Was ist Utilitarismus und was ist Präferenz Utilitarismus?

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Diese Frage wurde hier vor drei Jahren bereits überzeugend beantwortet:

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»Klassischer« Utilitarismus und Präferenzutilitarismus vertreten die Aufassung, was in ethischer Hinsicht richtig und gut sei, hänge von den Folgen (Konsequenzen) einer Handlung ab, und stellen dazu ein Nützlichkeitsprinzip auf. Sie unterscheiden sich aber in der Anwendung des Nützlichkeitsprinzips, indem sie den zugrundezulegenden Nutzen verschieden verstehen.

Der »Klassische« Utilitarismus bestimmt den Nutzen als Glück und Glück als Lust bzw. Freude, Vergnügen, Annehmlichkeit, Gefälliges oder Ähnliches. Dabei geht es um Glück, wie es empfunden wird.

Beim Präferenzutilitarismus wird als Nutzen statt des empfundenen Glücks (Glück, Wohlbefinden, Zufriedenheit sind subjektiv, lassen sich nicht direkt messen und zwischen Personen vergleichen, sondern nur aus äußeren Verhaltensmerkmalen erschließen) die objektive Erfüllung von Präferenzen zugrundegelegt. Eine Präferenz (Bevorzugung, Vorliebe, Begünstigung) ist etwas, das jemand gegenüber anderen Sachen vorzieht (lateinisch praeferre = vorziehen). Präferenzen liegen als Bedürfnisse, Wünsche, Bestrebungen und Interessen vor und zeigen sich im Verhalten und in Äußerungen.

Bewertungsgrundlage ist also beim »klassischen« Utilitarismus das größtmögliche subjektive Glück der größtmöglichen Zahl, beim Präferenzutilitarismus die größtmögliche Erfüllung von Präferenzen (Bedürfnisse, Wünsche, Bestrebungen und Interessen) der größtmöglichen Zahl.

Ziel der Ethik ist beim »klassischen« Utilitarismus die Herstellung bestimmter empfundener (insofern subjektiver) Zustände, beim Präferenzutilitarismus die Herstellung bestimmter Weltzustände, wobei das Erreichen nicht notwendig vom wünschenden Individuum noch erlebt wird.

Beim »klassischen« Utilitarismus ist es gleichgültig, ob ein Wunsch/ein Streben vorausgeht oder nicht. Beim Präferenzutilitarismus ist entscheidend, ein erlebtes Glück auch erstrebt zu haben.

Dieter Birnbacher, Utilitarismus. In: Handbuch Ethik. 3., aktualisierte Auflage. Herausgegeben von Marcus Düwell, Christoph Hübenthal und Micha H. Werner. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2011, S. 101:

„Mit dem Präferenzutilitarismus verschiebt sich die Wertebasis des Utilitarismus grundlegend. Während es für Bentham, Mill und Sidgwick auf die Maximierung von ›pleasure‹ ankommt, kommt es für den Präferenzutilitaristen auf die maximale Erfüllung von Wünschen und Interessen an. Das Ziel der Moral ist nicht mehr die Herstellung bestimmter subjektiver Zustände, sondern die Herstellung bestimmter Weltzustände, Da sich Wünsche und Interessen auf Weltzustände jenseits des individuellen Erfahrungshorizonts richten können, fällt die Interessenbefriedigung nicht mehr notwendig mit einem sujektiven Erlebnis des Wünschenden zusammen. Im Extremfall liegt die Wunscherfüllung sogar jenseits der Erlebnismöglichkeiten jedes beliebigen Subjekts, wie bei dem Wunsch nach Intaktheit der Biosphäre über das Ende der Menschheit hinaus. Anders als für den klassischen (›Glücks‹)Utilitaristen ist es für den Präferenzutilitarismus also gleichgültig, ob und wie der Akteur die Erfüllung seiner Wünsche erlebt. Es kommt lediglich darauf an, wie intensiv er einen bestimmten Weltzustand erstrebt. Der Nutzen der Erfüllung des Wunsches wird nicht von der Intensität des Erlebens der Wunscherfüllung, sondern von der Intensität des Wunsches abhängig gemacht.

Damit ist eine weitere Differenz zum klassischen« Utilitarismus benannt: die Kopplung der Nutzenstiftung an einen vorausgehenden Wunsch. Während es für den (›Glücks‹)Utilitaristen gleichgültig war, ob ein subjektives Wohlbefinden aus der Befriedigung vorher bestehender Interessen oder aus dem Streben nach ihrer Befriedigung resultiert, ist es für den Präferenzutilitaristen entscheidend, dass das erlebte Glück nicht nur erlebt, sondern auch erstrebt wird.“

 - (Philosophie, Moral, Utilitarismus)

Der Utilitarismus will immer das größte Glück für die Größte Masse an Menschen. Man rechnet Glück quasi einfach aus:

Wenn ich Teile statt alles bei mir zu behalten, dann gibt es immer noch gleichviel Glück, aber es ist in einer größere Masse an Menschen ==ERGO=> Teilen ist etwas Gutes.

Wenn ich ein Versprechen brechen um bei einem anderen Versprechen aber mit mehr Leuten einzuhalten oder andersherum, dann gibt es immer dasselbe Unglück, aber bei der erstere Methode tu ich einer Größeren Maße wieder etwas gutes. ==> Versprechen Brechen um viele Menschen zu begeistern ist etwas Gutes.

Wenn wir zu 9 den 10. vergewaltigen, dann haben wir Neun mehr Glück, als der 10te Unglück und Schmerz hat ==> Massenvergewaltigung ist etwas Gutes?.............................................

Wenn ein die Mehrheit des Volkes alle Rotharigen und Juden verbennt, gibt es mehr Glück als Unglück???????????????? ÄHM HILFE???

Ich finden den Ultilitarismus als eine vielleicht Intuitive nette Idee, aber bei genauerem Denken ist das ziemlich doof.