Umgangssprache (oder sollte es zumindest sein)...

Beispiele:

umgangssprachlich: nochmal
Schriftsprache: noch einmal

umgangssprachlich: das ist mir Wurscht
Schriftsprache: das ist mir egal

umgangssprachlich: da drinne
Schriftsprache: darin

umgangssprachlich: das ist Jot-we-de ODER das ist am Arsch der Welt
Schriftsprache: das ist weit draußen

umgangssprachlich: da sag ich jetzt nichts zu
Schriftsprache: dazu sage ich jetzt nichts

umgangssprachlich: das bringt mich auf die Palme
Schriftsprache: das ärgert mich sehr

usw. usf.

LG von der Waterkant

Es gibt schon Unterschiede zwischen mündlicher und geschriebener Sprache.

  • Mündlich verwenden viele Menschen in der Vergangenheit eher das Perfekt, schriftlich für Berichte ist jedoch Präteritum korrekt.
  • Die mündliche Sprache von jungen Menschen verwendet oft Slangwörter, das solltest du im Schriftlichen vermeiden - krass, cool und Digga sind im Aufsatz nicht sehr stilsicher.
  • Mündliche Sprache ist oft nicht sehr strukturiert, denn der Gesprächspartner kann nachfragen, wenn er einem Gedankengang nicht folgen kann. In der Schriftsprache sollten Sätze und Gedankengänge eine klaren roten Faden haben. So ist es für den Leser einfacher, deinen Gedankengang zu verstehen, denn hier hat der Leser hier keine Möglichkeit, Unklarheiten zu klären.
  • Versuche  Kettensätze zu vermeiden. Mach lieber häufiger einen Punkt und beginne neu. So ist es für den Leser einfacher, deinen Gedankengang zu verstehen.
chog77  11.03.2023, 20:12

Wenn ich deinen Text in Aufsatzdeutsch übertrage, dann sähe er bei mir so aus:

Vor kurzem bekam ich meine Deutschklausur zurück und mein Lehrer schrieb mir darunter und sagte es mir danach auch persönlich, dass ich meine Texte so verfassen würde, als würde ich mündlich reden. Laut ihm sei die Sprache, die wir sprechen, sei eine andere, als die wir schreiben.

Kann mir jemand erklären, was er damit meint? Es wäre super, wenn ihr mir dies mit Beispielen erläutern könntet.

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Zitat: „Mit beispielen am besten wäre super“

So redest du wahrscheinlich auch, aber schriftlich würde man es nicht so ausdrücken.

“Es wäre schön, wenn Ihr Beispiele nennen könntet.“

Das ginge schon eher.

Natürlich gibt es eine Differenz zwischen der Schriftsprache und der gesprochenen Sprache.

ich habe letztens meine Deutschklausur gekriegt und mein Lehrer hat sehr oft darunter geschrieben und es mir danach auch persönlich gesagt,dass ich meine Texte so verfasse als würde ich mündlich reden.

Auf Schriftdeutsch wäre in etwa:

In den Korrekturnotizen meiner letzten Deutschklausur hat mein Lehrer des öfteren eine umgangssprachliche Ausdrucksweise kritisiert. Auch nach der Rückgabe hat er mich darauf angesprochen, dass ich meine Texte sehr umgangssprachlich verfassen würde.

Und am Rande bemerkt:

mündlich reden.

Ist eine Tautologie wie ein weisser Schimmel oder ein schwarzer Rappe. Oder kannst du auch mit deinen Ohren reden?