Was ist eure Meinung zu der Abtreibung?
Habt ihr selber schon einmal die Entscheidung zwischen Abtreibung oder nicht treffen müssen? Wie Steht ihr zu diesem Thema?
Ich wäre sehr froh für eine Ausführliche Antwort. Ich brauche die Informationen für eine Vertiefungsarbeit. : )
Wie stehst du dazu?
Meine Meinung werde ich noch bilden wärend der Vertiefungsarbeit :)
Du hast dir noch nie Gedanken zum Thema gemacht?
Nein leider nicht aber mir ist klar das ich das tun sollte deswegen ist es mein Thema in der VA :)
6 Antworten
Habt ihr selber schon einmal die Entscheidung zwischen Abtreibung oder nicht treffen müssen?
Nein, zum Glück nicht. Und ich hoffe sehr, dass ich das auch nie tun muss.
Meine ausführliche Meinung zum Thema habe ich zB hier Wie findet ihr eine Abtreibung? (Liebe, Sex, Kinder) - gutefrage bereits dargelegt.
Ergänzend möchte ich aber gerne hinzufügen, dass ich die Aussage mancher Abtreibungsgegner "bin dagegen, nur bei Vergewaltigung ist es ok" nicht in Ordnung finde.
Denn: wenn ich der Argumentation der Gegner folge, dann hat das bei einer Vergewaltigung gezeugte Kind ja wohl genauso viel Recht zu leben wie ein anderes, denn für die Umstände seiner Entstehung kann es nichts, egal ob einvernehmlicher One-Night-Stand oder eben Vergewaltigung.
Und der Punkt bei einer ungewollten Schwangerschaft ist eben genau der: dass sie ungewollt ist, warum auch immer.
Diese Argumentation riecht für mich ehrlich gesagt immer ein bisschen fischig unter dem Deckmantel der Empathie für das Vergewaltigungsopfer. Denn hier schwingt ja mit, dass die eine Frau, die Spaß am Geschlechtsverkehr hatte, mit dem Kind quasi "gerecht gestraft" wird, während die Frau, die eben keinen Spaß dabei hatte, das ungewollte Kind abtreiben darf. Gerne gefolgt von dem Argument, dass ja selbst schuld ist, wer nicht verhütet hat (warum auch immer) und dass man am besten enthaltsam bleiben sollte, wenn man keine Kinder will (gilt natürlich nur für die Frau).
Ein Kind ist aber keine Strafe für Spaß am Geschlechtsverkehr. Ein Kind ist ein Geschenk. Immer. Und genau wie bei anderen Geschenken auch hat man mE das Recht darauf, ein ungewolltes und unerwünschtes Geschenk abzulehnen.
Ich hatte vor über 30 Jahren in einer kriselnden Beziehung und mitten in der Ausbildung 200 km weit weg von Zuhause einen Schwangerschaftsabbruch.
Es war zum damaligen Zeitpunkt für mich mit 21 die richtige und schnell getroffene Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe.
Damals gab es aber die Fristenregelung noch nicht und über die „soziale Indikation“ musste ein Arzt entscheiden, was ich als demütigend empfand.
Ich habe nach dem Abbruch darauf gewartet, dass sich "Gefühlsabgründe" in mir auftun. Aber nichts dergleichen - außer grenzenlose Erleichterung.
Ich habe mich gefragt, ob ich mich für die Abwesenheit von Gewissensbissen selbst verurteilen sollte, was das über mich als Mensch aussagt. Doch dann ist mir klar geworden, dass meine Entscheidung schlicht und ergreifend einfach richtig war und sich dann auch richtig anfühlt.
Außer Frage, mit der Verschmelzung von männlicher Samenzelle mit der weiblichen Eizelle entsteht werdendes Leben. Der Embryo ist aber ohne "Brutkasten" Mutter nicht überlebensfähig.
Welches Recht hier höher zu bewerten ist, muss jeder selbst nach seinen eigenen ethischen, moralischen und religiösen Ansichten einschätzen. Diese kann er aber niemand anderem aufzwingen.
Doch leider be- oder gar verurteilen bisweilen gerade Frauen mit nur geplanten Wunschkindern oder Männer, die gar nicht in diese Situation kommen können, die Notlage einer ungewollt schwangeren Frau und den Schwangerschaftsabbruch an sich nachzuvollziehen oder unterteilen gelegentlich in "richtige" und "falsche" Gründe für eine Abtreibung.
Bei einer Vergewaltigung oder vorliegender medizinischen Indikation haben alle Gutmenschen plötzlich Verständnis - aber warum ist diese Leibesfrucht nicht schützenswert?
Aber wehe, die Zeugung hat auch noch Spaß gemacht, dann heißt es frei nach dem Motte "Wer zu blöd zum Verhüten ist, muss auch die Konsequenzen tragen."?
Als ob eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen und Risiken, eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen und Risiken und eine ungewollte Mutterschaft die eingebrockte Suppe ist, die Frau gefälligst zur Strafe auslöffeln muss.
Nebenbei bemerkt; ob denn diese „Blödheit“ dazu prädestiniert, gute Eltern zu sein? Und kann nicht auch der Schwangerschaftsabbruch die „Konsequenz“ sein?
Es kommt sehr häufig vor, dass man sich in der Theorie eine abstrakte Meinung bildet („Abtreibung ist Mord“), bis man tatsächlich in eine Schwangerschaftskonfliktsituation gerät und einen die Praxis geradezu erschlägt.
Ob dann die „Moral“ immer noch hochgehalten wird oder doch einem einfach das Hemd näher ist als die Bux?
Jede Frau kann während ihrer rund 35 Jahre Fruchtbarkeit in die Situation kommen, ungeplant/ungewollt schwanger zu werden, ob nun durch Leichtsinn, Naivität, Dummheit, Unkenntnis, Geldmangel, Gewalt, (unterschwelligen) Druck des Partners oder einfach Pech.
Selbst wenn eine Frau ohne Kinderwunsch doppelt und dreifach verhütet, kann es schief gehen. Sollte diese Frau enthaltsam leben bis zum Tod?
Ich habe jedes Verständnis für Frauen, die auch ein ungeplantes oder ungewolltes Kind austragen.
Ich habe aber auch Verständnis für Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.
Ich habe jedoch kein Verständnis für Menschen, die sich anmaßen, ihre Meinung anderen aufzuzwingen oder die Entscheidung einer Frau in einer Schwangerschaftskonfliktsituation zu be- oder gar verurteilen.
Schau gerne mal hier:
https://www.gosteli-foundation.ch/de/gosteli-stiftung/aktuelles/neu-zugaenglich-archiv-svss
Alles Gute für dich!
danke viel mals! Das ist sehr hilfreich! Erstaunlich was Sie schon erlebt hatten
Eindeutig "Pro Choice".
Jede Frau soll das Recht haben solche Dinge für sich selbst zu entscheiden.

Finde ich in Ordnung in jeder Situation. Eine Frau hat darüber zu entscheiden ob sie das psychisch kann oder nicht und ob sie überhaupt in der Lage ist ein Kind großzuziehen. Für mich fängt Leben erst dann an wenn das Herz schlägt und sehe es daher nicht als Mord frühzeitig abzutreiben
Ab der 6 SSW fängt das Herz an zu schlagen.
Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten noch nicht einmal das sie schwanger sind. Und Abtreibung ist bis zur 12 SSW Woche möglich.
Dementsprechend bist du eher gegen Abtreibung. Finde ich gut
Wo ist das Problem bei einem schlafenden Herz?
Bis 10 Minuten vor der Geburt steht Recht und Selbstbestimmung der Frau über dem Leben des Ungeborenen. Das wäre nur politisch schwer durchzubekommen. Deshalb können wir uns auf einen Kompromiss einigen, vollständige Legalisierung bis Ende achter Schwangerschaftsmonat
Unter bestimmten Umständen schon ok.
schönes Bild : )