Was ist, wenn man zwar rechts ist, aber wirtschaftlich dennoch linksorientiert (z. B. Mietendeckel)?
Hallo,
oft fällt mir ja auf, dass es politisch immer so eine simple Einordnung gibt, entweder ist man rechts(konservativ) oder eben links. Dann gibt es ja noch die sog. Mitte. Und auch die Parteien verkörpern dass ja in gewisser Hinsicht, dass sie in fast allen politischen Themenfeldern diese Richtung fast immer konsequent vertreten. Also bspw. eine Partei wie die SPD oder Grüne, die wirtschaftlich eher links sind, also sozial ortientiert mit etwas mehr Marktregulierung, wie bspw. einen Mietendeckel oder einen höheren Spitzensteuersatz für Reiche.. Dabei sind sie aber auch gesellschaftspolitisch links, also vereinfacht gesagt auch für mehr Zuwanderung.
Rechte oder konservative Parteien sind dagegen für schärfere Maßnahmen in der Einwanderungspolitik, und natürlich auch für weniger staatliche Regulierung in der Wirtschaft, oft eben auch für weniger soziale Leistungen des Staates.
Nur gibt es ja Leute, die für eine striktere Asylpolitik und Begrenzung von Zuwanderung, mehr Abschiebungen, Obergrenze etc. sind, aber trotzdem bspw. für einen Mietendeckel, fairere Löhne, Rentenzuschläge usw.
Ich meine so abwägig ist das doch nicht. Nur welche Partei würde man dann wählen, weil ja irgendwie es immer dieses zu einfache "Schubladendenken" gibt. Aber man kann ja links, und bei anderen Themen dennoch rechts sein. Helmut Schmidt bspw. war ja auch als SPD-Kanzler bei einigen Aspekten in der Migration kritisch, aber ja trotzdem in einer sozialen Partei? Warum gibt es sowas heute nicht mehr?
Denn wenn man eine soziale Partei wie die SPD, oder die Linke wählen möchte, hat man unter Umständen ja dass Dilemma, dass man nicht genügend gegen zu viel Zuwanderung tut, SOFERN einem das wichtig ist. Kann mir auch vorstellen, dass gerade deswegen eben die SPD oder Linke von eben ihren Zielgruppen (z. B. Arbeiter) nicht mehr so gewählt werden. Während sie in der Asylpolitik strenger bzw. eher rechts, kann ich mir vorstellen, dass sie auch mehr Stimmen von diesen hätten!
Wählt man rechte Parteien, bekommt man vielleicht stränge Migrationspolitik, aber bspw. eher keinen Mietendeckel usw.
4 Antworten
Deshalb gibt es ja jetzt BSW.
Das vereint linke Sozialpolitik mit eher rechter Gesellschaftspolitik.
Heist Sozial ja, aber nur gegenüber Deutschen.
Ablehnung der Genderthematik, alternative Russlandpolitik, Kritik an den Coronamaßnahmen.
Eigentlich die einzige Partei die Linke und Rechte Themen in sich vereint.
Gibts auch nicht, vielleicht war das ja der Grund für die Gründung.
Corona Kritik, Russlandpolitik, Asylthematik, Gendern ablehnen, Sozialsystem stärken... alles Themen die eigentlich nicht einem politischen Spektrum zugeordnet werden können.
So kann man tatsächlich eine Nische besetzen und mann kann die Afd direkt angreifen, die meisten dürften BSW abgesehen von der Russlandpolitik als weniger extrem als die Afd wahrnehmen.
Ja simmt. Die AfD bspw. mag ja, was Migrationspolitik angeht, in vielen Dingen auch recht haben. Aber was jetzt genau gut sein soll, ausgerechnet z. B. die Erbschaftssteuer abschaffen zu wollen, erschließt sich mir nicht wirklich. Also zumindest nicht so hilfreich für die Arbeiter oder die Mittelschicht, weil so viel zu vererben geht ja nicht. Da könnte man andere Steuern senken, um den Mittelstand oder die Arbeiter zu entlasten oder auch durch andere Leistungen eben.
Ganz meine Meinung, die Afd hat zwangsläufig mit einigen Sachen Recht, sie bieten nur entweder keine oder schlechte Lösungen dafür an.
Ob das jetzt besser oder schlechter ist als die Themen zu ignorieren sei jetzt mal dahingestellt.
Dann bist du nicht links oder rechts, sondern wagenknechts.
Schließlich ist Wagenknecht gesellschaftlich rechts und wirtschaftlich links.
Was meinst du mit Wagenknechts? Also worauf bezogen genau?
Ich bin schon lange der Meinung, dass die Aufteilung zwischen links und rechts schon seit Jahrzehnten nicht mehr funktioniert. Nur noch, wenn es sich um die Minderheiten der wirklich Radikalen handelt. Ansonsten gibt es viel zu viel Nuancen und Schnittmengen zwischen Parteien unterschiedlichster Ausrichtung.
Im Grunde sind es nicht viel mehr als überkommene Kampfbegriffe aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Ja das finde ich auch. Die Einteilung ist mir auch zu einfach. Leider verkörpern aber die Parteien eben genau noch dieses Klischee, auch wenn es sicherlich immer mal verschiedene Strömungen in einer Partei gibt.
Nur gibt es ja Leute, die für eine striktere Asylpolitik und Begrenzung von Zuwanderung sind, aber trotzdem bspw. für einen Mietendeckel, fairere Löhne usw.
Für diese Leute dürfte Wagenknecht und das BSW interessant sein. Denn genau diese Leerstelle versucht sie zu besetzen.
Dann scheinen sie im wahrsten Sinne wohl eine Marktlücke im Parteienspektrum gefunden zu haben. Wusste bisher von keiner Partei, die ein solches Programm hat.