Was ist Libertarismus und was sind dessen Nachteile?

7 Antworten

Libertarismus oder Libertarianismus ist eine politische Philosophie, die an einer Idee der negativen Handlungsfreiheit als Leitnorm festhält und deren unterschiedliche Strömungen alle vom Prinzip des Selbsteigentums ausgehen und für eine teilweise bis vollständige Abschaffung oder Beschränkung des Staates sind.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Libertarismus

Nachteile:

  • Man muss sich als freier und eigenverantwortlicher Mensch SELBER um Dinge wie Kranken- oder Rentenversorgung kümmern und wird nicht von Papa Staat zwangsbeschnullert.
  • Man hat deutliche mehr Netto vom Brutto und muss sich daher mehr Gedanken darüber machen, was man sich alles davon leisten kann.
  • Man muss sich Meinungen oder Werturteile von anderen Personen anhören, ohne die Polizei rufen zu können, weil Beleidigung, Meinungen zu historischen Ereignissen o.ä. nicht verboten sind.
  • "Sozial" bedeutet in einer libertären Gesellschaft immer nur etwas freiwilliges. Wenn man also anderen auf der Tasche liegen möchte, muss man freundlich fragen. Wenn die anderen den Eindruck haben, dass man jedoch lediglich ein Faulpelz oder Schmarotzer ist, dann geben die einem nichts mehr. Das Ganze würde natürlich in einer Stiftung und über freiwillige Spenden organisiert und auch diese Kontrolle des eigenen Verhaltens oder Bedürftigkeit würde über solch einen Verein organisiert.
  • "Mindestlöhne", "Kündigungsschutz", "Mietpreisbremse" usw. gäbe es nicht. Dafür würden sich Preise (und somit auch Löhne) an der jeweiligen Knappheit im Markt orientieren und somit würden hohe Mieten z.B. einen großen Anreiz für Investoren bewirken, Mietwohnungen zu bauen, was dann die Mieten wieder reduziert. Die vielen staatlichen Auflagen für Investoren gäbe es ja ebenfalls nicht.

Ich hoffe, dass meine Antwort dir weiter hilft :)

Es gibt zwei Formen des Libertarismus: Minarchismus und Anarchokapitalismus. Anhänger des Minarchismus lassen zumindest einen Minimalstaat mit Polizei und Justiz zu. Anarchokapitalisten lehnen jede Form von Staat ab.

Anarchokapitalismus ist damit verfassungswidrig und zudem utopisch. Eine moderne Zivilisation ohne Staat ist schlichtweg nicht denkbar. Rechtsextremer Anarchokapitalismus läuft wie linksextremer Anarchismus in der Realität auf das Überleben des Stärkeren hinaus.

Vorteil des Minarchismus sind natürlich sehr niedrige Steuern - und dass man nicht für das Raucherbein des Nachbarn aufkommen muss.

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.
NeonSchaf  21.02.2022, 17:03

Warum vergleicht man "Rechtsextremer Anarchokapitalismus" mit "Linksextremem Anarchismus"? Oder was ist mit dem Linksextremen Anarchokapitalismus?

Außerdem ist:

Rechtsextremer Anarchokapitalismus läuft wie linksextremer Anarchismus in der Realität auf das Überleben des Stärkeren hinaus.

Eine wertende These.

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Philippus1990  21.02.2022, 17:25
@NeonSchaf
Oder was ist mit dem Linksextremen Anarchokapitalismus?

Es gibt keinen "linksextremen Anarchokapitalismus". Linksextremisten lehnen jede Form von Kapitalismus ab.

Eine wertende These.

Ja und? Darf ich keine wertenden Thesen aufstellen?

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NeonSchaf  21.02.2022, 17:36
@Philippus1990
Es gibt keinen "linksextremen Anarcho kapitalismus". Linksextremisten lehnen jede Form von Kapitalismus ab.

Doch natürlich kann es Linksextremen Anarchokapitalismus geben, zwar nicht in Antikapitalistischer aber in Progressiver Form.

Ja und? Darf ich keine wertenden Thesen aufstellen?

Doch; Ich hab nur dran errinnert... Bist du ein Minarchist?

Minarchismus und Anarchokapitalismus. Anhänger des Minarchismus lassen zumindest einen Minimalstaat mit Polizei und Justiz zu. Anarchokapitalisten lehnen jede Form von Staat ab.

Apropo wir Anarchokapitalisten sind nicht gegen Polizei(en) und Justiz(en), du merkst schon Plural, nur die Staatlichen sind böse, da sie Offensive Aggressive Gewalt anwenden ---> NAP verstoß

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Philippus1990  21.02.2022, 18:24
@NeonSchaf
Bist du ein Minarchist?

Nein. Ich bin konservativ und für einen kleinen Staat. Aber Libertäre würden mich wohl nicht als Minarchisten ansehen und ich sehe mich selbst auch nicht so.

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Es gibt keine (oder kaum noch) öffentliche Leistungen. Sprich die Schule muss man selber zahlen, die Strassen, die medizinische Behandlung im Krankenhaus usw.

Was das ist, hat Thomas2552 annähernd perfekt beschrieben, nur über die Nachteile schweigt er sich aus.

Denn die bestehen darin, dass eine solche Gesellschaft nur den Starken dient, während Schwache darin ausgebeutet werden und notfalls eben auch verhungern.

Durch das Fehlen jeglicher Regulative gehen auch so schöne Dinge wie Natur und Umwelt kaputt, weil ja jeder machen kann, was er will. Und wenn es einem einfällt, einen ökologisch wertvollen Sumpf trockenzulegen, um dort einen Golfplatz zu errichten, dann hat das Getier dort halt keine Chance.

Weltweit ist ja zu beobachten, was Gier und Eigennutz kaputtmachen können.